unbeschwertheit

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Ich saß also am nächsten Tag mit Chris und unserem Gepäck im kalten Raum meines alten stinkigen Käfers. Seine Mum meinte, es wäre gerade gut, dass er mit mir mitfuhr, da sie dann ja das Auto nicht eine Woche lang an ihn verleihen müsste und selbst damit rumfahren könnte. Leider hatte das für uns unangenehme folgen, denn die Heizung des alten Autos machte gerne was sie wollte (und es roch immer noch, irgendwie nichtmehr so schlimm, aber immer noch nach alter Frau und Tennissocken). So kam es dass Chris und ich frierend in dicke Wintermäntel gepackt in aller Herrgottsfrühe uns in meinem kleinen blauen Käfer die Finger abfroren.

An dem dunklen Wintermorgen beleuchteten uns von außen nur fahle Straßenlichter. Am liebsten hätte ich geschlafen - Chris wahrscheinlich auch - aber das war aus zwei Gründen nicht möglich: 1) ich war am fahren 2) die Kälte ließ es erst gar nicht zu. Meine Hände gewöhnten sich langsam an das taube Gefühl und ich glaubte, sie würden am Lenkrad kleben. Es war still im Auto, was wohl hauptsächlich an unserer Müdigkeit lag. Ich versuchte im Radio einen Sender zu finden der ansatzweise Gute Musik spielte, aber gerade kam nichts als Charts, die man sowieso schon tausendmal gehört hatte. Ich mochte Charts nicht sonderlich, deshalb schaltete ich das Radio schnell wieder ab. "Scheiß Radio..," fluchte ich. Mein Atem war sichtbar, so kalt war es. Von Chris kam nur ein müdes, gleichzeitig belustigtes Schnauben. Er hatte sich tief in seiner Daunenjacke vermummt und auch ich zog mir den Schal etwas weiter über die Nase.

Ich wollte ihn gerade nicht damit stören, eine Kassette aus dem Handschuhfach zu suchen, schließlich war es müde, also fuhr ich noch eine gute Weile weiter über die leeren Straßen.

Der Winter hatte gut einzig gehalten. Es lag bestimmt schon seit mehreren Wochen eine konstante Schneeschicht, doch je näher wir der Lodge kamen, desto dicker wurde sie.

Irgendwann hatte Chris mich abgelöst mit dem Fahren. Scheinbar hatte ich mich inzwischen an die Kälte gewöhnt und döste etwas auf dem Beifahrersitz. Auf eine Seltsame Art hatte ich angst Chris meinen Wagen anzuvertrauen, es war ja nicht gerade das neuste Modell und hatte auch nicht so viel Schnickschnack (nicht einmal einen CD Player, geschweige denn Servolenkung), aber Gleichzeitig war es entspannend ihm beim Fahren zuzusehen. Seine Augen klebten auf der vereisten Straße und er schien ein wenig gelangweilt von der ewigen Einöde. Das konnte man ihm aber auch nicht übel nehmen. Er führ einhändig, stützte auf der anderen Hand ganz lässig seinen Kopf. Man hätte meinen können sein Kopf würde jeden Moment gegen die Fensterscheibe sacken und er würde einschlafen. Aber er schlief nicht ein, denn es war schon helllichter tag und der Schnee reflektierte sämtliches Licht in unsere Augen. Ich glaubte deshalb nicht richtig schlafen zu können aber ich lag falsch. Ich nickte ein.

Als ich wieder wach wurde, stand die eben noch so helle Sonne schon unglaublich tief. "Wie lange fährst du jetzt schon..?", fragte ich verschlafen. Die Temperatur im Auto war scheinbar gestiegen, denn Chris trug keine Jacke mehr und auch ich knöpfte meinen Winterparker auf. "Schon eine Weile," sagte er locker. Der Schnee türmte sich an den Seiten der Straßen, weit und breit nichts als winterliche Wälder. Die großen, stämmigen Tannen zogen nur so an uns vorbei. "Soll ich dich ablösen?" Ohne mit der Wimper zu zucken antwortete er: "Nein, ich glaube wir sind in zwanzig Minuten schon da."

In diesen zwanzig Minuten sank die Sonne immer schneller, sodass sich langsam völlige Dunkelheit um uns hüllte. In den Wintermonaten war sie immer nur so kurz da. Vermutlich war es nicht einmal fünf Uhr Mittags. Ich wollte gar nicht wissen, was für eine Dunkelheit hier herrschte, sobald es erst einmal wirklich Nacht wurde, sobald es keine letzten Sonnenstrahlen gab und wir uns in den Wald begaben.

Chris hielt. »Blackwood Pines« prangerte das Hölzerne Schild über dem spärlichen Metalltor, das wohl eher niemanden davon Abhielt, das Gelände zu betreten.

Ich stieg aus, da hielt mir Chris auch schon den alten Weekender entgegen den ich für den Trip gepackt hatte. "Danke" Er gab mir auch meinen Schlüssel zurück. "Weißt du nicht, wie man einen Autoschlüssel benutzt?" fragte ich scherzhaft. "Doch... was?" Chris war vollkommen perplex. "Du hast vergessen abzuschließen," lachte ich. Er lief etwas rot an, soweit ich es im schummrigen Licht dieser kleinen Laterne die an einem Holzschuppen hing, festmachen konnte.

Ich schloss also ab und Chris hielt mir dafür wie ein Gentleman das Metalltor auf. Wir gingen einen schmalen Pfad entlang, bis wir an ein weiteres, viel größeres Tor kamen. Er öffnete es mit einem schrillen quietschen. Dahinter lag eine "...Seilbahn? Wir müssen wirklich mit einer Seilbahn fahren?" - "Jup" - "Wie extravagant..." Naja was hatte ich erwartet? Es waren die Washingtons.

Während ich mir die Landschaft ansah, war Chris schon drinnen, um die Seilbahn runter fahren zu lassen. Dieses Ding brauchte ganz schön lange, also kam er wieder nach draußen zu mir. "Es ist unglaublich schön hier... und kalt." Zum gefühlt hundertsten Mal versuchte ich meine Hände noch weiter in meinen Manteltaschen zu vergraben und kuschelte mich wieder in meinen dicken Wollschal. Diese ganze Kälte war ich nicht so ganz gewohnt. In Louisiana war es deutlich wärmer, irgendwie vermisste ich das Wetter von zuhause.

Chris stupste mich mit seinem Ellbogen an. "Alles okay?" Ich nickte bedächtig. Er wusste das etwas nicht stimmte... also so generell wusste er das... ob er sich immer noch Sorgen machte? Entschlossen schob ich den Gedanken bei Seite. "Ja, mir frieren nur die Hände ab." Er bot mir seine Hand an. "Ist warm..." Wieder wurde er etwas rot, und auch ich lief etwas an, als ich meine Hand in seine legte.

Ich ließ sie nicht los. Nicht als wir in den Lift stiegen, nicht als wir ausstiegen und nicht, als wir langsam den Weg zur Lodge hoch wanderten.

"Weißt du, es ist ja echt schön hier, aber sie könnten wirklich mal einen Masten in die Gegend bauen. Immer noch null Empfang," beschwerte sich Chris. Ich lachte leise in meinen Schal. "Lachst du mich aus? Hey das ist nicht lustig!" - "Chris, nur eine Woche. Das schaffst du schon." Er sah mich nur etwas traurig an. Seine Stirn war gerunzelt und ich lachte wieder ein bisschen, torkelte dabei zur Seite und wurde prompt von ihm wieder näher gezogen.

Warum war alles auf einmal so leicht..? Irgendwas hatte sich verändert. Wieso konnte ich mich so fallen lassen, nachdem dieser ganze Mist passiert war? Was war nur mit mir los..? Ich wollte mir sorgen machen, aber ich konnte nicht; ich wollte nicht. Ich wollte den Moment ein einziges Mal genießen. Es konnte so schön sein, so unkompliziert. So unbeschwert... wenn man es nur zuließ.

Aber ich wusste jetzt schon dass das Chaos, dass mir auf Schritt und Tritt folgte nicht lange auf sich warten ließ.

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Ach Leute :D Ich weiß ja auch nichtmehr weiter :D ich bin gerade in einer ähnlichen Situation wie Page. HELP. :DDD... :( AAAAAAAAAAH. Menschen sind anstrengend, wieso bin ich kein Hund oder so? 

Genug von meinem Wahnsinn. Niemand will mein Liebeschaos entknüllen :D

Ich muss nochmal fragen: ChrisXPage oder JoshXPage? Wieso, weshalb, warum? (An Rin: diese einfache (nicht vorhandene Begründung) lass ich nicht durchgehen xD)

Mein eigenes Lebensdrama ist schon anstrengend genug xD ich brauche harte ehrliche Meinung, warum jetzt welches Pairing zustande kommen soll! 

Achja, und Page ist sichtlich verwirrt... hab gerade mal die anderen Kapitel wieder gelesen... was für eine Achterbahnfahrt xD... aber geht mir ja gerade nicht anders ^^" hehe... ups.

P.S.: random songvorschlag :>

Until I met him - Until Dawn - Chris ; JoshWo Geschichten leben. Entdecke jetzt