Round Four

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Ich wachte in einem dunklen Zimmer auf. Müde streckte ich mich und berührte dabei etwas. Nein, es war jemand. Ich blickte auf die Seite und erschrak mich. Dann kamen plötzlich wieder vereinzelte Puzzleteile der letzten Nacht zusammen. Ich schlug mir mit der flachen Hand auf die Stirn. Wie konnte ich nur. Ruckartig setzte ich mich auf und wollte gerade aufstehen als Robbins Hand mein Arm umschloss und er etwas murmelte. „Bleib hier", seine Stimme war ganz rau. Sanft zog er mich zu sich. Sein Duft umhüllte mich und ich atmete tief ein und aus. Ich kuschelte mich neben ihn und er legte seinen Arm um mich. „Ich liebe dich." seine Stimme  war sanft und ich fühlte mich geborgen. Ich wollte meine Hand gerade auf seinen Brustkorb legen ,als ich etwas an meinen Körper hinunter fließen spürte. Ich tastete danach und fand den Ursprung an meinem Bauch. Ein stechender Schmerz durchzog meinen Oberkörper als ich versuchte in der Dunkelheit zu ertasten was mir solche Schmerzen verursachten. Ein langer fleischiger Schnitt verlief von meinen Rippen zu meinem Bauchnabel. Ich schnappte hektisch nach Luft. Ich geriet in Panik und rüttelte Robbin. „Ich ...Robbin..", keuchte ich. Als mein Blick auf ihn fiel, konnte ich meinen Schrei nicht unterdrücken. Sein Gesicht glich eine Fraze. Seine Augen funkelten, wobei seine Pupille sein ganzes Auge ausfüllte und seine Nase war schräg abgeschnitten. Sein halbes Gesicht war verbrannt und blutige Blasen verstärkten den Anblick. Ich sprang aus den Bett, konnte mich aber nicht auf den Beinen halten. Mit schmerzverzerrtem Gesicht brach ich auf den Boden. Ich zog mich mit beiden Händen auf den Dielen von dem Bett weg. Mein rechtes Bein war unnatürlich abgewinkelt. Mir flossen blutige Tränen die Wangen hinab. Robbin setzte sich roboterähnlich auf und streckte seine Finger nach mir aus. „Nein..nein..nein" ,wimmerte ich mit jedem mal lauter. „Du gehörts nur mir. Und ich werde dich foltern bis du auch in meiner Sammlung einen Platz findest. Sie dich doch nur an, du erbärmliches Ding", plötzlich hockte er vor mir und hob mein Kinn an, sodass ich ihm in die endlos scheinenden Augen blicken musste. Mein Herz pochte so laut das ich fürchtete er könnte es hören. Und dann verfärbte sich seine Haut ich tiefes Schwarz und ich konnte nun gar nichts mehr sehen. Ich spürte nur etwas kaltes das meine Brust durchbohrte.
Schweißgebadet und keuchend riss ich meine Augen auf. Im ersten Moment konnte ich nichts als weiß sehen. Ich war geblendet von dem grellen Licht. Ich wollte meine Hände vor meine Augen heben, doch sie waren angebunden. Ich war auf ein Brett, das in ca einem 70 grad Winkel senkrecht aufgestellt wurde, mit einem Seil angebunden. Als sich meine Augen langsam an das Licht gewöhnt hatten ,blickte ich mich um. Der Raum sah sehr steril aus und ein paar Meter neben mir stand ein Tisch auf dem verschieden Gerätschaften lagen. Ich erkannte ein Skalpell und eine Pinzette, unter den Instrumenten außerdem auch eine Klemme. Die anderen Geräte konnte ich nicht zuordnen. An der Wand saß Robbin auf einem braunen Holzstuhl und lehnte sich mit seinen Ellenbogen auf seine Knie. Als ich mich versuchte zu bewegen um das Seil , das mir schmerzhaft in Handgelenk, Fußgelenk wie auch Bauch und anderen Stellen schnitt, zu lockern, blickte er auf. „Runde vier, Maddie!", er streifte sich Gummihandschuhe über und zog sich einen Kittel an. Ich wusste nicht was er meinte , doch da kam mir wieder seine Erklärungen in den Sinn mit den verschiedenen Runden die ich durchlaufen musst. Ein Kirbbeln durchzog meinen Körper als er die Instrumente auf dem Tisch musterte.
Der Mann nahm ein Brandeisen, wie ich es von einem Bauernhof kannte, auf dem ich letztes Jahr mit meiner Schulklasse war, in die Hand. Ich sah und roch wieder den Stall und die Kühe. Spührte wie sich meine beste Freundin an mich klammerte und die Augen zu machte,  als der Bauer den glühenden Stab auf das Rind drückte. Er erklärte uns, das er das bei fast all seinen Kühen machen muss, um zu kennzeichnen zu welcher Rasse diese Kuh gehört und das andere Bauern, die auch ihre Kühe auf die Koppel stellten, sehen können, dass es seine Rinder waren. Ich rümpfte die Nase als ich den Geruch der Verbrennung wieder riechen konnte. Das Bild vor meinem Inneren Auge verschwand als ein Klappern hörte. Erschrocken blickte ich Robbin an. Er schwenkte das Brandeisen in seinen Händen. „Nun, Maddie mein Schatz. Branding gefällig?“, ich blickte in entgeistert an. Er drehte sich um und zwinkerte mir zu. Nachdem er ein paar Minute verschwunden war kam er mit dem rot glühenden Stab zurück. Ich fing an zu stottern und versuchte mich verzweifelt zu befreien. Seine Schritte hallten durch den sterilen Raum. „Bitte...“, mir stiegen Tränen in die Augen als mir das Brandeisen gefährlich nahe kam. Ich spürte die Hitze die von dem Stab aus ging. Als er das Brandeisen auf mein Handgelenk drückte vibrierte mein Schrei in meinen Ohren . Immer wieder hallte meine klagende Schreie als Echo durch den Raum. Meine Haut wurde schlagartig schwarz und bitter riechender Dampf stieg von meiner Hand auf. Nach mehreren Sekunden, die mir wie mehrere Stunden vorkamen, zog Robbin das nun halb erkaltete Eisen von meiner Haut. Mein Arm war rot angelaufe und um die Brandmarke verfärbte sich meine Haut bräunlich. Mit verweinten Auge und nassen Wangen blickte ich auf mein schmerzendes Handgelenk. Ich erkannte eine Verbrennung, die eine Zahl da stellen könnte. Eine weißlich graue 12 zierte meine Haut. Mich quälten die Schmerzen am ganzen Körper und all meine Muskeln hatten sich verkrampf. Würde das Seil  mich nicht fest schnüren, würde ich augenblicklich in mich zusammen klappen. Es stank intensiv nach verbranntem Fleisch. Mir wurde schwindelig, ich schloss die Augen.
Robbin machte das Seil los und fing mich in seinen Armen auf. Alles wiederte mich von ihm an. Meine Wunde brannte und ich konnte nicht verstehen, wie das alles passierten konnte. Warum war ich hier, warum ich?!
Seit drei Tagen lag ich nun schon in einem Raum auf einem Bett. Robbin hatte mich auf die Matratze gelegt, nachdem er meine Wunde mit Zucker und irgendeiner Säure eingeschmiert und verbunden hatte. Ich hatte noch nie in meinem Leben solche Schmerzen gehabt. Total erschöpft​ schlief ich auf den harten Federn ein. Eine alte Nachttischlampe spendete mir etwas Licht, wenn ich mal wieder vor Schmerzen aufgewacht war. Als ein paar Stunden nach dem Branding vergangen waren, kam ein Mann mit kurzen schwarzen Haaren und brachte mit Kartoffeln mit einer handvoll gekochtem Gemüse. Auf dem Tablet lag ein Zettel von Robbin unterschrieben:„ Das du wieder zu Kräften kommst, Süße.“ Ich zerknüllte den Zettel und stürzte mich über das Essen. Der Mann, der mir die Speisen gebracht hatte, löste den Verband während ich aß. Die Wunde hatte sich rötlich bis schwarz verfärbt. Mir wurde übel bei dem Anblick. Dennoch würgte ich das warme dampfende Essen herunter. Die ganze Zeit über blickte der Mann mir in die Augen. Mir wurde unwohl, doch ich erwiderte den Blickkontakt. Ich sagte mit immer, wenn mich jemand anschaut muss ich zurück starren, weil ich davon überzeugt war, das es Stärke ausstrahlt. Und schwach wirken, wollte ich im Moment überhaupt nicht. Als ich den Teller leer gekratzt hatte, nahm der Namenlose ihn mir ab und holte ein kleines Fläschchen aus seiner Hosentasche. „Es tut mir leid.“, flüsterte er kaum hörbar. Mit einem Tuch tröpfelte er die Flüssigkeit auf mein Branding. Ich zog scharf die Luft ein und fing vor Schmerzen an zu weinen. Ich stöhnte und wollte mich der ätzenden Lösung entziehen, doch der Mann hielt mich fest. „Bitte..“, ich wimmelte und krümmte mich. Darauf hin hörte er auf und verschloss das Gefäß wieder. Er stellte es auf dem Nachtisch ab und rückt zu mir. Ich zog meine Knie an mich und umklammerte meine Beine. „Das muss genügen..“, hauchte der Mann mir ins Ohr und umpackte mich. Mit seinen Armen umschloss er mich und wog mich in seiner Umarmung hin und her. Und so schlief ich ein. Die kommenden Tag verlief ähnlich und wir sprachen nie mehr als ein Wort miteinander. Nun, am dritten Tag, hörte ich abermals,wie die knarzenden Tür sich öffnete und der Duft von gebratenen Fleisch den Raum erfüllte. Ich zog genussvoll den Duft ein. Es war das erste mal das ich hier Fleisch bekam. Ich machte mich über das Essen her und verschluckte mich fast an einem Bissen als der Mann mir seinen Namen verriet:„ Ich bin Jack. Willst du mir deinen Namen sagen, ich möchte dich nicht Nummer​ 12 nenne.“ Perplex blickt ich ihn an und nuschelte mit vollem Mund:„Jack,.?...Ich bin Maddie.“




Oh mein Gott, vielen Dank für  7K !!! 😍
Ich hätte nie gedacht das ich so viele Leser bekommen würde. Ein großes Dankeschön an alle die meine Kapitel lesen. Das ehrt mich und gibt mir Ansporn weitere Kapitel zu schreiben.
Ich würde mich außerdem über ein Kommentar freuen! 😄😇

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