Sorgen-Caya

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Schnelle Schritte hinter mir. Jemand rief meinen Namen. Ich drehte mich um drei junge Einstallerinnen rannten hinter mir her und riefen immer wieder meinen Namen. "Caya? Dein Bruder ist gerade auf dem Geländeplatz zusammen gebrochen." sagte eines der Mädchen völlig außer Atem. "Was?" augenblicklich wurde mir schlecht und ich rannte los. In meinem Kopf war nur Bengt! Niemand sonst. Ingen Annan!

Ly stand mitten auf dem Platz, ruhig die Steigbügel noch oben und Zügel über dem Hals. Das Matingal war noch nicht einmal richtig eingehängt worden. Als ich näher kam sah ich Chris neben meinem Bruder auf dem Boden knien. Ich tauchte unter dem Zaun durch und rannte zu ihnen. Schmiss mich neben Bengt auf die Knie. Sofort kamen mir die Tränen. Ich zog mein Handy aus der Tasche. "Krankenwagen habe ich schon gerufen. Er ist einfach zusammen geklappt. Ohne Vorwarnung. Wir wollten gerade mit dem Training anfangen." ich nahm die Stimme seines Trainers nur wie durch Watte wahr und ließ mein Handy wieder in die Jackentasche gleiten. "Hej, Bengt?! Hej, Säga något." flüsterte ich unter Tränen der Sorgen. Keine Regung nichts.

Erst im Krankenhaus kam ich wieder einigermaßen zu mir. Keiner wollte mir etwas sagen. Ich versuchte, also Papa anzurufen. Er ging nicht ran. Ich versuchte es bei Opa, aber auch er ging nicht an sein Handy. Sie saßen wohl in einem Meeting. Ich versuchte es bei Oma, aber auch sie ging nahm den Anruf nicht an. Verzweiflung überkam mich. Tränen rannen mir übers Gesicht, da fiel mir eine letzte Person ein. Ich konnte nur mit mühe ihren Namen in meinen Kontakten erkennen. Mit zitternden Fingern tippte ich auf das Anrufsymbol.

Sie ging sofort ran. "Mama?" flüsterte ich mit zitternder und tränenerstickter Stimme in mein Handy. "Caya? Was ist los? Ist etwas passiert?" sofort war sie alarmiert. "Bengt liegt im Krankenhaus und ich erreiche Papa nicht. Hier will mir auch keiner etwas sagen" "Warte eben einmal..........Meine Herren, das Meeting ist vorerst vertagt. familiärer Notfall" dann wandte sie sich wieder an mich "Caya, wo bist du jetzt?" "Im Krankenhaus" flüsterte ich heiser. "Ganz ruhig. Ich mache mich sofort auf den Weg. Ich bin in 10 Minuten da. Du versuchst in der Zeit weiter Jo zu erreichen!" damit legte sie auf und ich wählte noch einmal Papas Nummer. Immer wieder das selbe "Der Teilnehmer ist zur Zeit leider nicht erreichbar". Ich fühlte mich komplett allein gelassen und hatte einfach nur Angst. Angst um meinen Bruder.

Ich zitterte immer noch am ganzen Körper, als sie kam. Das erste was sie tat war mich in den Arm zunehmen. Sie drückte mich fest an sich und ich hörte sie in einem unglaublich beruhigenden Tonfall sagen "Alles gut. Caya ich bin jetzt da und wir finden raus was mit ihm ist". Sie fuhr mir beruhigend über den Rücken. "Was ist passiert?" "Bengt ist einfach zusammen geklappt. Noch bevor er...........noch bevor er in den Sattel stiegen konnte......auf dem....auf dem Geländeplatz." Sie drückte mich noch etwas enger an sich und drückte mir zärtlich einen Kuss auf die Stirn. "So jetzt rufst du erstmal euren Vater an!" beschloss sie.

Ich tat was sie sagte und er ging wirklich ran. "Caya? Allt ok?" die Besorgnis war aus seiner Stimmer raus zuhören. "Nej" mehr brachte nicht nicht raus. Vorsichtig nahm die dunkel Haarige neben mir, mir mein Handy aus der Hand. "Jo?.....Nein, das ist jetzt nicht der Punkt.......Ja mit Caya ist alles in Ordnung. Sie ist nur etwas aufgelöst. Bengt ist auf dem Geländeplatz zusammen geklappt....Sie hat die ganze Zeit versucht dich zu erreichen. Was kann ich dafür, dass du Idiot nicht an dein Handy gehst.....Tu das!" letzteres klang eher aufgebracht, als besorgt. Sie legte auf und gab mir mein Handy wieder. Sie strich mir einige lange blonde Haarsträhnen aus dem tränennassen Gesicht. "Lütte das wird wieder. Vertrau mir." sie sah mich mit einem mütterlichweichen Blick an. Trotzdem merkte man ihr an, dass sie ebenfalls Sorgen um Bengt machte.

Sie zog mich wieder in ihre Arme, da hörten wir wieder schnelle Schritte auf dem Flur. Ich erkannte sie sofort und löste mich aus ihren Armen um Papa entgegen zugehen. Ich fiel ihm weinend und erschöpft in die Arme. Ich hörte nicht was er sagte, das war auch nicht wichtig. Wichtig war, dass er da war. Als er Mama sah erstarrte er und ich spürte, wie er sich anspannte. Sie sah ihn mit einem undefinierbaren Blick an, in dem auch so viel Sehnsucht lag. Er wandte seinen Blick von ihr ab und sah mich wieder aus seinen blauen Augen an.

"Caya was ist jetzt eigentlich genau passiert?" seine Stimme war unfassbar ruhig. So konnte ich alles auch etwas ruhiger erklären "Bengt ist laut Chris auf dem Geländeplatz einfach zusammengeklappt ohne irgendeine Vorwarnung." Er nickte mit ernstem Gesichtsausdruck. In seinem Kopf versuchte er wohl gerade alles was in den letzten Tagen passiert war durch zugehen. Unsere Mutter kam nun auch mit ruhigen Schritten zu uns rüber. "Wollen wir nicht vielleicht erst einmal erfragen was mit ihm ist?" ihre grünen Augen verrieten mit einmal nichts mehr über das was sie fühlte oder dachte, wie ein Pokerface. Papa nickte einfach nur, da kam auch schon ein Mann in weißen Kittel auf uns zu.

Er wollte mit einem von den beiden sprechen. Ich sollte es wohl nicht mitbekommen. Also leis ich mich auf einen den Stühle sinken und spürte, dass Mama sich neben mich setzte. Papa redete wohl mit dem Arzt. Ich griff automatisch nach ihrer Hand und drückte sie, also sie mein Anker wäre. Immer wieder sah ich zu Papa und dem Arzt. Der Arzt fragte etwas und er schüttelte immer wieder den Kopf, dann drehte er sich zu uns und bedeutete Mama zu kommen. Sie fuhr mir noch einmal zärtlich und beruhigend über die Schulter, dann stand sie auf und ließ mich alleine sitzen während sie sich anfing mit den Arzt zu unterhalten. Schnell war das Gespräch beendet und sie kamen wieder zu mir. Beide mit ernster Mine. Das war nicht gut gar nicht gut.

Mama ließ sich links von mir nieder und Papa rechts. Sofort lehnte ich mich an ihn und er legte einen Arm um mich. Keiner von beiden sah mich an. Auch dass Papa nervös die freie Hand immer wieder öffnete und schloss und somit die Tattoos auf seinem Unterarm bei jeder Bewegung tanzten machte die Situation nicht schöner.

"Caya ist dir irgendetwas an Bengt aufgefallen in den letzten Tagen?" Mama war die erste die die Stille brach. Ich wollte erst den Kopf schütteln, aber dann kam mir Sport in den Sinn. "Ja er hat sich im Sportunterricht an die Brust gefasst und kurz keine Luft bekommen". "Also doch!" murmelte sie leise und tonlos und blickte zu unserem Vater rüber. Er entgegnete ihren Blick. Er meldete sich dann schließlich auch noch mal zu Wort "Die Ärzte gehen davon aus, dass Bengt einen Herzfehler hat.". Meine Augen weiteten sich und ich war erstmal sprachlos. "Weiß du wann wir zu ihm können?" hörte ich meine Mutter fragen. Er schüttete den Kopf "Sie wollen uns Bescheid geben, wenn sie mit den letzten EKG durch sind." Sie atmete tief ein und aus. Sie machte sich eindeutig sorgen. Außer ein paar verstohlene Blicke die sie einander zu warfen sahen sie einander nicht an. Diese ganze Situation war echt komisch.

Fucked Up!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt