Ich hatte lange nicht mehr so gut geschlafen, wie in dieser Nacht. Als ich am Samstagvormittag erwachte, wusste ich kurz nicht, wo ich war und ich dachte, das alles wäre nur ein Traum gewesen. Doch bald schon holte mich die Realität wieder ein. Ich war zu den Ferox gegangen und Jeanine missbrauchte mich noch immer für ihre perviden Machtspielchen und hatte mich mit Eric verheiratet. Na gut, noch war ich "nur" mit ihm verlobt. Und nun lag ich hier, in seinem Bett, in seiner Wohnung, in seinem T-Shirt. Seufzend ließ ich mich zurück aufs Bett sinken. Ich wollte mich eigentlich nur noch für den Rest meines Lebens unter der Bettdecke verkriechen. "Auch schon wach?" hörte ich plötzlich Erics Stimme von der Tür herüber. Langsam setzte ich mich etwas auf und erstarrte. Er stand in der Tür, nur bekleidet mit einer Boxershorts und einer Kaffeetasse in der Hand. Sein Oberkörper war unglaublich muskulös und durchtrainiert, genauso wie seine Arme und Beine... "Gefällt dir, was du siehst?" fragte er und seine eisblauen Augen blitzten schelmisch. Ich wurde etwas rot und presste die Lippen aufeinander. Normalerweise war ich nicht so verlegen, doch irgendwie brachte er mich gerade ziemlich aus dem Konzept. Etwas schwarzes landete vor mir auf der Decke. Es war mein Kleid vom vorigen Abend. "Nettes Kleid." bemerkte er, stellte die Kaffeetasse auf den Nachttisch und ließ sich aufs Bett nieder. Ich schürzte die Lippen, mein Gefühl sagte mir, dass gleich was kam, was mir nicht gefallen würde. Er hob das Kleid auf und warf es an die Wand: "Ich will nicht, dass du sowas noch mal in der Öffentlichkeit trägst, klar?! Keine freizügigen Sachen! Du gehörst mir! Und deshalb braucht dich auch kein Anderer so zu sehen." "Und wenn schon! Ich bestimme selbst, was ich trage. Außerdem GEHÖRE ich dir nicht..." fing ich an mich aufzuregen, doch er packte mich an den Armen und drückte mich aufs Bett: "Ich war noch nicht fertig! Das ist die nächste Regel: Unterbrich mich gefälligst nicht, wenn ich mit dir spreche, verstanden?!" Ich starrte ihn böse an und er drückte fester zu: "Das war eine Frage und ich erwarte eine Antwort! Also, hast du mich verstanden? "Ja." presste ich hervor. "Gut, weiter: keine Partys, und du sagst mir, wo du wann mit wem hingehst." Ich schnaubte, verzichtete aber darauf, noch etwas zu sagen, denn ich fürchtete, wenn er noch fester auf meine Arme drücken würde, würden sie abfallen. "Und noch was" er fuhr mit einer Hand unter mein Shirt. Ich zuckte zusammen und begann mich zu winden, doch seine Hand auf meinem Bauch hielt mich ruhig, sie lag genau auf meinem Tattoo. "Das hier ist zwar ganz nett, aber du fragst mich gefälligst, bevor du dir nochmal eins stechen lässt, klar?" "Ich darf aber schon noch alleine aufs Klo gehen, oder muss ich dich da auch zuerst um Erlaubnis fragen?" fragte ich spöttisch und schon spürte ich seine harte Hand auf meiner Wange und mein Kopf flog zur Seite. "Zeig gefälligst etwas Respekt, immerhin wirst du meine Frau sein!" knurrte er. "Ach ja, fühlt sich aber nicht so an." zischte ich. Völlig unerwartet presste er plötzlich seine Lippen gewaltsam auf meine. Überrumpelt presste ich fest die Lippen zusammen und schloss die Augen. Dann ließ er von mir ab: "Besser so?" höhnte er und ging aus dem Zimmer. An der Tür hielt er noch einmal inne und schob mit dem Fuß eine Tasche herein. "Deine Sachen. Du brauchst nichts auszupacken wir wohnen nur vorübergehend, während der ganzen Feroxbesprechungen hier."
Als er gegangen war, stand ich auf und suchte mir eine Jean und ein T-Shirt raus, dann ging ich ins Bad, um zu duschen und mich herzurichten. Als ich ins Wohnzimmer trat, war es schon Mittag und zu meiner großen Überraschung stand Eric in der Küche und kochte. Weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte, sah ich mich genauer in der Wohnung um. Es war ziemlich dunkel, was daran lag, dass es kein einziges Fenster gab, wahrscheinlich waren wir noch immer unter der Erde. Auch sonst war die Wohnung wohl nur als Übergangslösung gedacht: es gab eine Couch, einen Fernseher und einen Tisch, ansonsten war alles sehr spartanisch, ohne viel Dekoration oder persönlichen Gegenständen. "Komm, Essen ist fertig" meinte Eric und setzte sich mit zwei Tellern an den Tisch. Es gab Geschnetzeltes mit Reis und ich war überrascht, dass er so gut kochen konnte. Schweigend aßen wir, dann räumte er den Tisch ab, setzte sich auf die Couch und schaltete den Fernseher an, während ich immernoch am Tisch saß und auf die Tischplatte starrte. Ich fühlte mich furchtbar unwohl in dieser kalten Wohnung und ich hatte keine Ahnung, was genau ich jetzt tun sollte. Irgendwie wunderte es mich total, dass er an einem Samstagnachmittag vor dem Fernseher saß. So wie er aussah, konnte man meinen, er würde jede freie Minute im Fitnessstudio verbringen. Es passte einfach nicht zu meinem Bild von ihm.
"Komm schon her, ich beiße nicht." sagte er unvermittelt. "Ach ja?" murmelte ich sarkastisch, allerdings so leise, dass er es nicht hören konnte. Trotzdem stand ich auf und setzte mich, mit etwas Abstand, neben ihn aufs Sofa. "Du frierst ja " bemerkte er überrascht und deutete auf meine Arme mit Gänsehaut. Ich zuckte nur die Achseln und starrte auf den Fernseher. Ich zuckte leicht zusammen, als er plötzlich eine Decke um mich legte. Ohne das weiter zu beachten setzte er sich näher neben mich und legte mir einen Arm um die Schultern. Ich war ihm irgendwie dankbar, denn mir war wirklich zu kalt gewesen. Trotzdem verwirrte mich sein plötzlich nettes Verhalten. Ich grübelte noch eine Weile darüber nach, kam dann aber zu dem Schluss, dass es besser war, nicht allzu aufmüpfig zu sein und es so gut es ging zu genießen, dass er keine schlechte Laune hatte. Ich hatte sowieso keine Wahl. Wenn ich schon den Rest meines Lebens mit ihm verbringen musste, dann brauchte ich es mir nicht noch schwerer zu machen, als es eh schon war. Ich hatte keine Ahnung, was genau wir uns eigentlich ansahen, und es interessierte mich auch nicht wirklich. Ich war schon wieder etwas müde, also ließ ich vorsichtig meinen Kopf an seine Schulter sinken. Ich spürte, wie seine Hand vorsichtig meinen Zopf löste. Sanft fielen meine langen blonden Haare über meine Schulter und bedeckten auch ein bisschen seine muskulöse Brust. Er strich mir durchs Haar und murmelte: "Lass sie offen, das sieht viel schöner aus" Er strich weiter durch mein Haar und ich glaube, dass ich kurz einnickte, denn plötzlich zuckte ich durch das Piepen an seinem Handgelenk hoch. Er schob mich sanft von sich und stand auf: "Ich muss los, zu einer Besprechnung. Warte nicht auf mich, das kann länger dauern." Kurz darauf verließ er die Wohnung und ich fühlte mich ziemlich verloren.
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die bestimmung - rose (eric ff)
FanfictionMein Name ist Rosalinda Matthews. Ich bin eine Ken - noch. Begleitet mich auf meinem Weg durch Zwänge, Schmerzen, Liebe und Leben!