Dritte Person
Harry hatte sich verändert. Sehr verändert sogar. Aus dem ehemalig gutherzigen Jungen war ein scheinbar gefühlsloser Mann geworden, der genau wusste, was er wollte. Er hatte Macht. Mehr als einem so jungen Erwachsenen gut tat. Und er nutzte sie aus. Er bekam alles was er wollte und wen er wollte.
Vielleicht wäre er nicht so geworden, wäre Ginny nicht in den Wirren des Krieges spurlos verschwunden. Er hätte sie nicht geheiratet, nein... Sie wäre wie eine Schwester da für ihn gewesen.
Vielleicht, ja wahrscheinlich hätten Hermine und Ron ihm gut getan. Sie hätten nicht gewollt, dass er so wird; besessen nach dem Gefühl von Macht und Kontrolle. Doch die beiden waren weggezogen. Sie hatten sich auf der anderen Seite der Welt ein kleines, bescheidenes Leben aufgebaut und Harry geraten das selbe zu tun. Harry besuchte sie so oft es ging und sie taten das Selbe, doch sie sahen sich nicht oft genug um die problematischen Veränderungen Harrys zu begreifen und ihnen entgegen zu wirken.
Ja, er fand es toll Dracos Schicksal in seinen Händen zu haben. Genauso wie Snapes und dem von Dracos Vater und Mutter. Es fühlte sich toll an. Severus, Lucius und Narzissa waren ihm weniger wichtig, aber sie waren dennoch ein guter Köder, um Draco dazu zu bringen, dass zu tun, was er wollte.
Mit schnellen Schritten ging er bis zu dem Raum, in welchem Severus und die Malfoys saßen. Offiziell tat er dies um sich ihre Ausreden anzuhören, doch diese kannte er ja schon, sein echter Grund war es also ein bisschen zu spielen, sich an ihrem Leid und an ihrer Angst zu amüsieren.
Langsam öffnete er die Tür. Vier Augenpaare blickten ihm entgegen.
Severus und Lucius standen in einer Ecke, in der anderen Narzissa, welche weinend ihren Sohn in den Armen hielt. Als sie Harry erblickte warf sie sich vor seine Füße und flehte: „Verteidige meinen Sohn, ich bitte sie. Ich tu alles dafür. Alles."„Ich schätze deine Fürsorge", sagte Harry, er klang fast einfühlsam, als er sich zu der Frau hinunterbeugte und ihr aufhalf, „doch Draco ist der einzige, welcher etwas hat, was ich schon immer haben wollte."
„Aber, Sir", hauchte sie, zitternd, nicht von seiner Hand ablassen, „sagen sie doch, was hat Draco noch?"
„Nun, ich denke das ist nicht die Frage", meinte Harry und schritt um seinen Erzfeind herum, „die Frage ist eher, ob er bereit ist es mir zu geben..."
„Ich hab nichts mehr, Potter", wiedersprach Draco. Der Auror schüttelte seinen Kopf. „Du hast noch sehr viel zu bieten, Draco. Siehst du das denn nicht? Etwas, was du die ganze Zeit gehütet hast wie einen Schatz. Als ich dich das erste Mal sah wusste ich schon, dass ich ihn dir wegnehmen wollte. Jetzt anders als damals, doch der Grundwunsch ist immer noch der Selbe. Nur stärker."
„Hör auf in dämlichen Rätzeln zu sprechen", fauchte Draco, „und sag mir, was ich verdammt noch mal für meine Freiheit tun muss."
„Deine Freiheit steht nicht zur Wahl", stellte Harry klar, „du kannst deine Mutter, deinen Vater und deinen Paten befreien, ihnen ein Leben mit genug Geld bieten und dich selber aus Askaban hohlen, immer genug Essen haben, aber keine Freiheit, Draco."
Der junge Malfoy schien eine erste Idee davon zu bekommen, was er tun musste, jedoch schien er sehr abgewandt.
„Ich soll ein Sklave sein, Potter?", knurrte er, „dein Sklave?"
„Ja, Draco", begann Harry, „so könnte man es nennen..."Er beugte sich weiter vor und sprach leise, sodass ihn nur noch Draco hören konnte: „Du ziehst bei mir ein, unterschreibst einen magischen Vertrag, der dich ganz an mich bindet und im Gegenzug dafür sorge ich dafür, dass deine Familie und Severus ihr Haus und ihr Konto wieder zurückbekommen und du immer genug zu essen, ärztliche Versorgung und ein warmes Bett hast." Draco starte ihn entsetzt an.
„Überleg es dir", meinte Harry achselzuckend und mit diesen Worten verließ er den Raum.
„Was wollte er?", fragte Narzissa sofort, die Tür war noch nicht einmal ganz zugeflogen.
„Er will, dass ich sein Sklave werde."„Was bietet er dafür?", fragte Lucius, als würde ihn diese Forderung nicht wundern, was den Rest dazu veranlasste ihn geschockt anzuschauen.
„Er gibt euch euren Besitz zurück und wird sich um meine Gesundheit kümmern."„Nehm das Angebot an", sagte Lucius daraufhin, „Verflucht sei dieser scheiß Kerl, wenn ich nur könnte würde ich i den Hals umdrehen, aber alles ist besser als Askaban."
„Aber du weißt doch gar nicht, was er mit ihm machen wird", rief Narzissa, „vielleicht foltert er ihn oder..."
„Glaubst du etwa ich weiß nicht, warum ich nicht nach Askaban zurück will? In Askaban wird gefoltert. Sie vertuschen es, aber sie foltern. Die Wächter sind nun Hexen und Zauberer, doch um die gleiche Wirkung wie bei den Dementoren zu erzielen, hat das Ministerium den Wächtern erlaubt alle Todesser, die im Gefängnis sitzen zu foltern. Potter wird kein netter Herr sein, aber nichts im Vergleich zu Askaban oder Voldemort und rate dir ernsthaft Potters Angebot anzunehmen."
Narzissa sagte nichts. Tänen des Zorns und der Verzweiflung sammelten sich in ihren Augen, doch ihre Lippen presste sie fest aufeinander, lies keinen Ton heraus.
Als die Stille sie schon fast verschluckt hatte, da räusperte sich Draco kaum merklich und fragte: „Was meinte Potter mit der Sache, die er mir wegnehmen will?"
„Deinen Stolz Draco, er will dich auf allen vieren vor sich kriechen und um Gnade winseln sehen", erklärte ihm Severus, „wie sein Vater..."
„Das ist falsch, Severus", unterbrach Lucius ihn barsch, „vor dem Krieg war er nichts so. Aber nun ist er wie ein zweiter Dunkler Lord. Aber du hast schon einem gedient. Du wirst auch einen zweiten ertragen."
Narzissa konnte nicht mehr, sie warf sich schluchzend um den wie versteinert dasitzenden Draco, dessen Emotionen nicht von seinem Gesicht abzulesen waren und konnte nicht mehr aufhören zu weinen.
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Kontrolle
Fanfiction*Pausiert* Drarry = Harry/Draco (viel Bad!Harry) Was passiert, wenn man Severus, Narzissa, Lucius und Draco nach dem Krieg alles nimmt, was sie haben. Ihre Häuser, ihre Ländereien, ihr Geld, ihre Berufe, ihr Ansehen und ihre Zauberstäbe? Wenn selbst...