4. Magischer Bund

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Harry

Nach dem Gespräch mit Draco hatte ich Snape und die Malfoys nicht mehr besucht, doch jetzt, einen Tag, bevor ich über das Schicksal 4er Menschen urteilen würde, wollte ich mir Dracos Entscheidung anhören.

Ich öffnete die Tür blickte in ihre verängstigten Gesichter und zog misstrauisch die Augenbrauen nach oben.

"Was ist?", knurrte ich sie an, "was schaut ihr so, als hättet ihr den Teufel gesehen?"

Lucius

"Wir haben eine Kostprobe Askaban bekommen, könnte man sagen...", sprach ich, nachdem keiner der anderen antworten wollte, "die Wachen hatten in den letzten Tagen viel Spaß an uns Flüche zu testen."

"Ist jemand verletzt", fragte Potter, aber ich schüttelte den Kopf.
"Nicht ernsthaft."

"Hast du es dir überlegt", sagte er daraufhin und sein Blick wanderte sofort zu meinem Sohn.

"Ich hab keine andere Wahl", sagte dieser. Sein Blick wirkte unzufrieden, aber nicht zu verängstigt. Ich war stolz auf meinen Sohn.

Da glitt Potters Blick zu mir, Severus und Narzissa. „Werdet ihr seine Entscheidung so hinnehmen und darüber schweigen."

„Ja", versprach ich, blickte auf den Boden.

„Und du, Draco?", fragte Potter.

„Ich werde nichts sagen."

"Meister."

"Was?", fragte Draco.

"Du sollst mich Meister nennen."

"Ja, Meister."

Draco

"Das Problem wurde durch eure Aussage leider dennoch nicht gelöst", zischte Potter bedrohlich, "wie sicher ich mir wirklich ab, dass ihr nicht lügt. Dass ihr, sobald ich euch befreie, nicht einfach abhaut?"

Keiner von uns hatte eine Antwort, wobei meine Mutter vermutlich zu gar keiner Konversation fähig war. Das alles setzte ihr sehr zu. Es war aber immer noch besser als sie im Gefängnis sehen zu müssen.

"Nun, ich denke ich weiß es", lachte Potter, ein Lachen für welches ich ihn am liebsten geschlagen hätte, „Draco komm mit mir."

Ich gehorchte. In seinem Büro angekommen drückte er mich gegen die Wand und zückte meinen Zauberstab.

"Wenn du mich einfach nur mit Magie an dich binden willst", sprach ich, denn ich verstand nur zu gut, was Potter vor hatte und war schlau genug war, es sofort zu hinterfragen, "wieso hast du es nicht in der Zelle getan?"

Ich hatte schon immer einen scharfen Verstand gehabt und meine Sorge war berechtigt gewesen.

„Die ist leider gegen schwarze Magie gesichert." Seine Worte ließen mich an meiner eigenen Spucke verschlucken und ich hustete auf.

"Schwarze Magie? Mit welchem Zauber willst du mich bitte an dich binden?", Ich spuckte ihm die Worte verächtlich entgegen. Er war wahrlich nicht mehr der selbe, aber noch war ich es.

"Dass brauchst du nicht zu wissen, denn sonst findest du noch einen Gegenzauber", erwiderte Potter, „wissen solltest du aber, dass du, wenn du länger als einen Tag von mir weg bist sterben wirst."

"Potter, dass wagst du nicht! Ich mag dein Sklave sein... Aber ich..."

„Ein Sklave an einer Leine. Lauf nicht zu weit weg, sonst tut es weh."

Er bewegte weder seinen Zauberstab, noch zuckte er mit den Wimpern, als auf einmal ein helles Licht den Raum erfüllte und mich blendete, sodass ich gezwungen war meine Augen zu schließen. Potter war wahrhaftig ein starker Zauberer geworden.

Kurz darauf setzte der Schmerz ein. Es fühlte sich an, als wäre ich in zwei Körpern auf einmal. Ich hatte darüber gelesen gehabt. Doch ich hatte es mir nicht so vorgestellt. Ich hatte es mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen können, wie es war aus seinem eigenem Körper gerissen zu werden und wieder rein zu kommen und wieder hinaus. Der Schmerz war fürchterlich. Und ich schrie. Oder Potter. Oder wie beide. Auf jedenfalls tat meine oder seine Kehle weh beim Schreien und danach nahm ich nichts mehr wahr.

Severus

Als Draco wiederkam sah er sehr erschöpft aus. Schweißperlen zierten seine Stirn und in seinen Augen sammelte sich das Wasser.

Er wollte uns nicht sagen, was los war, doch ich hätte Potter umbringen können. Er war wie sein Vater. Nein, er war schlimmer als sein Vater. Er war wie der dunkle Lord.

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