Swagger

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„Riku?", ruft mir eine bekannte Stimme zu, "Könntest du bitte zu mir kommen?"

Ich nehme noch einen Zug von meiner Zigarette, laufe zügig über den nassen Schulhof. Die schon wieder...

Es ist meine Fachlehrerin, die mal wieder drauf und dran ist mich an zu meckern. „Wie oft habe ich dir gesagt, das rauchen auf dem Schulgelände verboten ist? Das ist die letzte Verwarnung, beim nächsten Mal werde ich deine Eltern anrufen!"

Bla bla bla... Wie oft hat sie diese Rede schon geschwungen und wie oft ist nichts passiert.

Nach einem Kopfnicken mache ich mich auf den Weg zurück zur Raucherecke, wo viele Leute aus meiner Clique stehen. Mario und Toni schauen sich die Reviews zu erst stattgefunden Fußballspielen an, Sabine schwärmt mit einer recht neuen Schülerin von One Direction, Anna dreht sich einen Joint und alle Anderen stehen in einem großen Kreis, rauchen und lachen über die neusten YouTube-Trends.

„Digga, alles klar?", ruft mir einer der Jungs zu. „Immer!", lache ich, „Die Alte hat nur wieder Stress gemacht." Daraufhin brechen wir in Gelächter aus und können uns erst nach gefühlten Stunden beruhigen.

Kaum danach sprechen alle aufgeregt über das bevorstehende Event. „K-Pop Festival. Ich schwör' das wird geil!", werfe ich in die Runde. Marco lacht: „Auf jeden! Da kann ich mal die geilen Mädels von BlackPink durchvögeln und DU kannst an diesem epischen Rap-Battle teilnehmen. Vergiss' nicht – es geht schon nächste Woche Montag los, also üb' lieber nochmal, Blondie."


Ich grinse frech zurück und lache dannwieder. Wie ich es hasse wenn der Typ mich für meine blonden, kurzenHaare aufzieht, gut das ich weiß das er es nicht ernst meint.

„SWAGGER, SWAGGER, SWAGGER!", höreich kurz darauf meine Freundin Chantal rufen, welche sofort von allenbemerkt wird und mir in die Arme fällt. Sie ist so hübsch mit ihrenlangen, brauen Haaren, perfekt lackierten Fingernägeln, starkenMake-Up und Klamotten wie sie die Kardashians trage würden.Irgendetwas daran wie sie sich an mich und meine schwarze Jackekuschelt gibt mir ein warmes Gefühl im Herzen.

„Baby, hast du noch was übrig?",fragt sie mich mit einem Schmollmund und schaut mir in die Augen. Ich will gerade zu einem „Natürlich" ansetzten als es klingelt.„Nach dem Unterricht.", lache ich und lege meinen Arm um sie, als wir mit den anderen im Schulgebäude verschwinden.


Wie jeden Tag langweilen wir uns zuTode – Deutsch in der 8then Stunde und das zum Freitag ist reiner Selbstmord!


Anstatt aufzupassen spielen wirbelanglose Mini-Games, checken Social Media, lachen über den Lehrerund planen unsere Woche auf dem K-Pop Festival. So bringt Mario dasriesige Zelt seines Vaters mit, Anna das Gras, Felix was zum Kochen,Chantal dem Alkohol, ich kaufe die Eintrittskarten und so weiter.

Die Stunde verging schnell und wirstecken uns gerade die Listen ein, als es klingelt.

Wir verabschieden uns voneinander, allegehen ihrer Wege. „Süßer, bitte!", lacht meine Freundin,krallte sich an meiner Jacke fest und küsst mich. „Gut...",schnaufe ich und gebe ihr das kleine Päckchen. Sofort steckt sie esin ihre teure Handtasche und meint: „Danke, Schatz, ich liebedich."

Das Wochenende verfliegt schnell –meine Eltern sind außer Haus, also können Chantal und ich machen was wir wollen. Wir zocken, schauen Filme, treffen uns mit Freunden,hängen hab, haben Spaß. Als sie im Supermarkt um die Ecke ist um Schnaps zu kaufen, übe ich meine Vocals für das Rap-Battle gegen Zico, welches allgemein kein Problem für mich ist, aber man kann ja nie wissen.



FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt