Round Two

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Ich saß nun schon eine Ewigkeit in der Dunkelheit. Als ich den Schlüssel in meiner Hand hielt, erlosch das Licht und verschluckte mich. Ich konnte nicht sehen was um mich herum war. Ich fürchtete mich nicht vor der Schwärze, viel mehr davor was nun passieren würde. Ein Quietschen ertönte und Licht fiel in den Raum hinein. Umrisse einer Person erschienen. Als er anfing zu sprechen wusste ich, wer es war:
"Hey Nr 12. Du hast es endlich geschafft. Hat der Hunger doch überwogen, hahaha."
Robbin schloss die Tür.
"Du bist süß.."
Der plötzliche warme Atem an meinem Hals ließ mich eine Gänsehaut bekommen.
"Möchtest du was essen?", flüsterte er mir ins Ohr. Mein Herz pochte mir bis zum Hals und ich bekam kein Wort herraus, bis der Mann mir eine knallende Ohrfeige verpasste.
"Antworte!", zichte er.
"J..ja ...Bitte..", sagte ich unter zusammengebissenen Zähnen.
"Dann steh auf und komm mit."
Ich hörte seine Schritte die sich von mir entfernten. Rasch erhob ich mich um Robbin zu folgen. Nachdem ich im nächsten Raum angekommen war, wurde ich auf einen Stuhl gedrückt und nieder geschlagen.

Als ich vor ein paar Minuten aufgewacht war, dröhnte mir der Kopf. Mein Hunger war immer noch nicht gestillt und mein Körper schien jeden Moment zu kollabieren. Wenn ich schätzen könnte, würde ich vermuten das ich schon 3 Tage eingesperrt war.-Das überlebt man aber dich gar nicht ohne was zu essen, oder?- Ich konnte Schritte wahr nehmen. Mein Puls beschleunigte sich. Ich zuckte zusammen, als mir eine Hand auf die Schulter gelegt wurde. Ich stöhnte auf, als sich etwas spitzes in meinen Hals bohrte. Ein brennendes Ziehen verteilte sich in der Einstichstelle. Und mit einem Mal konnte ich schemenhaft einen Tisch vor mir erkennen. Ein Glas mit Wasser und ein Teller mit einer Scheibe Brot standen darauf. Als ich gierig danach greifen wollte, spürte ich die Fesseln um meine Handgelenke. Und plötzlich wurde ein Stuhl gegenüber von mir beleuchtet. Ich hörte ein Keuchen und Kratzen.
-Was war das?-
Meine Hände fingen an zu kribbeln.
"Hast du Hunger? Dann hol es dir.", hauchte mir die Person hinter mir ins Ohr und das Seil fiel auf den Boden.
Überrumpelt saß ich noch einen Moment auf dem Stuhl. Dieser Moment der wohl noch entscheidend gewesen wäre.
Ich fiel zu Boden, der Stuhl kippte mit einem Krachen. Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus, als das grausame Keuchen abermals erklang, diesmal näher und bedrohlicher. Dumpfes Schleifen ertönte, doch die Dunklheit verwahrte mir die Sicht, was dort mit hoher Geschwindigkeit auf mich zu kam. Ich versuchte mich hoch zu stemmen, doch da wurde ich schon wieder zu Boden gedrückt. Ein tierähnliches Gekreische, setzte mich außer Gefecht. Ein Gesicht, eingefallen und nicht mehr als Mensch zu erkennnen, starrte mich mit aufgerissenen Augen an. Innerhalb einer Sekunde scannte ich, die wohl früher einmal gesunde und gutaussehende Person. Mein Blick wanderte vom Kopf zu ihrem Hals, welchen ein eisernes Halsband zierte. Die Frau war vollkommen nackt und ihre Knochen stachen hervor. Mehrere frische Fleischwunden aber auch Narben vervollständigten den grausamen und verstörenden Anblick. Mit Fingernägeln so spitz wie Krallen, sprang sie auf mich und setzte mir gewaltige Schnitte zu. Entsetzt entzog ich mich aus dem Griff des Ungeheuers. Blut quoll aus einer Verletzung an meinem Arm. Es brannte höllisch, ich biss die Zähne zusammen und stand auf. Für einen kurzen Moment wankte ich hin und her, doch dann stand ich fest auf beiden Füßen. Das Ungeheuer hatte sich wieder in der Dunkelheit verzogen. Ich hörte mein Herzschlag in meinen Ohren und blickte mich Hilfe suchend nach Etwas, mit dem ich mich vertreidigen könnte, um. Das schlurfende Geräusche hallten durch den Raum. - Der Stuhl!- Ich griff nach dem Holzbein das bei dem Fall abgebrochen war und stellte mich schulterbreit hin. -Jetzt kannst du kommen, jetzt bin ich darauf vorbereitet.- Doch ich hatte fürchterlich Angst. Wusste nicht was das soll. -Ich dachte ich bekomme endlich etwas zu essen. Warum werde ich also angegriffen?- Langsam kam das Wesen aus dem Schatten gekrabbelt. Es blickte mir starr ins Gesicht. Alles Glanz war aus ihren Augen verschwunden. Doch in der Tiefe konnte man einzelne Gefühle erkennen. Angst. Verzweiflung. Schmerz. -Warum wird sie wohl gegen mich kämpfen? Obwohl sie doch so schwach war? .. Es geht um das Essen, natürlich! Sie kämpft für Nahrung und das mit dem Vorhaben mich umzubringen. Da ihr Leben davon abhing!- Mir ging ein Licht auf.
Sie hungert und brauch Essen. Viel dringender als ich. Sie sprang auf mich zu und aus meinem mehr oder weniger gutem Reflex, traf ich sie mit dem Holz und sie brach mit einem Stöhnen zusammen. Das Holzbein hat sie am Kopf getroffen, das man unschwer an einer großen Platzwunde erkennen konnte. Ich machte zwei eilige Schritte auf den Tisch zu und riss das Brot in zwei Hälften.

Sry, das ich so inaktiv bin. Hoffe euch gefällt das Kapitel auch wenn es nicht sehr lange ist. Würde mich über Rückmeldung freuen.

LG nightsoul

-100 ROUNDS-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt