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Plötzlich verschwindet das Mädchen und für einen Moment habe ich Angst, sie würde ertrinken. Ich kann ihr unmöglich helfen, was mache ich jetzt? Panik macht sich in mir breit. ,, Hilfe! ", schreie ich erneut. Aber keine Menschenseele weit und breit, und in diesem Moment ärgere ich mich, dass ich nie schwimmen gelernt habe, verdammt! Bloß die Ruhe bewahren.

Ich schlage meine Augen panisch auf und setze mich hin. Wer ist dieses Mädchen? Ich kann mich nicht erinnern sie jemals in meinem Leben gesehen zu haben. Tausend Fragen schwirren in meinem Kopf herum. Mir wird kalt und ich frage mich, wo eigendlich meine Decke ist. Ich greife im dunkeln um mich, aber da ist nichts. Irgendwas stimmt hier doch nicht. Mühsam stelle ich mich auf und suche nach einem Lichtschalter in meiner Nähe. Es scheint als hätte ich die komplette Orientierung in meinem Zimmer verloren. Meine Augen brauchen einen Moment um sich an das Licht zu gewöhnen. Ich befinde mich im Wohnzimmer, an der Eingangstür, sofort greife ich an den Türhebel und drücke ihn runter, Gott sei Dank, die Tür ist verschlossen. Ich habe das Haus nicht verlassen. Mein Herz pocht wie verrückt. Ich bin durch das ganze Haus gewandert und habe es nicht einmal mitbekommen. Nervös fahre ich mir durch meine weichen Haare, wie ist so etwas möglich?
Mit wackeligen Beinen laufe ich zurück in mein Zimmer, das ist alles ziemlich verstörend. Ich lege mich wieder in mein Bett, aber ich weiß dass ich heute Nacht nicht mehr zum einschlafen kommen werde. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass wir ca 5:30 haben.

Ich starte meinen Motor und mache mich auf den Weg zur Schule, unterwegs sammel ich Janine ein:,, Morgen", lächelt sie als sie auf den Beifahrersitz steigt.,, Guten Morgen" gebe ich zurück.,, Deine Nacht schien aber nicht sehr erholsam zu sein" spricht sie mich an. Soll ich ihr erzählen das ich schlafgewandelt habe?,, Ich hab schon wieder schlecht geschlafen, als ich aufgewacht bin, lag ich vor der Eingangstür." Mit großen Augen sieht sie mich an. ,,Ein Glück war die Tür verschlossen." gebe ich erleichtert von mir.,,Vielleicht solltest du mal zu einem Therapeuten", sagt sie leise. ,, Nein!" weigere ich mich sofort:,, Ich wohne ja noch nicht lange dort, sowas ist am Anfang bestimmt normal", versuche ich sie davon zu überzeugen. Sie zuckt nur mit dem Schultern. Zum Therapeuten, lache ich innerlich, dann können wir mich ja direkt in die Klapse schicken. Ich brauche einfach nur noch etwas Zeit, um mich an die neue Umgebung zu gewöhnen, rede ich mir selber ein

Wir parken auf dem Schulparkplatz und sehen Alex schon vor dem Haupteingang auf uns warten.Wie jeden Morgen mache ich mit ihm unseren brüderlichen Handschlag.
,,Bro, du hast aber nicht gut geschlafen", ist das erste was er sagt, und ich werfe ihm einen bösen Blick zu, der ihm sagt, dass er nicht weiterfragen soll.

Ich will Alex davon nichts erzählen, es ist mir schon peinlich genug, dass es Jamine weiß. Alex hält mich doch für komplett durchgeknallt und wird sich dann noch drüber lustig machen.

Wir suchen unseren Klassensaal auf und der Unterricht beginnt, Geschichte.
Ich merke schon wieder, wie mir langsam die Augen zufallen, mein Schlaf ist alles andere als erholsam.
,,Mr. Malone" und ich schrecke auf , ,,Bin ich hier der Sandmann oder was?",fragt mich der Lehrer empört.Und ich muss mir ein Grinsen verkneifen.,, Sorry",murmel ich schnell und er wirft mir noch einen mahnenden Blick zu.

Geschichte hat mich schon immer von allen Schulfächern am wenigsten interessiert. Ein Wunder das ich überhaupt auf einer glatten 2 stehe.

Der Schultag zieht sich mal wieder nur so dahin und ich seufze.An diesem Tag erlaube ich mir nicht noch einmal im Unterricht einzuschlafen.Nurnoch heute, und dann ist Wochendende.

Alle sind froh, als der Tag endlich überstanden ist. ,,Was machst du Morgen?", fragt mich Alex, noch bevor wir uns verabschieden. ,, Puhh, keine Ahnung,ich hab noch nix geplant"antworte ich ihm. ,,Wie wärs wenn wir morgen ins neue Einkaufszentrum bei dir in der Nähe gehen?" ,, Klar" lächel ich ,,15:00 bei mir?",, Natürlich bro" bestätigt er und umarmt mich brüderlich.

Ich denke es wird mir ganz gut tun, mich von diesen schrägen Träumen abzulenken.

FishscaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt