~Zehn~

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"Also", McGonagall klatscht in ihre Hände, "Herzlichen Glückwunsch an die Champions! Wie ihr wahrscheinlich schon wisst, ist die erste Aufgabe in einem Monat. Während dieser Zeit könnt ihr euch schon mit eurem Partner einspielen und damit ihr mehr Möglichkeiten habt, ein Team zu bilden, habe ich mit den anderen Schulleitern vereinbart, dass euer Nachmittagsunterricht dreimal die Woche an variierbaren Tagen ausfällt und ihr euch nur auf den Wettkampf und euer Training konzentriert. Wie ihr trainiert und euch vorbereitet ist ganz euch überlassen."

Ich lasse ihre Rede über mich ergehen, ganz in Trance. Mit dem verwundertem Blick Potters auf mir und dem Zwinkern, das mir Viktor immer mal wieder zur Schau stellt.

Was ist nur aus meinem Leben geworden? Gestern noch war ich eine friedlebende Hexe mit einer einfachen Geisterfreundin und heute...

Ok, so gesehen ist mein Leben davor genauso seltsam gewesen, nur, dass ich jetzt auch noch im Fixpunkt der gesamten Schule und unter Potters äußerst verwundertem Blick stehe. Kein so gravierender Unterschied, würd ich mal eiskalt behaupten.

Ich spüre Potters Blick immer noch auf mir und ich beschließe einfach zurück zu gucken. Ich werde schon nicht dran sterben.

Ich hebe meinen Blick und schaue direkt in seine blauen Augen. Er zuckt leicht zusammen und legt dann den Kopf schief. Weggucken tut er nicht. Jetzt bin ich in ein Blickduell mit ihm verfesselt und ich werde NICHT verlieren. Mein Leben ist komisch...

Es ist zwar wie ein Wettbewerb, aber irgendwie will ich auch gar nicht weggucken. Ich kann noch nicht mal.

Schließlich wendet er seinen Blick ab. Aber anstatt glücklich zu sein, dass ich gewonnen habe, bin ich traurig, dass ich seine himmelblauen Augen nicht mehr sehen kann.

Im Ernst was ist aus mir geworden?

Ich senke meinen Blick zu Boden.

"...wars mit meiner Ansprache und jetzt habt ihr noch mal Zeit euch miteinander abzusprechen", erstaunlicher Weise ist McGonagalls Rede tatsächlich zu Ende. Sie lächelt noch einmal in die Runde und dreht sich dann zu den Schulleitern der anderen beiden Schulen zu.

Viktor winkt mir einmal zu, dann wendet er sich seiner Partnerin zu. Potter kommt auf mich zu. Er bleibt vor mir stehen und schaut unsicher zu mir runter. Er kaut auf seiner Lippe rum und sucht anscheinend nach Worten.

"Hi", nehme ich das ganze in die Hand.

Ganz toller Start, Fiona. Wirklich!

Irgendwie musste ich ja anfangen!, verteidige ich mich selbst.

"Ja. Hi."

Er ist einen guten Kopf größer als ich, weswegen ich meinen Kopf etwas in den Nacken legen muss, um ihm ins Gesicht zu sehen.

"Also, du bist jetzt meine Partnerin."

"Genau."

Ich komme mir wieder wie die größte Vollidiotin vor. Das ist wirklich eine der seltsamsten Situationen, in die ich je geraten bin! Die anderen Teams scheinen sich schon super zu verstehen. Die Beauxbatons Kichern in einer Ecke miteinander und Viktor ist in ein Gespräch mit seiner Partnerin verwickelt, das nicht ganz so schlecht abzulaufen scheint wie meines mit Potter.

"Ich würd sagen, wir machen aus, wann wir nächste Woche miteinander üben sollen", unterbricht Potter die etwas peinliche Stille zwischen uns.

James Potter - und andere Gefahren meines täglichen LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt