Ezra und der Jedi- Rat

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"Entspann dich und sei nicht so verkrampft. Die Meister sind völlig in Ordnung, ganz besonders Anakin und Obi-Wan. Sie werden dir schon nicht den Kopf abreißen", lachte Ashoka leise, als sie Ezra Richtung Ratskammer drängte. Diesem wurde auf einmal furchtbar unwohl in der Magengrube und er konnte nicht anders, als leichte Panik zu verspüren. Er- ein ehemaliges Straßenkind und Lothratte sollte dem Rat der Jedi vorgestellt werden - den weisesten und mächtigsten Mitglieder des gesamten Ordens. Kanan hatte nicht viel von den Zeiten der alten Republik erzählt oder vom Orden der Jedi. Ezra  war es nur bekannt, dass solch ein Rat existierte. Ahsoka hatte ihm oft von der Strenge und Weisheit des Rates erzählt und von dessen Einhaltung des Jedi- Kodex.

Es gibt keine Gefühle, es gibt Frieden.

Es gibt keine Unwissenheit, es gibt Wissen.

Es gibt keine Leidenschaft, es gibt Gelassenheit.

Es gibt kein Chaos, es gibt Harmonie.

Es gibt keinen Tod, es gibt nur die Macht.

Bei dem Gedanken an den Kodex wurde Ezra noch flauer im Magen. Er fragte sich wie Kanan mit all dem umging. Abgesehen von der Tatsache, dass sie wohl irgendwie in einer anderen Zeit oder einer anderen Galaxis gelandet waren, konnte er sich nicht vorstellen, wie der Rat auf seinen Meister reagierte. Kanan hatte den Kodex nicht eingehalten, genauso wenig wie Ahsoka oder Ezra. Sie hatten ihre Crew, ihre Familie und laut dem Kodex war es ihnen nicht bestimmt solche Bindungen zu knüpfen. Liebe, Freundschaft, Familie...all das musste man aufgeben, um ein Jedi sein zu können - zumindest in der alten Republik. Ahsoka hatte einmal gesagt, dass der Orden falsch gelegen hatte und dies genau zu seinem Untergang geführt hatte - Bindungen waren nicht schädlich, sondern das Leben. Wie würde der Rat damit umgehen, wenn sie sahen, dass Kanan und sein Padawan diese Regeln nicht einhielt? Zudem fürchtete Ezra sich vor dem Urteil des Rates, was ihn selbst anbelangte. Er war nicht der Padawan, den die Jedi wollten. Kanan hatte oft genug gesagt, dass es ihm an Disziplin fehlte und er zu wenig meditierte. Ihre Zeiten waren anders sicher, aber würden die Jedi der alten Zeit ihn als einen Padawan akzeptieren? So wie Kanan es tat?

"Tut er das wirklich? Was wird wohl seine Reaktion sein, wenn sie dich als ungeeignet befinden?", sagte eine Stimme in seinem Kopf.

Ezra schüttelte den Kopf und versuchte seine negativen Gedanken zu vertreiben. Er hatte seinen Kyber- Kristall erhalten und seinen Text einst bestanden - das musste etwas bedeuten....Oder? Ezra seufzte leise und wünschte sich seinen Meister an seiner Seite. Er war sofort ruhiger und zuversichtlicher, sobald er in Kanans Nähe war. Zwar befand sich sein Meister ebenfalls in der Ratskammer, aber es nicht dasselbe, als er wenn er direkt neben ihm stehen würde.

"Ezra?"

Der Padawan schreckte aus seinen Gedanken und sah zu Ahsoka, die ihn ermutigend anlächelte.

"Komm, sie erwarten dich. Mach dir keine Gedanken. Bereit?"

Ezra atmete einmal kurz durch und nickte.

"Ja."


Gemeinsam betraten sie die Ratskammer, wobei Ezra sich sofort noch unwohler fühlte. Ihm war als würde ein Stein in seinem Magen liegen. Da half es auch nicht, dass er die Blicke der Jedi- Meister auf sich spürte - inklusive seines eigenen Meisters. Ezra folgte Ahsoka, die sich in die Mitte des Raumes begab und sich vor den Meistern verneigte.

"Meister."

Unsicher was er tun sollte, tat Ezra es Ahsoka nach. Mit einer Mischung aus Stolz und Belustigung blickte Kanan zu seinem Padawan, dessen Anspannung und Unsicherheit er durch ihr Band spüren konnte. Durch ihre mentale Verbindung versuchte er ihn zu beruhigen.

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