Wolfsrudel

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*Am nächsten Tag*

PoV Akuma

Das erste, das Akuma bewusst wird, sind die unerträglichen Kopfschmerzen und die Finsternis um sie herum.
Was ist passiert?

Stöhnend versucht sie aufzustehen, aber irgentwas hindert sie daran.
Akuma tastet ihre Handgelenke ab...Ketten?!? Scheiße! Wo ist sie hier gelandet? Panik kommt in ihr auf und sie zieht und zerrt vergebens an den Ketten.
Das kann doch nicht wahr sein! Irgendwie muss sie sich doch befreien können!
Akuma zerrt und reißt, aber das einzige, was sie erreicht, sind aufgeschürfte Handgelenke.
Sie erstarrt. Ist das etwa Silber?

Eine bodenlose Angst lähmt ihren ganzen Körper.
Werwölfe sind überaus stark und somit war es fast unmöglich einen festzusetzen. Es sei denn man hatte Silberketten. Silber ist das einzige Material, das ein Werwolf nicht zerstören kann.
Aber das war natürlich kein Allgemeinwissen. Über die Hälfte der Menschheit glaubte nicht an Vampire, Werwölfe oder Hexen.
Nur eine Gruppe an Menschen hatte ihnen seit Anbeginn der Zeit den Krieg erklärt und versuchte ihre Mitmenschen von der Existenz der Fabelwesen zu überzeugen.
Die Jäger.
Ihnen war es egal was sie fanden. Ob Vampir oder Hexe. Ob Dämon oder Werwolf. Einmal von ihnen entdeckt ging die Überlebenschance gen null.

Sie würden Akuma Stück für Stück auseinander nehmen....foltern, bis sie wussten wo sich noch andere ihrer Art versteckten.
Man würde Experimente an ihr durchführen....Sie den anderen Menschen präsentieren.
Akuma wäre der Wolf, der zur Entdeckung und zur offiziellen Jagd ihrer Spezies, geführt hätte.
Nein, das durfte nicht sein.

Der kalte Angstschweiß lief ihr den Rücken hinab und ihre Atmung wurde immer abgehackter.
Akuma krampfte sich zu einem Ball zusammen und starrte in die Dunkelheit, die sie umgab.
Es tat ihr so leid.
Ein Schluchzen wurde hörbar und heiße Tränen liefen ihr übers dreckige und blutverschmierte Gesicht.
Hätte sie doch nur auf Nyu gehört.

Plötzlich öffnet sich eine Tür am Ende des Raums und Akuma schoss in eine aufrechte Position.
Im Türrahmen lehnte eine große Person und schien sie zu betrachten. Geblendet, von dem plötzlichen Licht aus dem anderen Raum, konnte Akuma kein Gesicht erkennen.
Aber der Geruch...
Es war ein männlicher Werwolf...

Der Mann machte ein paar Schritte in den Raum hinein und betätigte den Lichtschalter. Eine alte Deckenlampe flackerte auf und vertrieb die Dunkelheit mit ihrem schummrigen Licht. Nach einigen Sekunden irritiertem blinzelns, konnte Akuma sehen, wer da vor ihr stand.

Der junge Mann sah nicht viel älter aus als sie, hatte blonde Haare und war aus ihrer Sicht  ziemlich groß. Auch er musterte Akuma, mit einem Mordsblick, von oben bis oben, sagte aber nichts. Verunsichert rutschte Akuma noch weiter an die Wand zurück. Die anfängliche Erleichterung, nicht bei Jägern gelandet zu sein, wich einem Unbehagen und Nervosität.

Abgelenkt von einer Bewegung hinter ihm, löste Akuma ihren Blick, von den wütenden Augen des Mannes.

Hinter ihm taucht ein fast genauso großer Mann  mit roten Haaren auf und schaut Akuma über die Schulter des anderen hinweg kritisch an.  Das Schweigen wurde unerträglich für Akuma und ihre Augen wechselten immer schneller zwischen den Gesichtern ihrer Betrachter hin und
her. Sollte sie etwas sagen?  Wer waren die? Was wollten die von ihr? Wieso war sie eingesperrt worden?

Der Rothaarige dreht seinen Kopf zum anderen: "Wie lange willst du hier noch schweigend herum stehen?" 

Er bekommt keine Antwort. Langsam quetscht er sich an dem stillen Typen vorbei und kommt auf Akuma  zu. Die reißt verängstigt die Augen auf und erstarrt am ganzen Körper.

Sofort bleibt er stehen und hebt beschwichtigend die Hände. Vorsichtig setzt er sich zwei Schritte von ihr entfernt im Schneidersitz auf den Boden und lächelt sie ermutigend an: 

Don't trust me!  (Exo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt