~Fünfzehn~

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"Was?!"

Hat er wirklich das gesagt, was ich geglaubt habe zu hören? Hat er nicht, oder? Niemals ist er an mir interessiert. Nicht auf diese Weise...

"Willst du auf ein Date mit mir?"

O Merlin, o Gott. Ohhh Merlin, o Gott. Das war keine Einbildung... Er hatte es wirklich gesagt.

Immer noch zu perplex, um zu antworten starre ich ihn einfach nur erstaunt an.

"Ja oder nein?"

Ich bin immer noch zu geschockt. Aber jaaa. Natürlich will ich mit ihm ausgehen!!! Oder zumindest erstmal auf ein Date.

"Fiona?", mittlerweile sieht er ziemlich verzweifelt aus und seine Stimme ist unsicher, "Wir können auch nur Freunde bleiben, wenn du nicht wil..."

"Jaaa! Natürlich will ich!", werfe ich schnell ein, bevor er seinen völlig unsinnigen Satz beenden kann.

War das jetzt zu überschwenglich? Hm... Naja, egal...

Seine Mundwinkel schießen bei meinen Worten sofort in die Höhe und es bilden sich leichte Fältchen um seine dunkel glänzenden Augen.

Ich fange bei seinem Anblick breit an zu Grinsen und blicke in ein ähnlich fröhliches Gesicht als Viktor die Umarmung löst.

"Dann steht das fest? Nächsten Samstag in den Drei Besen?"

"Klar."

Die Sonne ist schon fast untergegangen, deswegen beschließen wir zu Apparieren. Das war eins der Dinge, die ich immer schon richtig gut konnte. Ehrlich gesagt, bin ich sogar schon manchmal ohne es in dem Moment wirklich zu merken als kleines Mädchen immer nur ein paar Zentimeter nach vorne appariert, wenn ich irgendwo dringend hinwollte.

Also in meinem Fall, immer dann wenn es um Essen ging...

Deswegen kostet es mich nur ein kleines Wedeln mit meinem Zauberstab, um vor dem Schiff der Durmstrangschüler zu stehen. Doch Viktor taucht nicht bei mir auf. Ich will mich gerade wieder zu ihm zurückteleportieren, als ich sehe wie er auf einem Besen durch die Luft angeritten kommt. Er ist ein bisschen außer Atem. Trotzdem lächelt er mich an.

"Dann sehen wir uns ja spätestens diesen Samstag. Ich schick dir noch einmal eine Eule für die Uhrzeit."

"Ja, ok. Bis dann."

Ich winke einem angestrengten aber trotzdem grinsenden Viktor kurz zum Abschied zu und lächle ihn ein letztes Mal an, bevor er mit einem weiteren Schwung meines Zauberstabs vor meinen Augen verschwimmt und stattdessen die großen Tore von Hogwarts an seine Stelle treten. Zu faul zum Laufen...

Mit der Dunkelheit kommt auch die Kälte, die man im September schon spürt, deswegen beeile ich mich durch die schwere Eingangstür ins Warme zu laufen.

Ich kann es nicht glauben! Ich hatte eine Verabredung! Mit Viktor Krum!!! Ich! Die kleine, unscheinbare Fiona. Aber die bin ich ja auch gar nicht mehr...

Mein Leben hatte sich seit der Entscheidung des Feuerkelches so stark geändert, dass es sich fast gar nicht mehr nach meinem Leben anfühlte. Mehr so, als ob ich zeitweise in dem Körper einer anderen Person gefangen wäre und ich dieses andere Leben jeden Moment verlassen könnte.

Doch das passiert nicht. Ich bin immer noch Champion, ich bin immer noch auf dem besten Weg eine Beziehung mit Viktor zu haben.

***

Es ist Mittwoch und es steht mal wieder ein Training mit dem Jungen meiner Alpträume - zugegeben meiner Harmlosesten - an. Wir haben den Raum der Wünsche jetzt entgültig zu unserem Trainingsraum erklärt und so mache ich mich pünktlich - wie immer - auf den Weg zum dritten Stock.

Vor der Wand bleibe ich stehen, da ich keine Ahnung habe wie ich in den Raum reinkommen soll. Potter hatte wohl leider keine Lust mich darüber aufzuklären, wie ich in unseren Trainingsraum reinkommen soll.
Wie mich dieser Junge aufregt!

Und jetzt ist er schon wieder unpünktlich! Mann, der Typ macht mich echt fertig...

Nach einer 20-minütigen Verspätung entscheidet sich Mister Schulberühmtheit endlich aufzutauchen.
Erst will ich ihn anfauchen, doch dann seh ich den Ausdruck auf seinem Gesicht.

Seine Augen sind gerötet und zugeschwollen, seine Wangen sind knallrot. Er sieht gehetzt und gleichzeitig komplett fertig aus. Ein bisschen wie ein harter Kiffer. Seine Augen sehen so tieftraurig aus, dass ich ihn am Liebsten umarmt hätte, um ihn zu trösten.

„James?", frage ich stattdessen vorsichtig, „Ist alles in Ordnung?"

„Wie sieht's denn aus?!!", faucht er harsch zurück.

Ok, sorry... Dann lass ich dich halt in Ruhe..., denke ich mir genervt und ein kleines bisschen verletzt und wende mich von ihm ab.

„Sorry", murmle ich noch leise.

„Hey, Fiona!", meint Potter verzweifelt, „Ich wollte dich nicht so anfauchen.."

Er berührt meine Schulter und dreht mich wieder zu sich um.
Ich fühle seine Berührung noch Sekunden nachdem sie vorbei ist. Es ist als habe sie ein warmes Prickeln ausgelöst, das sich in meinem ganzen Körper verteilt.

„Es ist nur so", fährt er niedergeschlagen fort, „dass ich einen ganz schön miesen Tag hatte. Und das wollte ich echt nicht an dir auslassen. Es tut mir leid. Du bist der letzte Mensch mit dem ich es mir versauen möchte."

Er hält kurz inne und guckt stirnrunzelnd ins Leere.

„Es ist mir echt wichtig dieses Turnier zu gewinnen oder zumindest nicht komplett zu versagen. Ich möchte meine Familie nicht blamieren..."

Er starrt bei letzten Sätzen ins Leere und er sieht dabei komplett ausgelaugt und fertig aus. Für einen Sekundenbruchteil wirkte es tatsächlich so, als ob sich eine kleine Träne in seinem Augenwinkeln gebildet hat. Alles in allem scheint er erdrückt zu sein. In seinem Fall dann von dem Druck eine gute Leistung abliefern zu müssen.

Oh... So hab ich James Schicksal, im Schatten des Mannes zu stehen, der die Welt gerettet hat, noch nicht gesehen. Jetzt tut er mir irgendwie leid. Sein Leben lang hat er wahrscheinlich an nichts anderes gedacht und für nichts anderes gekämpft als der Beste zu sein, um seinem Vater möglichst in nichts nachzustehen und seinem Vorbild zu entsprechen.

Jetzt hab ich schon wieder das Bedürfnis James, wie er mich mit seinem bettelndem Hundeblick anstarrt, zu umarmen.

„Alles gut", sage ich und er atmet erleichtert aus. Als ob ihm das wirklich so viel bedeutet hat...

Ich bin leicht verwirrt über diese ganz neue -verletzliche- Seite Potters. Irgendwie macht ihn das in meinen Augen sehr viel menschlicher und er tut mir auch ein wenig leid.

Oh Mann, da hab ich mein Leben lang gedacht, er wäre nur ein famegeiler Vollidiot, der alles tut um sich ins Rampenlicht zu stellen und jetzt hat er das auf einmal alles nur gemacht um den Ansprüchen die eine berühmte Familie mit sich trägt zu erfüllen.

Nach einer Weile, in der weder er noch ich etwas gesagt haben, ich, weil ich zu verwirrt und perplex von diese neuen Erkenntnis war, und er, weil es ihm jetzt anscheinend peinlich war, mir seine Gefühle so offengelegt zu haben, räuspert sich Potter schließlich.

„Ehm ja, dann also: Auf zum Training?"

>>><<<

Jaaa, das hier soll ein Experiment sein.

Was passiert wenn man nach eineinhalb Jahren auch mal wieder was hochlädt?

Falls das hier noch irgendjemand lesen sollte, dann tut mir die lange Pause echt richtig leid. Ich kann allerdings auch nicht garantieren, dass ich beim Schreiben bleiben werde. Beziehungsweise beim Schreiben dieser Geschichte.

Nochmal sorry 😐

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 28, 2018 ⏰

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James Potter - und andere Gefahren meines täglichen LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt