Was aus einem Urlaub so werden kann...

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Ich genoss den warmen Wind, der mir am Strand der Karibik entgegen wehte, während ich oben auf einem gemieteten Pferd saß. Falls ihr euch jetzt fragt, was so los war, nach dem ich wieder zu Hause ankam: Mum hatte mich umarmt und mir dabei die Luft aus den Lungen gequetscht und mir Vorwürfe gemacht, dass ich ihr nicht gesagt hatte, wo ich war, doch als ich es ihr und dad dann erzählt hatte, haben die beiden gedacht, ich spinne komplett. Tja, so ist das eben, wenn man den Eltern erzählt, dass man in einem Land aus einem Fantasy-Film war... Oh und wollt ihr mal wissen, was Linsey dazu gesagt hat? Sie sagte: ,,Geht's noch? Für Tage verschwinden und dann behaupten, du wärst in einem nicht existenten Land gewesen? Geht's noch?" Das war also meine Ankunft in London... Aber zurück in die Karibik!

Ich hatte mal wieder keine Schuhe an und ritt mit Linsey (zu meinem Leidwesen) am Strand entlang. ,,Man!", riss sie mich aus meinen Gedanken, ,,Ich hab mir gerade einen Nagel abgebrochen!" ,,Verdammt noch mal Linn!", gab ich zurück, ,,Du könntest dich auch mal um etwas anderes kümmern, als um deine abgebrochenen Nägel!" ,,Ja, sagt die, dessen Nägel langsam verkümmern!", konterte sie, womit sie leider fast recht hatte... Auch egal! Jedenfalls verdrehte ich die Augen und fischte mein Handy aus meiner Hosentasche. ,,Was hast du denn jetzt schon wieder vor?", fragte Linsey, als sie auch mal zu mir aufschloss. ,,Ich rufe meinen Freund an!", entgegnete ich. Ich tippte auf Kurzwahl (meine alte Handynummer stand ganz oben) und hörte das bekannte Tuten. Irgendwann nahm jemand ab und ich erkannte sofort Edmunds Stimme, die fragte: ,,Alles klar bei dir Emberly?" ,,Ich lebe noch", antwortete ich, ,,Wie schlimm ist es mit Eustachius?" Bevor Edmund seine Antwort aussprechen konnte, rief Linsey: ,,Wettrennen! Los!!!" ,,Hey, das ist nicht fair Linn!", rief ich zurück. ,,Mit Fischmaul läuft es in etwa so, wie mit dir und Linsey und wenn du dich auf was anderes konzentrieren musst, können wir später immer noch quatschen!", antwortete Edmund. ,,Nein! Geht schon in Ordnung!", gab ich schnell zurück, während ich aus dem Schritt direkt zu Galopp überging. Es war gar nicht so einfach, mit der einen Hand die Zügel und mit der anderen das Handy zu halten! ,,Außerdem werden du und Eustachius noch beste Freunde! Vertrau mir!", erklärte ich Edmund. ,,Er und ich?", entgegnete Edmund, ,,Ja ist klar und ich bin Aslan!" Ich lachte herzlich, was meine Konzentration noch mehr beanspruchte, während Lucy im Hintergrund rief: ,,Hey! Keine Witze über Aslan!" Während ich immer weiter zu Linsey aufschloss, hatte ich einen ordentlichen Lachflash. ,,Bis zur Sandbank da vorne!", rief Linsey und steuerte aufs flache Wasser zu. Es war gerade Ebbe. ,,Haltet euch immer an das Bild in Lucys Zimmer! Vielleicht sollte ich doch mal auflegen!", sagte ich, während ich an Linsey vorbei direkt durchs Wasser zischte. ,,Okay", meinte Edmund, ,,Ich liebe dich." ,,Ich dich auch und Grüße an Lucy", sagte ich noch, dann legte ich auf und stand auch schon auf der Sandbank. Ich hielt sofort an, woraufhin mein Pferd ein wenig stieg. Als es wieder unten war, steckte ich mein Samsung Galaxy S 7 edge wieder in meine Hosentasche, zog den Reißverschluss zu und rief: ,,Gewonnen Linsey!" ,,Pah! Angeberin!", entgegnete die schlechte Verliererin. Ich sprang ab und sagte: ,,Tja, kann eben nicht jeder so viel Glück haben, wie ich!" Sie stieg ebenfalls ab und streckte mir dabei die Zunge raus. Ich lachte darüber nur, doch als ich mich umdrehte und ein Sandball auf mich zu flog, war für mich Schluss mit Lustig. Ich duckte mich zur Seite weg, sodass der Ball mich verfehlte, warf zurück und traf ihre neuen Gummistiefel. ,,Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiih! Wie kannst du es wagen, mir dieses eklige Zeug auf die Stiefel zu schmeißen!", schrie sie entsetzt auf, während ich mir einen ablachte. Auf einmal wechselte Linseys Gesichtsausdruck jedoch von entsetzt zu ängstlich. Sie starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den Boden. Ich zog die Augenbrauen hoch, sah aber mal kurz auf den Boden und als ich merkte, dass er wankte, sagte ich nur: ,,Oh! Sieht nicht gut aus!" Linsey wollte noch etwas sagen, doch dazu kam sie nicht mehr, denn der Boden drehte sich um 180° und ich schloss aus Reflex die Augen. Als ich sie wieder öffnete, lag ich auf blank poliertem Holz. ,,Emberly?", hörte ich eine Stimmer sagen, die ich unter tausend erkennen würde: Edmund. Daraus schloss ich, dass ich in Narnia gelandet war, weshalb ich zu Edmund sagte: ,,Tag auch! Mein Urlaub ist damit wohl zu Ende!" Edmund zog mich zusammen mit Kaspian auf die Füße und ich wurde von beiden gedrückt (bei Edmund folgte noch ein Kuss auf die Lippen, wobei schon wieder der Schwarm Schmetterlinge auftauchte). Kaspian zog uns nach vorne zum Bug, wo auch schon Lucy stand und rief seiner Mannschaft zu: ,,Männer! Begrüßt unsere Schiffsbrüchigen: Edmund der gerechte, Lucy die tapfere und Emberly die strahlende! Hochkönig und Königinnen von Narnia!" Uns wurde zugejubelt. Ich konnte es sogar genießen, bis zwei Stimmen gleichzeitig schrien: ,,Nehmt dieses Vieh von mir runter!" ,,Ich habe lediglich versucht, eventuelles Wasser aus euren Lungen zu bekommen!", rief eine andere bekannte Stimme. ,,Reepicheep!", riefen Lucy und ich gleichzeitig freudig. ,,Es spricht! Habt ihr das gesehen?", sagten Linsey und Eustachius wieder gleichzeitig. ,,Ihn zum Schweigen zu bringe ist eher ein Kunststück!", entgegnete Kaspian. Darauf erwiderte Reepicheep: ,,Ich verspreche euch euer Hoheit: Ab dem Moment, ab dem es nichts mehr zu sagen gibt, werde ich es auch nicht sagen!" ,,Ich verlange, auf der Stelle zu erfahren, wo ich bin!", kreischte Linsey hysterisch. ,,Ja, dass würde ich ebenfalls gerne wissen!", erwiderte Eustachius. Ein Minotaurus trat zu den beiden und antwortete: ,,Ihr seid auf der Morgenröte! Dem schnellsten Schiff in Narnias Marine!" Und als hätte den beiden jemand die Fäden durchgeschnitten, kippten sie nach hinten um um waren bewusstlos, woraufhin der Minotaurus erschrocken fragte: ,,Hab ich was falsches gesagt?" ,,Kümmer dich um sie, ja?", antwortete Kaspian nur und lächelte. ,,Geht es Linsey denn gut?", fragte Lucy mich. ,,Jap", antwortete ich, ,,Der geht es gut. Sie kippt öfter mal um, wenn sie Schiss hat. In einer Stunde etwa müsste es mit ihren Kommentaren weiter gehen." Sie lachte herzlich und Edmund stimmte mit ein. Tja, da sieht man mal, was aus einem Urlaub so alles werden kann!

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UND HIER IST AUCH SCHON DAS ERSTE KAPITEL VOM ZWEITEN BAND! VIEL SPAß BEIM LESEN!

GRÜßE

steinchen007

Die Chroniken von Narnia Meine Reise auf der MorgenröteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt