Vor dem Sturm

310 19 7
                                    

In den darauffolgenden Tagen herrschte eine etwas...angespannte Stimmung zwischen dem Team. Nun genau genommen zwischen Ahsoka, Rex und Lux. Grund dafür war ohne jeden Zweifel die jüngsten Ereignisse um die Droiden. Oder vielmehr genauer gesagt der Zwischenfall, der Ahsoka, Lux und die Droiden umfasst hatte. Ezra hätte nicht gedacht, dass die Spannung zwischen den Dreien noch größer werden konnte, aber er wurde eines Besseren belehrt. Dabei hätte man meinen sollen, dass die Sache sich schnell erledigt hätte. Aber das war offenbar alles andere als der Fall. Lux bildete sich etwas darauf ein Ahsoka gerettet zu haben, die wiederum wollte sich nur bei ihm bedanken und Rex war eifersüchtig auf Lux, da dieser sich offensichtlich an Ahsoka ranmachte, die seine Freundin war. Alles in allem eine Geschichte, die eher einer Holo - Soap geglichen hätte. Aber wenn Liebe im Spiel war, dann benahmen sich die Meisten wohl so seltsam und dachten nicht wirklich rational. Das hatte Ezra schon das Ein oder andere Mal bei Kanan und Hera miterlebt. Liebe war etwas seltsames, na ja manchmal.

Und da gab es noch eine andere Sache. Es schien, dass sie gar nicht mit ihrer Mission vorankommen würden. Seit dem Angriff vor ein paar Tagen hatte kein Weiterer mehr stattgefunden und das...nun das war nicht sonderlich hilfreich, weil sie keine einzige Spur nach den Droiden gefunden hatten. Das heißt, was Ahsoka, Rex und Lux anging. Ezra hingegen hatte noch immer diesen seltsamen Gegenstand von dem letzten Angriff bei sich und hatte bereits Anakin abgepasst, um darüber zu reden. Irgendwie kam ihm die ganze Sache komisch vor und er hatte zunehmend das Gefühl, dass ganz andere Motive hinter allem steckten, als sie zunächst erwartet hatten. Was den seltsamen Gegenstand betraf, so konnte sich Anakin auch keinen Reim darauf machen. Aber er auch meinte, dass es etwas zu bedeuten hätten und sie diesen im Hinterkopf behalten mussten. Doch anders waren sie bisher keinen Schritt weitergekommen.

So rückte auch ihre Rückkehr was den Tempel betraf in weite Ferne. Oder zumindest verzögerte die Rückreise sich dadurch. 

Ezra seufzte und hielt seinen kleinen Projektor, den Hera in seine Tasche gepackt hatte, auf seinen Knien. Der Padawan befand sich am Nachmittag im Garten des Palastes und hockte auf einem Felsen. Zuvor hatte er noch Training mit Ahsoka und Anakin gehabt und hatte nun etwas Zeit für sich. Doch die Tatsache, dass sie nicht vorankamen und nicht genau wussten, was es mit diesen Droiden auf sich hatte...brachte einen Nebeneffekt mit sich, den Ezra bisher nicht eingeplant, geschweige denn vorausgesehen hatte.

Heimweh.

Ein Wort, was für Ezra gleichzeitig neu und fremd war. Denn vor gar nicht allzu langer Zeit hatte er nichts gehabt, was das Wort "Heim" beschreiben würde. Seinen Turm? Wohl kaum. Es war sein Lager gewesen, sein privater Aufenthaltsort, aber nicht sein Zuhause. Auch das Haus seiner Eltern, welches nun auf die Grundmauern niedergebrannt war, konnte nicht als solches bezeichnet werden. Dafür hatte er zu wenig Erinnerungen daran und es war einfach schon zu lange her. 

Und nun?

Nun besaß er ein Heim. Ein Zuhause. Eine Familie.

Etwas was er nicht mehr für möglich gehalten hatte. Denn seit er an Bord der Ghost gekommen war erlebte Ezra die schönste Zeit seines Lebens. Er lebte nicht mehr auf der Straße, sondern hatte nun ein Dach über den Kopf, ein warmes Heim und vor allem musste er sich nicht mehr um seine nächste Mahlzeit Gedanken machen. Nein. Nein, zum ersten Mal konnte Ezra..er konnte einfach er selbst sein und musste nicht dauernd an sein Überleben denken. Das war das erste Mal, seit er sich erinnern konnte so. 

Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich sicher. Gemocht. Geliebt.

Wenn Ezra ehrlich war....dann erinnerte er sich kaum oder nur bruchstückenhaft an die Zeit mit seinen Eltern. Oder mehr an sie. Wäre die Disc von Sabine nicht...dann wüsste er gar nicht mehr wie sie aussahen. Oder mehr ausgesehen hatten. 

Reality - The other DimensionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt