Kapitel 3 ~ erster Angriff~

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~Jungkooks Sicht~
Verwirrt blickte ich die anderen an, als Taehyung fluchtartig den Raum verließ.
Als Hoseok sich dann auch noch verabschiedete, verstand ich die Welt nicht mehr. Was zum Teufel war denn in ihn gefahren?
Hatte ich irgendetwas verpasst?
Oder war ich einfach nur nicht hier erlaubt?
"Keine Sorge.", hörte ich Namjoon sagen, "Dass passiert manchmal. Hoseok geht dann hinterher und beruhigt ihn."
Ich begann zu verstehen und trotzdem war ich verwirrt.
Wir unterhielten uns noch ein bisschen bis es zur nächsten Stunde klingelte.
Nach ein paar Minuten kamen Taehyung und Hoseok wieder.
Der restliche Tag ging relativ schnell und ich ging nach der Schule nach Jin, wo nach ein paar
Stunden die anderen nach und nach eintrafen.
Als Taehyung und Hoseok kamen stockte ich leicht und zog mich etwas zurück.
Aus irgendeinem Grund schüchterte Taehyung mich ein.
Ich sah zu wie beide mit Jin draußen Sprachen.
Sie sahen recht angespannt aus.
Taehyung fuhr sich mehrmals mit seiner Hand durchs Gesicht.
"Hey Kookie.. ", rief Jimin mich zurück in die Realität, " Du hattest uns gar nicht erzählt warum sich deine Eltern getrennt hatten."
"Pabo meinst du nicht, dass er eventuell nicht darüber reden möchte?", verteidigte Suga mich.
"Nein. Ich werde es euch erzählen. ", erwiderte ich Abwesend mit einem Blick nach draußen.
Plötzlich blickte Taehyung mir direkt in die Augen, was meine weiten ließ.
Mein Herz schlug aus einmal doppelt so schnell und mir wurde flau im Magen.
Schnell brach ich den Augenkontakt ab und sah hektisch woanders hin.
Und dennoch spürte ich den brennenden Blick von Taehyung in meinem Nacken.
Stumm fixierte ich den Blick auf den Boden, ehe ich zu erzählen begann.
"Also mein Vater hat ein paar gruselige Dinge getan. Z.B. ist er den einen Abend mit roten Augen nach Hause gekommen und ..-"
Die Tür öffnete sich und die drei traten ein.
"Tut uns leid für die Störung.", entschuldigte Jin sich stellvertretend für die anderen beiden mit.
Ich räusperte mich.
"Jedenfalls hat er sich Kontaktlinsen in die Augen gepackt und kam oft blutverschmiert nach Hause. Wir hatten keine Ahnung was das sollte. Zuerst dachten meine Mutter und ich, dass es nur eine Phase gewesen wäre, in der er uns gerne erschreckt. Aber dem war nicht so."
Ich schluckte.
"Ich begann in dieser Zeit auf die schiefe Bahn. Der wahre Grund warum wir hier her gezogen sind. Ich war bekannt in der Gegend, hatte viele Feinde und keine umliegende Schule wollte mich annehmen. Und jetzt bin ich hier."
Eine seltsame Stille herrschte im Raum.
"U-und wurde er aggressiv? ", fragte Jimin.
"Ja. Aber es ist egal es ist passiert und außerdem hat die halbe Welt da komisch gespielt. Mein Vater hatte sich wahrscheinlich nur angepasst."
Hoseok und Taehyung sahen sich kurz aus den Augenwinkeln an.
Hatte ich etwa was verpasst?
Egal.
Wir ließen den Tag mit ein paar Bieren und ein paar Filmen ausklingen, bis es hinterher 22 Uhr war und ich erschrocken aufsprang.
Dass die anderen einen halben Herzinfarkt bekamen, ignorierte ich einfach.
"Oh verdammt es ist schon so spät!", schrie ich, ehe ich aus Jins Zimmer rannte und mir unten die Schuhe in Sekundenschnelle anzog.
"Wir sehen uns morgen!", rief ich ihnen hoch und verschwand.
Eilig rannte ich durch die Dunkelheit nach Hause.
Weg von dem sicheren Haus von Jin und zur kleinen Hölle von uns.
Wir lebten jetzt zwar nicht in der ärmsten Gegend, aber dieses Haus hatte trotzdem bessere Tage gesehen.
Plötzlich wurde ich von hinten gepackt und mir wurde der Mund zugehalten.
Mein Herz begann vor Panik noch schneller in meiner Brust zu schlagen.
"Endlich haben wir dich gefunden kleiner. Du bist ja noch niedlicher geworden.", säuselte eine tiefe Stimme an mein Ohr.
Mein Atem ging stoßweise und ich konnte nicht mehr klar denken.
Kannte dieser Mann mich etwa?
"Du scheinst verwirrt zu sein Kookie..."
Er spuckte meinen Spitznamen förmlich aus.
"Was willst du?", brachte ich mit einigermaßen fester Stimme heraus.
"Du hast etwas, dass unser Chef sehr begehrt.
Wir geben dir die Chance. .. Komm mit uns und schließe dich uns an oder habe einen qualvollen Tod!"
Tränen schossen aus meinen Augen.
Ich wollte noch nicht sterben!
Eine eiskalte Hand berührte meine Wange.
Beinahe zärtlich strich sie mir meine Tränen weg.
Ich bekam eine nur noch stärkere Gänsehaut, während mein ganzer Körper zu zittern begann.
"I-ich we-weiß nicht w-wa-wa-was ihr von mir wollt.", stotterte ich.
Die Hände ließen mich plötzlich los und ich fiel auf den Boden.
Plötzlich sah ich einen verschwommene Gestalt mit blonden Haaren.
Jin?
Ja, ich konnte eindeutig Jin erkennen.
Er schien jemand anderem etwas zu zurufen.
Dieser jemand hatte ebenfalls blonde Haare und eisblaue Augen.
Schemenhaft schaffte ich es das Gesicht zu erkennen.
Taehyung?
Was zur Hölle geht hier vor?

~Taehyungs Sicht ~
Nachdem Jungkook sich von uns verabschiedet hatte, bekam ich ein flaues Gefühl im Magen.
Weshalb wusste ich nicht.
Ich versuchte fremde Auren aus der Umgebung herauszufiltern, bis ich plötzlich eine Aura fand.
Fast gleichzeitig bekam ich eine SMS, die mir das ganze nur bestätigen sollte.
Ich wechselte mit Jin einen Blick und bat ihn mit mir mit zu gehen.
Den Jungs sagte ich, dass ich etwas Kopfschmerzen hatte und Jin mir Tabletten geben würde.
Hoseok wusste sofort Bescheid was los war und blieb bei den Jungs.
Wenn eine dieser Auren schon in der Nähe war, dann sollten wenigstens die 4 in Sicherheit sein.
Schnell rannten Jin und ich zur besagten Stelle, bis ich knapp 100 m vorher stehen blieb.
Mein Herz setzte aus und aus irgendeinem Grund wurde ich unheimlich wütend.
Meine Haare veränderten sich und meine Augen wahrscheinlich auch nach Jins Gesichtsausdruck.
Meine Nägel und Reißzähne wuchsen.
Eine gefährliche Aura wabte um mich herum.
Als Jin die Ursache für meinen Ausbruch entdeckte, riss er seine Augen auf.
Keine Sekunde später sprintete ich los und Jin hatte Schwierigkeiten mich einzuholen.
Ich roch Jungkooks Tränen, was mich in eine Art Wahn trieb.
Nein er sollte nicht weinen!
Nie mehr im Leben sollte er aus Angst weinen.
Dafür würde dieser Bastard bezahlen.
Nach einer Sekunde ragte meine Hand aus dem Bauch der Person.
Ich sah wie Jungkook zusammenbrach.
Immer wieder schlug ich ihm meine Hand in den Bauch.
"Wer ist dein Anführer? ", schrie ich ihn an und fasste ihn am Kragen.
Er lachte und spuckte dabei Blut.
"Es ist zu spät. Du wirst ihn nicht mehr retten können. Bald hat ER ihn und dann wird sich jeder vor uns verneigen."
"Taehyung beruhige dich!", rief Jin mir zu, "Komm und hilf mir mit. Ich kann mich nicht alleine um ihn kümmern."
Sofort verrauchte meine Wut.
Meine Haare, mein ganzes Äußeres wandelte sich wieder zum normalen.
Vorsichtig trug ich Jungkook nach mir und legte ihn in mein Bett.
Stumm betrachtete ich meine blutroten Hände.
Was zum Teufel geht hier nur vor?

The Alien Inside Of Me  ~Vkook~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt