Draco
Ich war viel später als Potter eingeschlafen und um einiges früher aufgewacht.
Im ersten Moment war ich in Panik geraten. Sein Körper presste sich an meinen, seine Arme schlangen sich um mich, eines seiner Beine lag auf mir.
Wenn es nicht er gewesen wäre hätte ich die ungewohnte Wärme dankendend angenommen. Sie kam mir nach der schrecklichen Zeit des Krieges nur entgegen. Doch bei Potter trug sie einen bitteren Beigeschmack. Ich lag nicht freiwillig hier. Ich musste hier sein. Ich nahm die Situation gezwungenermaßen hin, ertrug seine Berührung, aber in meinem Gedanken schweifte ich immer wieder zu dem Vertrag, den ich noch nicht ganz gelesen hatte.
Was würde er mit seinem Körper noch tun, außer mich umarmen? Was würde er meinem Körper noch antun, außer ihm Wärme spenden?
Die Zeit verstrich und Potter rührte sich keinen Zentimeter, schmiegte sich immer noch eng an mich.
Meine Augen wanderten über den blank polierten Holzboden zu der geschlossenen Tür, stellte mir vor wie es wäre einfach durch diese hinauszugehen und nicht mehr zurück zu müssen.
Ich könnte meine Familie besuchen, schauen wie es ihnen ging. Ich könnte ein eigenes Leben haben, welches nicht an Potters Entscheidungen gebunden war.
Aber ich konnte nicht einfach gehen. Er hatte so ziemlich alle Macht der Welt über mich.
Ich konnte nicht mehr leben ohne ihn. So blöd das klang. Der magische Bund machte es mir tatsächlich unmöglich.
Es vergingen gefühlte Stunden bevor Potter sich von mir löste und gähnend streckte.
Schweigend blieb ich liegen während er sich in sein Badezimmer begab und vermutlich zurecht machte.
Zurecht für was? Welchen Tag hatten wir heute überhaupt? Musste er zur Arbeit und wenn ja, was würde ich dann machen? Und wenn nicht, was würden wir dann machen?
Ich schluckte, hörte wie Potter sich duschte, starrte aber weiter die Tür an.
Worauf hatte ich mich nur eingelassen?
"Möchtest du auch duschen?" Potter war aus dem Bad getreten, wusste scheinbar, dass ich schon längst nicht mehr schlief.
"Vielleicht." Ich wollte, aber wenn das hieß, dass Potter mir zuschaute oder dabei war, dann nicht.
"Hast du Angst vor mir?", fragte er belustigt, als wüsste er ganz genau was ich dachte, "Ich lass dich in Ruhe. Steh auf und wasch dich. Neben der Dusche liegt frische Kleidung und ein Handtuch."
Ich nickte leicht, auch wenn Potter es wohl kaum sah, setzte mich auf und drehte mich leicht zu ihm, blickte aber sofort runter auf die Matratze als ich ihn erblickte.
Er war nur mit einem Handtuch um die Hüfte aus dem Bad gekommen, doch der Anblick seines Oberkörpers war es nicht, welcher mich fast hätte erröten lassen, sondern der Gedanke daran, dass dieser muskulöse Körper diese Nacht an mich gepresst gewesen war.
"Kopf hoch und schau mich an, Baby." Potters tiefe Stimme schien mir wie aus einer anderen Realität. Wie konnte das hier wahr sein?
Ich gehorchte. Blickte in seine stechenden Augen und verzog mein Gesicht.
Das war eklig. Was ich dachte wenn ich seine nasse Haut sah war eklig. Wie konnte ich ihn gutaussehend finden?
Doch noch ekliger war sein Grinsen. Er warf mir ein Grinsen zu wie ein Player seinem nächsten billigen Opfer.
Doch so war ich nicht. Ich war keine billige Schlampe. Die Situation in welcher ich mich befand veränderte nicht wer ich war.
Ich stand auf, würdigte Potter keines weiteren Blickes, ging ins Badezimmer, sperrte sofort ab und atmete einmal kurz durch bevor ich mich am Waschbecken abstützte und versuchte mich in dem Spiegel wiederzukennen.
Meine Wangen waren im Krieg weiter eingefallen, meine gesamten Gesichtszüge hatten sich weiter verhärtet und tatsächlich hatte Potter recht wenn er sagte meine Augen seien schön. Sie waren das einzige was noch schön an mir war.
Was wollte Potter von mir? Mein Körper war es wahrlich nicht wert.
Langsam fing ich an mich vor dem Spiegel zu entkleiden, beschloss, dass ich zunehmen musste um wieder so kräftig wie zuvor zu sein und stieg dann unter die Dusche.
Warmes Wasser prasselte auf mich herab, doch ich drehte die Temperatur herunter, brauchte etwas um wach zu werden, um gewappnet zu sein, für was auch immer kommen sollte.
Ich trocknete mich ab, schlüpfte in die Klamotten, welche Potter mir hingelegt hatte und tatsächlich meinen Geschmack ziemlich gut trafen und trat dann aus dem Raum, blickte mich verwundert in dem Schlafzimmer um.
Es war nicht so, dass ich erwartet hatte, dass er vor der Tür auf mich warten würde, aber gleichzeitig hatte ich auch nicht erwartet nach ihm suchen zu müssen.
Ich verließ das Schlafzimmer, ging die Treppe hinunter, suchte ihn überall. Das Haus hatte viele Räume. Schließlich fand ich ihn und somit auch die Küche, in welcher er war.
„Ich hab Frühstück gemacht." Potter stellte zwei Teller auf den Tisch, deutete mir an mich zu setzten.
Verbittert ließ ich mich auf den Stuhl nieder, sah zu wie Potter mir Pancakes auf den Teller lud.

DU LIEST GERADE
Kontrolle
Fanfiction*Pausiert* Drarry = Harry/Draco (viel Bad!Harry) Was passiert, wenn man Severus, Narzissa, Lucius und Draco nach dem Krieg alles nimmt, was sie haben. Ihre Häuser, ihre Ländereien, ihr Geld, ihre Berufe, ihr Ansehen und ihre Zauberstäbe? Wenn selbst...