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"Hast du alles, Schatz?"
Vor lauter Schock fahre ich hoch und sehe meine Mom hinter mir.
"Du hast mich erschreckt! Und ja ich hab alles zum tausendsten Mal, Mom."
"Tut mir leid, Schatz, aber ich bin so aufgeregt. Meine einzige Tochter kommt auf die Uni."
Man kann ihr wirklich anhören wie begeistert sie ist. Immerhin hat sie schon seit ich geboren wurde davon geträumt, dass ich auf die Universität in New Orleans gehe.
Und ich will ihr diesen Wunsch erfüllen. Also hatte ich mich dafür beworben. Und ich wurde genommen. Ich hatte sogar ein Stipendium bekommen.
Meine Mom war so stolz. Mein Dad auch, aber der war schon seit einem halben Jahr nicht mehr hier. Wegen seiner Firma musste er über das Jahr öfters fort. Für mich und Mom war das kein Problem mehr, aber für Tommy.
Tommy ist mein kleiner Bruder. Er war gerade mal fünf und bekam von unserem Dad keine Vaterliebe. Er tut mir so leid, vorallem jetzt wo ich nicht mehr hier sein werde.
Aber er wird sich damit abfinden müssen und außerdem werde ich jedes Monat mindestens einmal nachhause kommen. So habe ich es Mom versprochen.
"Mom, mach dir bitte keine Sorgen,  Juliette kommt ja auch auf die UNO. Wir werden brav sein und lernen. Versprochen."
"Ja ich weiß. Melde dich bitte wenn  Juliette und du angekommen seit ja?"
Ich nicke und umarme sie ein letztes Mal. Ich bin größer als sie. Also konnte ich meinen Kinn auf ihren Kopf legen. Ein Schluchzer kommt über meine Lippen und schon spüre ich die Tränen. Auch meine Mom fing zu zittern an.
"Sch-schon gut, Mom. Wir schaffen das. Außerdem brauch dich Tommy und ich muss mein Ding durchziehen."
"Ich weiß Liebling. Aber ich werde dich vermissen."
"Ich dich auch."
Langsam löse ich mich von ihr und nehme meine Tasche und meinen Koffer.
Gemeinsam gehen wir dann hinunter ins Wohnzimmer, wo Tommy vor dem Fernseher Sitz und irgendeinen Film ansieht.
Ich gehe zu ihm hin und struble ihm kräftig durchs Haar. Obwohl ich weiß das er das nicht besonders mag.
"Hey kleiner Mann. Darf ich dich nochmal umarmen bevor ich gehe?", fragte ich meinen Lieblingbruder.
Er nickte und sprang von der Couch in meine Arme. Ich spüre wie er seinen Kopf in meinen Harren vergräbt und tief durchatmet.
"Hab dich Lieb, Madmad!", flüstert mir Tommy ins Ohr und ich musste meine Trauer runterschlucken um nicht in Tränen auszubrechen.
"Ich hab dich auch Lieb, kleiner Mann. Und vergiss nicht, ich komm dich immer Besuchen."
Urplötzlich ließ er von mir ab und setzte sich wieder vor den Fernseher, um seinen Film weiter zu sehen.
Achselzuckend drehte ich mich zu Mom um und hörte im gleichen Moment ein Hupen.
Juliette ist hier.
Nervös wie ich war, falle ich fast über meine Tasche.
"Liebling, du musst aufpassen, sonst bist du bevor du dort ankommst schon verletzt."
"Ja ja. Mach ich schon, aber jetzt muss ich gehen. July wartet schon."
"Na dann. Viel Spaß und pass auf dich auf."
Sie drückte mir einen letzten Kuss auf die Stirn und schob mich dann langsam hinaus.
"Mach's gut Mom. Ciao, Tommy!"

Vor der Türe atme ich nocheinmal tief durch und mache mich dann auf den Weg zu einem roten Toyota. Er gehörte July. Meiner besten Freundin und meine neue Mitbewohner.
"Hey, Madmad, beeilen dich wir wollen doch noch vor Abend ankommen, oder?"
Madmad, mein Spitzname. Früher konnte mein Bruder meinen Namen nicht aussprechen, also wurde von Madleine Madmad.
July und meine gesamte Klasse hatte diesen Spitznamen dann übernommen.
"Na klar! Ich bin soweit."
"Dann steig ein. Auf geht's zu einem neuen Lebensabschnitt."
Ich lachte und verstaute meine Sachen im Kofferraum.

Black ShadowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt