Round 11

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Ich zwängte mich in ein schwarzes Oberteil, das in dem Schrank des Bades hing und knöpfte mir die Hose zu. Ich wusste nicht was auf mich zu kam, jedoch kam es mir auch nicht in den Sinn mich zu widersetzen. Ich wurde von Jack in das Bad mit den blau-weißen Kacheln gebracht und aufgefordert mich umzuziehen. Ich trat vor den Spiegel und blickte mich an. Mein Gesicht war weiß und meine Knöchel stachen hervor. Ich hatte abgenommen, war aber ansonsten gesund und ich hatte keine Verletzungen mehr. Mit kalten Fingern fuhr ich mir durch die Haare und versuchte sie zu entknoten. Mir fiel die kleine schwarze Box an der Wand auf. Seit dem ich wusste, das man mich filmte, fühlte ich mich immer beobachtet. Was Robbin damit bezwecken wollte, hatte ich auch noch nicht verstanden. Ein letztes Mal begutachtete ich mein Spiegelbild, mit der Gewissheit, dass ich in Zukunft nicht mehr die Chance bekäme mich anzuschauen, als es klopfte. Ich öffnete die Tür und trat auf den Flur. Plötzlich wurde es dunkel um mich herum und eine Tüte kratzte über mein Gesicht. Als ich wieder etwas sah, stand ich in einem Raum. Es stank und ich rümpfte die Nase. Da erkannte ich den Ort wieder. Es waren die blutverschmierten Wände und das Bett in der Mitte des Zimmers. Ein verzerrtes Bild von Amanda durchdrang mein Bewusstsein. Mir wurde schlecht, doch ich konnte mich beherrschen. "Ich wünsche dir viel Glück, auf das du es überleben wirst", Robbin gab mir einen Kuss auf die Stirn und ich starrte in seine grünen Pupillen. "Warum machst du das...hm?", murmelte ich traurig. Ich bekam keine Antwort. Seine Augen blitzten auf. Hecktisch drehte er sich weg und verließ den Raum. Ich sank auf den Boden und lehnte mich an ein Stück Wand das nicht so beschmutz war, wie die anderen Stellen. Ich dachte an gar nichts, starrte nur vor mich hin. Jack kam zu mir und setzte sich neben mich. „Wir müssen gleich wieder gehen, es werden nur noch ein paar letzte Vorbereitungen getroffen.", er sagte das ruhig, ohne Anzeichen irgendwelcher Emotionen in der Stimme. "Du kennst anscheinend den Plan, hab ich recht?", der Junge war mir im Moment einfach zu viel. Ich hatte keine Lust auf ihr scheiß Spiel und wollte einfach nur noch nach Hause. Außerdem nagte die Ungewissheit was jetzt kommen mag an meinen Nerven. Ich stöhnte und stand auf, als er mir keine Antwort gab. "Können wir dann los?" Es war verrückt, aber ich wollte es endlich hinter mir haben. Die Lautsprecher krachten:" Jack, auf geht's!" , das war dann wohl meine Antwort, die ich von dem stummen Jungen nicht bekam. Er griff nach meiner Hand, die ich jedoch sofort versuchte ihm zu entziehen. "Komm schon.. wir können es beide gebrauchen.", flüsterte er so leise, dass ich es gerade so verstand. Ich atmete tief durch und ließ mich von Jack führen. Nach ein paar Minuten waren wir in einem abgedunkelten Zimmer angekommen. "Schon wieder Dunkelheit?", wisperte ich, "Gewöhn dich besser daran, das finden einige interessanter." Ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken was er mit einigen meint, denn die Decke öffnete sich und uns wurde auch der letzte Lichtstrahl genommen. Jacks Faust schloss sich fester um meine und auch ich drückte seine Hand. Mein Herz pochte als ich quietschende Geräusche vernahm und Geflüster in mein Ohr drang. Robbins Stimmer erklang erneut durch einer, der auch hier existierenden, Lautsprecher: " Welcome to my slaughter room ...hahaha, in Englisch hört sich das echt besser an, das sollte ich öffters machen...", sein raues Lachen hallte noch einige Sekunden lang in meinem mit Leere gefülltem Kopf nach. Slaughter..? Schlachtung?

Neonröhren flackerten auf und ich erstarrte. Von der Decke hingen Haken. Und an diesen baumelten bestimmt über ein Dutzend tote Körper. Schlaff hingen die Gliedmaßen von der Schwerkraft nach unten gezogen Richtung Boden. Einige Gesichter die ich im schwachen Blau erkennen konnte waren entstellt und auf jedem einzelnen Körper waren die Buchstaben R B zu finden. Ein Mädchen viel mir ins Auge. Ihre Lider waren an ihre Augenbrauen festgenäht, sodass sie mich mit weit geöffneten Augen anblickte. Auch ihr Mund war vernäht und aus einer aufgeplatzten Wunde am Bauch hingen Innereien heraus. Als ich mich wegdrehte und meine Faust gegen meinen Mund drückte, legte Jack seinen Arm um mich. "Schau nicht zu genau hin. Wir lösen die Aufgabe und sind hier ganz schnell wieder weg" Ich atmete tief durch, was mir bei diesem Gestank nach Erbrochenem und Verwesung sehr schwer fiel. " 5 Minuten bleibt euch, um abermals einen besagten Schlüssel zu finden! Beeilt euch und verunstaltet nicht zu sehr meine Schätzchen."


Ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel❤ lg-nightsoul

-100 ROUNDS-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt