Kapitel 6

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Amelies Sicht:

Weig später machten George und ich uns, dick eingepacht, auf den Weg, um einen Weihnachtsbaum zu kaufen. Genau in dem Moment, als wir die Haustür öffneten, begann es zu schneien. Er nahm meine Hand und wollte mich schon nach rechts ziehen. "Komm, wir gehen zu Sally's, die haben die schönsten Bäume." Ich war mit seinem Vorschlag ganz und gar nicht einverstanden. "Nein, wir gehen zu Abraham's, die haben die schönsten." Stur blieb ich stehen, er seufzte. "Na gut, Schere, Stein, Papier, wer gewinnt, darf wählen, okay?"  "Na gut, also Schere, Stein, Papier." Wir beide formten hinter unserem Rücken ein Zeichen mit der Hand und zeigten es gleichzeitig dem anderen, er lachte auf. "Ha Schere schlägt Papier, ich hab gewonnen! Auf zu Sally's." Schmollend lief ich, wie ein kleines Kind an seiner Hand die Strasse entlang.

Bei Sallys angelangt, klingelte mein Handy, es war meine Mutter, mit klopfendem Herzen nahm ich den Anruf an, hoffentlich zur Abwechslung mal gute Nachrichten."Ja hallo Mom?"  "Hallo mein Engel, wie geht es dir denn?"   "Mir geht es eigentlich soweit gut. Wie geht es dir und Clara?" Ich hielt den Atem an, bitte, bitte eine gute Nachricht, es war schliesslich bald weihnachten. "Na ja, mir geht es soweit auch ganz okay, aber Clara nicht, sie hatte heute Nacht einen Herzstillstand und musste die ganze Nacht reanimiert (reanimiert= wiederbeleben) werden. Die Äzte haben es zwar geschafft, aber sie vermuten, dass sie üble Gehirnschäden davongetragen hat, da sie einige Minuten tot war." Ich schluckte schwer, soviel zu guten Nachrichten. "Und wie lange bleibst du noch, kommst du zu Weihnachten nach Hause?"  "Nein mein Mäuschen, tut mir Leid, Clara wird übermorgen operiert und ich bleibe noch, ich kann sie jetzt nicht alleine lassen, das verstehst du doch, oder?" Nein, es mochte grausam kingen, aber ich verstand es nicht, meine Mom sollte mir doch auch beistehen, oder nicht? "Ja klar versteh ich das, bye." Bevor sich Mom von mir verabschieden konnte legte ich auf.

George betrachtete mich besorgt. "Mom bleibt noch in Deutschland, Clara wird übermorgen operiert und Mom will ihr beistehen."  "Du kannst natürlich solange du willst bei uns bleiben, das weisst du doch?" Ich lächelte. "Ja, aber wenn ich bei euch bleibe, brauch ich ne Matratze oder so, die Couch ist dermassen unbequem, mein Rücken fühlt sich an, als wäre er von einem Laster überrollt worden."  "Dann schlaf doch einfach in meinem Bett, mir macht es nichts aus, auf der Couch zu schlafen." Mein Herz machte einen Sprung, machte er das weil er mich mochte oder einfach aus Anstand? Tief in meinem Inneren hoffte ich, dass das erste zutraf. 

Er legte seinen Arm um meine Schulter und ich meinen um seine Taille, so schlenderten wir die Trampelpfade zwischen den vielen Tannenbäumen entlang. Wir brauchten nicht lange, bis wir einen gefunden hatten, er war total süss, etwas kleiner als die anderen und etwas kahler, trotzdem gefiel er uns. Da er nicht mehr so schön war, bekamen wir ihn sogar noch reduziert. Mit dem Baum im Schlepptau, machten wir uns wieder auf den Weg zurück zur Wohnung. Da die Jungs im fünften Stock direkt unter dem Dach wohnten und das alte Haus keinen Fahstuhl besass, musste George den Baum die ganzen Treppen hochschleppen. Während ich mich bei seinem Anblick halb tot lachte, fand er es gar nicht lustig, als wir oben ankamen, und er den Baum in die Wohnung gehievt hatte, legte er sich schwer atmend aufs Sofa, kichernd setzte ich mich neben ihn.

Georges Sicht:

Dieser verdammte kleine Baum hatte es recht in sich, total k.o. lag ich keuchend auf dem Sofa, Amelie hatte nichts besseres zu tun, als naben mir zu sitzten und zu kichern. Natürlich konnte ich mir das nicht länger gefallen lassen, ohne Vorwarnung zog ich sie zu mir und begann, sie richtig durch zu kitzeln. Wir lagen lachend und uns gegenseitig kitzelnd auf dem Sofa, als JJ herein gestürmt kam, als er uns sah, zog er eine Augenbraue hoch und blickte uns gespielt streng an, dann lockerte sich sein Gesichtsausdruck wieder und freudig kam er auf uns zu gehüpft. "Seht mal, was Josh mir gekauft hat." Stolz streckte er uns eine kleine Actionfigur entgegen, das war so ein Tick von ihm, er liebte Actionfiguren über alles, in seinem Zimmer hatte er unter dem Bett eine ganze Kiste voll damit. Er konnte sich einfach nicht davon trennen. "Ja wow, cool und was ist das?" Fragte Amelie ihn verwirrt, o o, böser Fehler. Kopfschüttelnd setzte sich JJ zu uns aufs Sofa und hielt Amelie die Figur unter die Nase. "Das meine Liebe ist Mr. Spock."  "Wer?" JJ starrte sie entgeistert an. "Mr. Spock, von Star Treck?" Amelie war noch immer nicht ganz klar, von wem er da redete. "Ah ja, klar jetzt erkenn ich ihn, ja Spock, wie konnte ich den nur vergessen." JJ grinste zufriden und hüpfte wieder aus dem Wohnzimmer, von aussen konnte man noch hören, wie er rief "Jaymi, schau mal, was Josh mir gekauft hat, he bleib doch stehen! Warum rennst du jetzt weg, Jaymi?"

Wir brachen in schallendes Gelächter aus, unabsichtlich machte JJ sich immer zur Witzfigur. Zehn Minuten später stand die versammelte Mannschaft mit Christbaumschmuck bewaffnet, im Wohnzimmer. "Dann lasst uns los legen." JJ war der erste, der eine Kugel an den Baum hängte, wir anderen folgten seinem Beispiel. Nach einer Stunde Dekorieren, war der Baum endlich fertig geschmückt.

Zufrieden sassen wir nebeneinander gequetscht auf dem Sofa und betrachteten unser Meisterwerk. Josh verschwand in der Küche und kam wenig später mit seiner Kamera in der Hand wieder zurück. "Der perfekte Zeitpunkt für ein Erinnerungsfoto, stellt euch vor dem Baum auf." Als wir uns alle aufgestellt hatten und die Kamera auf Selbstauslöser eingestellt war, streckten wir die Arme in die Luft und schrien im Chor "Cheeese!" Das wiederholten wir ein paar Mal und am Ende waren wir mit den Fotos gan zufrieden.

Joshs Sicht:

die Fotos waren echt der Hammer, besonders eines gefiel mir ganz besonders, auf dem wir alle gleichzeitig in die Kamera grinsten und einfach glücklich aussahen. Ich war auf dem weg hoch in mein Zimmer, als mein handy klingelte, es war Dora. Ohne zu zögern nahm ich den Anruf entgegen. "Hallo Dora, was ist denn?"  "Hi Josh, es gab Komplikationen bei der OP, Claras Zustand wird immer kritischer. Aber bitte sag es Amelie nicht, ich will nicht, dass sie sich unnötig Sorgen macht, ja?"  "Okay, ja klar und was für Komplikationen genau?"  "Ich weiss nicht, was genau passiet ist, auf jeden Fall, haben die Ärzte während der Operation einen Riss in ihrer Milz entdeckt, der angefangen hat, stark zu bluten." Ich schluckte. "Und was genau heisst das jetzt?"  "Ein Milzriss ist äusserst gefährlich . Sie haben ihn zwar unter Kontrolle gekriegt, aber ihre Lage ist und wird wahrscheinlich kritisch bleiben."  "Das ist furchtbar, also ich werd ihr sicher nichts sagen, wenn du nicht willst." 

"Ach apropos, ich hab Peter angerufen, er will in den nächsten tagen mal bei euch vorbei schauen, schliesslich ist ja übermorgen schon Weihnachten und da ist es doch wichtig, dass es vielleicht noch einmal mit amelie redet und sie sich vielleicht sogar versöhnen." Mir war klar, dass Dora Peter noch liebte und sich nur das Beste für ihn und ihre Töchter wünschte, aber ob es so eine gute Idee war, ihn auf Amelie los zu lassen? Besonders nachdem, was im Caffee geschehen war. "Ja okay, machs gut, bis dann."  "Bis dann Josh und frohe Weihnachten." 

Carry You (A Union J Fan Fiction, Deutsch)-> wird überarbeitet<-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt