Sonntag (13.)

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13. Kapitel: ***Dan***
Schweissgebadet erwachte ich. Mein Traum blitzte vor meinem Inneren Auge auf. Ich hatte von Mum geträumt. Mum... Gedankenverloren berührte ich das Lederbändchen an meinem Handgelenk, dass sie mir geschenkt hatte, bevor sie ging. Vor ihrem Abschied. Die Sonne war inzwischen aufgegangen, ihr Licht flutete in mein Zimmer. Schwerfällig setzte ich mich auf. Die Prellungen an meiner Rippe schmerzten und liessen kaum Bewegungen zu. Trotzdem stand ich auf und zog mich an. Ich warf einen Blick in den Spiegel. Mein Gesicht war von Schrammen und blauen Flecken übersät. Meine Motivation sank gegen den Nullpunkt, als mir einfiel, dass morgen die Schule für mich begann. Ich brauchte frische Luft. Also verliess ich mein Zimmer, eilte durch den Korridor, die Treppen nach unten, bis ich schliesslich vor dem Portal stand. Leise drückte ich die Klinke herunter und trat nach draussen. Ein lauer Sommerwind strich über meine Arme, die Sonne blendete mich, als ich die Stufen herunter sprang und mich in den Schlossgarten zurückzog. Lange spazierte ich ziellos auf den Steinwegen umher, bis ich mich schliesslich im Schatten einer kleinen Baumgruppe auf eine Bank sinken liess. Ich vergrub verzweifelt mein Gesicht in den Händen. Lauschte dem Zwitschern der Vögel und dem Rauschen der Blätter im Wind. Sass still da und erinnerte mich. Vor einem Jahr war alles noch normal. Da lebte ich mit Mum und Dad noch in Sydney, in unserer kleinen Wohnung. Ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen, doch das ging nicht. Ich setzte meine Kopfhörer auf, stellte Musik an und drehte sie so laut, dass ich die Aussenwelt ausschalten konnte. Dann schloss ich die Augen und driftete weg...//

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