Kapitel 1: Anders

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Stiles' PoV:

"Was zum-", fasziniert betrachtete ich die riesigen, schwarzen Flügel auf meinem Rücken und strich vorsichtig über diese. Sie ähnelten entfernt an die eines Rabens und hatten einen gewissen Charme, aber was noch viel abartiger war, war das Problem, dass sie auf meinem Rücken festgewachsen waren. Wenn Leute immer noch denken:"Wie cool", versucht Mal sowas 'cooles' unter einem T-Shirt zu verstecken!

Schnell wählte ich die Nummer des Docs und betrachtete währenddessen inmer noch die riesigen Flügel."Hallo?" Hastig zog ich die Hand wieder weg und konzentrierte mich auf das Gespräch:"Deaton? Hier ist der Dämon von nebenan, ich habe ein Problem!" Sofort schien der Doktor komplett wach zu sein:"Was ist los Stiles?!" Ich starrte noch einmal auf die schwarzen Federn:"Ich habe zwei riesige Vogelflügel und in einer halben Stunde fängt die Schule an!"

Erleichtert hörte ich Deaton ausatmen und er schien viel entspannter:"Das bedeutet einfach nur, dass deine Verwandlung langsam voranschreitet, wenn das erste Tattoo erscheint werden deine Flügel sich dieser Veränderung auch anpassen, bis dahin versuch einfach ruhig zu bleiben und nicht zu viele Federn zu verlieren. Ich habe schon so was gesehen und schwarze Vogelfedern machen die Leute häufig misstrauisch." Verwirrt sah ich das Handy an:"Woher wissen sie, dass meine Flügel schwarz sind?"

Deaton seufzte:"Ich bitte dich Stiles, wären deine Flügel weiß würdest du wohl kaum Dämon heißen, oder?" "Touché! In Ordnung, ich muss dann Mal los Doc. Bis bald!" "Warte Stiles, i-", bevor Deaton zu Ende reden konnte hatte ich schon aufgelegt und rannte hastig durch mein Zimmer und suchte meine Sachen zusammen, während ich schnell ein T-Shirt anzog und meine Flügel so gut es ging darunter versteckte. Was Deaton wohl noch sagen wollte...

"Stiles!", mein Vater rief mich schon und schnell streifte ich noch einen Hoddie darüber, um die verräterischen Beulen unter meinem T-Shirt irgendwie verschwinden zu lassen."Komme!", ich warf noch einen letzten Blick in den Spiegel und suchte nach irgendwelchen Besonderheiten, die mich verraten würden, aber ich sah bloß den guten, alten Stiles vor mir stehen, also beließ ich es dabei und rannte nach unten.

Mein Dad stand im Flur und warf mir einen kurzen fragenden Blick zu, aber ich grinste bloß, also beließ er es dabei und gab mir nur kurz einen kurzen Klaps auf die Schulter und öffnete mir die Tür. Schnell sprang ich in mein Auto und fuhr auf einen der Parkplätze weiter hinten an der Schule. Ein letztes Mal überprüfte ich alles und sah mich im Spiegel an, bevor ich aus meinem Van stieg und langsam Richtung Schule lief.

Meinen Rucksack zu tragen, tat extrem weh, da es direkt auf meine Flügel drückte und ich versuchte mir so wenig wie nur möglich anmerken zu lassen. Im Gang der Highschool sah ich schon von weitem Scott und Jackson stehen. Beide fletschten die Zähne und für einen Moment dachte ich, ich wäre vielleicht an der falschen Schule gelandet, denn die beiden sahen eher aus wie zwei kampfbereite Bestien, als zwei normale Schüler.

Ich ging zu meinem Spind und holte meine Materialien heraus, bevor ich näher an die anderen herantrat:"Jungs bitte, holt euch einen Raum und treibt es da, eure sexuelle Frustration bereitet mir Migräne!" Dramatisch fasste ich mir an meine Schläfen und ging zwischen den beiden Dickköpfen hindurch. Verwundert sahen mich beide an und ich starrte irritiert zurück:"Alles in Ordnung oder werdet ihr beide jetzt einfach mich als Kompromiss zusammenschlagen?!"

Beide schüttelten den Kopf, aber Scott warf mir immer noch einen misstrauischen Blick zu."Du riechst anders." Ich sah zu Jackson und sah, wie sich seine Augen langsam schwarz färbten:"Dankeschön, dass ist das erste Mal, dass mir so etwas gesagt wurde! Aber das sind wahrscheinlich bloß die Medikamente, die Deaton mir gegen die Schmerzen gegeben hat! Und jetzt lasst uns endlich zur nächsten Stunde gehen!"

Ich ging schnell weiter und auch Scott und Jackson setzten sich in Bewegung, allerdings mit einem sicheren Abstand zu mir, was sogar ich bemerkte. Seufzend ließ ich mich auf meinen gewohnten Platz fallen und sah wie Lydia mir kurz einen fragenden Blick zuwarf, während sie auf Scott zeigte, der sich weit weg von mir hingesetzt hatte, aber ich zuckte bloß mit den Schultern. Genau in diesem Moment betrat der Coach den Raum und musterte alle, bevor sein Blick an mir hängen blieb:"Stilinski!"

Ich zuckte zusammen, stand dann aber doch auf und ging an die Tafel. Manchmal fragte ich mich, was ich je falsch gemacht hatte und dann fiel mir wieder dieser Streich in der 7.Klasse ein, den ich geplant hatte und der für den Choach nicht ganz 'sauber' geendet hatte. Innerlich musste ich lachen, konnte mich aber doch zusammenreißen und nahm stattdessen ein Stück Kreide in die Hand.

Die Matheaufgaben gehörte zu einem neuen Gebiet, welches wir erst in den letzten Minuten der vorherigen Stunde angefangen hatten. Immer gegen den Normalo! Ich meine, immer gegen den früheren Normalo!"Wird das heute noch was Stilinski?!" Ich starrte finster gegen die Tafel, machte mir aber noch nicht einmal die Mühe auf die Aufgabe zu sehen und legte stattdessen die Kreide wieder hin:"Tut mir Leid, ich habe keine Ahnung!"

Der Coach rollte genervt mit den Augen und deutete wieder auf meinen Platz, bevor er Lydia ansah:"Zeigst du Stilinski bitte, wie man das richtig macht?" Lydia sah auf die Aufgabe und zuckte dann mit den Schultern:"Entschuldigung, aber diesen Rechensatz hatten wir das letze Mal noch nicht behandelt." Etwas geschockt sah er Lydia an, bevor er sich räusperte und sich wieder der gesamten Klasse zuwandte:"Nun, dann wollen wir das doch einmal Aufholen!"

Die restlichen 80 Minuten verbrachte er damit, die Grundsätze der Rechnung noch einmal zu erklären, doch ich hatte schon nach den Grundsätzen und Rechenarten aufgehört zuzuhören und hatte stattdessen begonnen die restlichen Seiten des Mathebuches durchzulesen und alles zu analysieren, bevor der Coach mich wieder aus meinen Gedanken riß:"Stilinski!" Ich sah auf und rutschte erschrocken weg, als ich den Coach direkt neben meinem Tisch stehen sah.

Wenn du es dir leisten kannst mir nicht zuzuhören, dann kannst du jetzt doch bestimmt die Rechnung an der Tafel lösen." Ich starrte auf die Tafel und stand dann auf, bevor ich nun zum wiederholten Mal vor die Klasse trat. Schnell überflog ich die Tafel und begann die Lösung hinzuschreiben. Nach einigen Sekunden war ich fertig und legte die Kreide wieder hin, während die ganze Klasse mich erstaunt ansah."Was?", die meisten drehten schnell ihre Köpfe weg und ich ging zurück zu meinem Platz, wo ich dann meine Sachen zusammenpackte und auf die Minute pünktlich den Raum verließ.

Ich hörte mehrere Male, wie Leute hinter meinem Rücken über mich sprachen und häufiger hörte ich das Wort: Anders. Seufzend stand ich an meinem Spind und blieb für einige Momente einfach nur stehen. Ja, ich war anders. Aber es gab niemand, der mir das erklären konnte, was mir geschah, wie lange diese Verwandlung noch andauern würde und vor allem, wie sehr sie mich noch verändern würde. Und genau das machte mir Angst.

Total Normal (Teen Wolf)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt