Papa und ich fingen gerade an zu füttern, da hörten wir Schritte in unserem Stalltrakt. Oma war es nicht und Opa auch nicht. Ich drehte mich um und da stand sie. Die Frau mit der ich nichts, rein gar nichts zu tun haben wollte. Sie lächelte mich einfach nur an, bis Papa neben mich trat.
"Cady was soll das?" fragte er kühl. Sie sah ihn schon fast wehmütig an "Erklär du es mir. Du hast mich schon immer besser gekannt, als ich mich selbst Johan." Sie machte einen Schritt auf ihn zu. "Können wir uns jetzt nicht vielleicht unterhalten ohne uns anzuschreien?" fragte sie. "Worüber? Ich wüsste ganz ehrlich nicht warum wir uns unterhalten sollten" seine hellblauen Augen lagen so kühl auf ihr, dass ich das Gefühl hatte als ob es im ganzen Stall direkt um mehrer Grad kühler geworden wäre. Sie ignorierte seinen Blick und ließ ihren Blick über ihn wandern. Sie biss sich leicht auf die Unterlippe und legte den Kopf leicht schief "Du siehst immer noch so gut aus wie früher." murmelte sie und ich fühlte mich mit einem mal wie das fünfte Rad am Wagen. Es gefiel mir nicht wie er sie jetzt an sah! Sie machte noch einen Schritt auf ihn zu "Es tut mir leid" flüsterte sie. Was dann geschah war ließ mich verwirrt zwischen ihnen hin und her blicken. Sie küsste ihn. Und er stieß sie nicht von sie. "Nein! Nein! Nein!" ging ich dazwischen und sie lösten sich augenblicklich wieder von einander. Sie drehte sich daraufhin einfach um und ging mit schnellen Schritten aus dem Stall. Er sah ihn schon fast traurig nach.
Er liebte sie eindeutig immer noch. Warum nur? Sie würde ihm doch wieder nur weh tun. Ich verstehs nicht wie kann man eine Person, die einem so etwas angetan hat immer noch lieben?
Zuhause war Caya in ihrem Zimmer und telefonierte wohl mit jemandem. Dabei wollte ich eigentlich mit ihr über das am Stall sprechen. Irgendwie brauchte ich gerade meine Schwester. Ich wartete bis sie fertig war und klopfte dann an ihre Zimmertür.
"Ja" hörte ich Caya rufen. ich drückte die Klinke der weißen Tür runter trat in den Raum. "Hey was ist los?" fragte sie und ihre blauen Augen blitzen besorgt auf. "Wir haben sie am Stall getroffen" murmelte ich. Verwirrt sah sie mich an "Wen?" "Unsere Mutter" meinte ich düster. "Ach so. Ich hab sie auch getroffen." meinte sie einfach nur und zuckte dann mit den Schultern. "Sie will eindeutig noch was von Papa!" Caya sah mich erstaunt an. "Woher willst du das wissen?" "Sie hat ihn geküsst!" Caya riss die Augen auf und starrte mich ungläubig an "Du verarscht mich! Das hat sie nicht getan". "Doch" bestätigte ich und dann sah mich Caya mit diesem Blick an. Da war diese Hoffnung in ihren Augen. "Caya! vergiss es! Schlag es dir sofort aus dem Kopf okay?" "Aber...." setzte sie an und ich sah ihr schon an, dass sie den Tränen nahe war "Bengt jetzt überleg doch mal. Das haben wir uns doch früher immer gewünscht! Endlich einmal eine richtige Familie" ich schüttelte den Kopf "Du vielleicht! Sie tut ihm nur wieder weh und wer darf sich das antun? Wir! Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass sie bleiben würde! Wir können wirklich nur hoffen, dass er sie nicht wieder zurück nimmt". Caya schob Beleidigt die Unterlippe vor. Sie hätte ganz klar nichts dagegen und das wollte ich mir nicht geben.
So zog ich wieder ab und ließ sie allein. Zum Glück denn da bekam ich eine Nachricht von einem Kumpel der mit auf der Party am Freitag war. "Du hattest was mit Mila?" Woher wusste er das? Wir hatten eigentlich darauf geachtet, dass uns niemand den wir kannten länger zusammen gesehen hatte. Er schickte mir mehrer Fotos auf denen wir heftig am rumknutschen waren. Leugnen war also zwecklos. "Kein Ton zu Caya" tippte ich zurück und entschied mich, dann Mila anzurufen.
Caya durfte die Fotos auf keinen Fall sehen. Ich tippte auf ihren Kontakt. Es dauerte nicht lange bis sie den Anruf annahm.
"Bengt ist gerade schlecht" meldete sie sich. "Ist wichtig!" meinte ich schlicht. Sie seufzte und sagte "Okay gib mir fünf Minuten." damit legte sie wieder auf.
Sie rief mich keine fünf Minuten wieder zurück, nein sie brauchte eine viertel Stunde. "Das verstehst du also unter fünf Minuten!" stellte ich trocken fest. "Lass mich!" verteidigte sie sich und kam dann zurück zum Thema. "Was willst du jetzt von mir?" "Es gibt Fotos von der Party! Caya darf sie auf keinen Fall sehen!" sie atmete hörbar aus. "Na super! Wir wollten uns morgen nach der Schule treffen und sie wird garantiert nach Fotos fragen!" "Dann sag ihr einfach es gibt keine" sie sog wieder scharf die Luft ein. "und um das noch klar zustellen. Es war nur eine Sache für eine Nacht, es wird sich nicht wiederholen!" "Bengt ich weiß dass es nur ein One Night Stand war. Das war von anfang an klar. Okay?" machte sie es auch nochmal klar. "Gut dann sind wir uns ja einig" Mit den Worten legte ich auf.
Ich kann also einen endgültigen Harken an die Sache machen. Anders sah es da schon mit unserem Vater und unsere Mutter aus. Egal was passieren würde. Sie werden nie wieder zusammen kommen, dafür würde ich persönlich sorgen. Einfach um meinen Vater vor einem gebrochen Herzen, das wieder 15 Jahre zum heilen braucht, zu bewahren. Ich wollte das nicht wieder erleben. Ich wollte ihn nicht wieder so verletzt sehen, so traurig. Oma sagte immer dass er endlich einen Harken an sie machen sollte. Sie endgültig vergessen und nie wieder auch nur einen Gedanken an sie verschwenden sollte. Sie wollte ihm sogar schon fast eine Therapie bei einer Kollegin andrehen, aber er wollte es nicht.
Er tat mir immer ziemlich leid wenn wieder etwas war weswegen er an sie erinnert wurde. Auch wenn er mit seinen Freunden unterwegs war muss es für ihn immer unangenehm gewesen seinen, denn sie waren alle glücklich in einer Beziehung oder sogar verheiratet. Ich stelle es mir dann immer etwas schwierig für ihn vor. Ich meine er wird dann immer daran erinnert, dass sie einfach abgehauen ist. Einfach so aus dem nichts. Alle anderen hatten einander und er? Er hatte nur noch uns. Alles wegen ihr. Alles wegen dieser Frau die sich Mutter nennen darf.
Das sind alles Gründe dafür warum ich sie hasse! Was hat Papa ihr getan? Warum war sie weg? Warum hat sie ihm nicht einfach ins Gesicht gesagt, dass sie keinen Bock mehr auf dieses Familiending hatte und lieber alleine durch die Welt gehen möchte, gleichzeitig auch ihre Kinder ohne sich aufwachsen lassen. Ich meine hey wir waren da ja erst ein Jahr alt, also war sie fein raus, denn wir konnten uns ja nicht an sie erinnern. Sie musste also auch Jahre lang nichts befürchten wenn wir ihr mal zufällig über den Weg gelaufen wären. Wie kann man so seien? Fragt sie sich wohl öfter Nachts wenn sie nicht schlafen kann was gewesen wäre hätte sie diese Scheiße nicht abgezogen. Ich hoffe es quält sie. Ich hoffe sie wünscht sich oft sie wäre da gewesen. Ich hoffe sie ist nicht glücklich mit ihrem jetzigen Leben.
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Fucked Up!
Novela JuvenilDie Zwillinge Bengt und Caya sind wie Tag und Nacht. Caya lieb und ruhig, Bengt scheint im Gegensatz zu ihr unnahbar und wild. Trotzdem verstehen sie sich wirklich gut, naja bis zu diesem einen Tag.... Dieser eine Tag an dem ihre Mutter na...