Kapitel 2

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Joshs Sicht:

Ich wachte mit dröhnendem Kopf auf. Ich erinerte mich daran, dass ich gestern noch mit den Jungs losgezogen war und meinen Kummer und meine Gedanken in Alkohol ertränkt hatte. Das rächte sich nun. Als ich aufstehen wollte, spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Stirn. Es fühlte sich an, wie eine ganze Armee Gartenzwerge, die mit Messern an den Füssen über meine Stirn wanderten.

Ich brauchte dringend eine Aspirin. Langsam trottete ich in die Küche, die ich mit meinen drei WG-Partnern, besten Freunden und Bandmitgliedern teilte. Die drei sassen alle bereits beim Frühstück. Wortlos schob mir JJ ein Glas, mit einer bereits aufgelösten Tablette darin, zu. Dankbar nickte ich in seine Richtung, was ein grosser Fehler war.

Denn nun begannen die Gartenzwerge Samba zu tanzen. Ich verzog mein Gesicht und trank das Glas in einem Zug leer. "Mann hast du einen Kater, hast dir gestern wohl ein bisschen zu viel hinter die Binde gekippt, was?" Grinste mir Jaymi zu. Er hatte gestern als einziger nichts getrunken, weil er dran gewesen war, uns nach Hause zu fahren.

Als Antwort warf ich ihm einen giftigen Blick zu. Ich war nicht zum Scherzen aufgelegt, das gestrige Gespräch mit meinen leiblichen Eltern lag mir noch immer schwer im Magen. Da ertönte aus dem Wohnzimmer das Telefon. Genervt hielt ich mir die Ohren zu und krächzte "Mann, kann mal jemand ran gehen, das Teil bringt meinen Schädel noch zum Platzen!"

Lachend machte sich JJ auf den Weg ins Wohnzimmer. Er liess sich dabei extra viel Zeit, was mich rasend machte. Als er es endlich erreicht hatte, nahm er es ab "Hallo, hier ist JJ Hamblett, mit wem kann ich sie verbinden?" Er redete so laut, dass ich vor Schmerzen beinahe anfieng zu heulen. Er hatte gestern gleich viel wie ich getrunken und wirkte trotzdem so munter.

Wie machte er das bloss? Er nickte, dann schrie er unnötigerweise "George, hier will dich jemand sprechen, kommst du mal bitte?" Grinsend ging George zu ihm ins Wohnzimmer. "Und wer will mich sprechen?" Fragte er in etwa genau so laut. "So ne' Amelie, sie sagt, es sei dringend." Ich horchte auf, Amelie wollte mit George sprechen?

"Ja hi Amelie, jetzt? Ehm ja klar, ich bin in einer halben Stunde da. Okay, ich freue mich, bis dann." Ich starrte ihn an "Uuuh unser George hat ne kleine Freundin." Riefen JJ und Jaymi im Chor. Da platzte mir der Kragen. "Mann war das meine Schwester. Warum will sie sich mit dir treffen?" Georges Lächeln erfrohr "Ja und ich hatte ihr gestern meine Nummer gegeben.

Falls sie etwas mehr über dich erfahren möchte oder einfach jemanden zum Reden braucht. Und scheinbar will sie das." Seine Antwort stimmte mich nicht im Geringsten milde, aber vor lauter Kopfschmerzen konnte ich fast nicht mehr denken. Ich stand auf und ging in mein Zimmer. Ich musste jetzt allein sein.

Über was würde George mit Amelie reden? Was, wenn sie mich nun hasste? Ich wollte sie doch näher kennen lernen, schliesslich war sie meine jüngere Schwester. Ich warf mich auf mein Bett, da klopfte es an der Tür. "Hey Mann komm lass mich rein." Es war George. "Komm rein, aber leise." Antwortete ich.

Er öffnete so leise wie möglich die Tür und schloss sie ebenso leise wieder, dann setzte er sich neben mich auf die Bettkante. "Hey, ich werd ihr schon nichts Schlechtes über dich erzählen, das weisst du doch." Ich zog mir das Kissen über den Kopf "Darum geht's doch gar nicht. Es macht mich einfach fertig, dass sie dich sehen will und nicht mich, verstehst du?" George seufzte.

"Ja klar, aber lass ihr ein wenig Zeit. Wahrscheinlich will sie erst etwas mehr über dich erfahren, bevor sie sich selbst mit dir trifft, oder sie traut sich einfach noch nicht." Nein, ich verstand es nicht, trotzdem gab ich einen verstehenden Laut von mir. "Also ich muss mich jetzt bereit machen. Ich erzähl dir danach wie's war, okay?" Ich nickte. George verschwand genau so leise, wie er gekommen war.

Carry You (A Union J Fan Fiction, Deutsch)-> wird überarbeitet<-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt