Die einsamen Inseln kamen mir wirklich einsam vor. Es war so still. Irgendwann durchbrach Lucy die Stille und fragte Kaspian: ,,Hast du eigentlich in den vergangen drei Jahren eine Königin gefunden?" ,,Nein", gab dieser zurück, zumindest keine, die an deine Schwester heranreicht." Ich schmunzelte. Wir kamen auf einem kleinen verlassenen Platz an, der so aussah, als ob der seid 100 Jahren nicht mehr gefegt worden wäre. Eustachius rannte mit Linsey zu einem verschlossenen Fenster und er rief uns zu: ,,Scheint niemand da zu sein, wäre besser, wir gehen wieder." Ich verdrehte die Augen. Ich ging auf dieses alte Tor zu und fragte: ,,Was ist denn dahinter verborgen?" Kaspian stieß vorsichtig das Tor an, während Edmund zu Linsey und Eustachius sagte: ,,Kommt doch bitte her und bewacht... Irgendetwas." ,,Gute Idee Cousin! Ganz eh... logisch!", gab Eustachius zurück und kam mit Linsey rüber gelaufen, wobei beide fast auf die Fresse flogen. Kinder! Auf die musste man wirklich zu jeder Tageszeit ein Auge haben! Edmund und ich verdrehten die Augen, während Lucy schon durch die Tür verschwand und Kaspian Eustachius ein kurzes Schwert in die Hand drückte, was aussah, wie ein Küchenmesser. Wir folgten Lucy nach drinnen, wo sie vor einem kleinen Pult stand und in einem dicken Buch blätterte. ,,Was haben diese Namen und Zahlen zu bedeuten?", fragte Lucy verwirrt. ,,Sklavenhändler", antwortete Kaspian und klang dabei gleichzeitig wütend und enttäuscht. ,,Leute, da kommen ein paar Typen von oben!", rief ich und zog meinen Dolch. Die Sklavenhändler rutschten an ihren Seilen runter und griffen uns mit ihren Schwertern an. Wir schlugen so gut es ging zurück, bis dann zwei schrille Schreie zu hören waren. Kurz darauf betrat der Boss der Gruppe die Halle. Mit der einen Hand hielt er Eustachius ein kurzes Schwert an die Kehle und mit der anderen Hand hielt er Linsey fest. ,,Also", erklärte er total gechillt, ,,Wenn ihr die beiden nicht noch einmal wie zwei kleine Mädchen schreien hören wollt, dann lasst ihr jetzt eure Waffen fallen!" Mein innerer Kochtopf brodelte gefährlich und war kurz davor, über zu kochen. Ich schmiss wütend meinen Dolch auf den Boden, genau wie Lucy und Edmund und Kaspian ließen ihre Schwerter zu Boden fallen. Schon wurden wir alle geschnappt und in Ketten gelegt. Kaspian und Edmund wurden in eine Zelle abgeführt, während Lucy, Eustachius und ich auf den Marktplatz gezerrt wurden. Linsey wurde mit einigen anderen Bewohnern der Insel auf einen Karren "geworfen" und der Karren fuhr los Richtung Hafen. Dem Karren rannte ein Typ nach, der nach seiner Frau rief (hab ihren Namen vergessen), während ein kleines braunhaariges Mädchen von einer anderen Frau festgehalten wurde. Ich sah weiter dem Karren hinterher und beobachtete das, wovon ich schon wusste, dass es kommen würde: Die Boote wurden aufs Wasser gelassen und wurden von dem grünen Nebel verschluckt. Mit Linsey. ,,Mum wird mich umbringen, wenn ich das hier überlebe!", meinte ich zu Lucy. ,,Wir holen sie schon irgendwie zurück Emberly", antwortete Lucy optimistisch. ,,Ich weiß, dass alle, die vom Nebel verschluckt wurden, am Ende gerettet werden, aber mum wird mich trotzdem umbringen!", gab ich weniger optimistisch zurück. Sie grinste mich optimistisch an und in dem Moment fragte ich mich, ob sie jemals pessimistisch ist. Dann wurde ich an meinen Handschellen gepackt und auf eine kleine Bühne gezerrt. ,,Meine Fresse!", rief ich aus, ,,Meinen Traumurlaub in der Karibik hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt! Ganz im Ernst mal: Ist cool, wieder in Narnia zu sein, aber kann es nicht auch hier Frieden geben? Immerhin hab ich Sommerferien und da brauche ich Frieden und keine widerwärtigen Schweine, die mich begrapschen wollen!" ,,Halts Maul!", schnauzte mich der "Händler" an. Am liebsten hätte ich diesem Typ so richtig schön seine hässliche Fresse poliert, aber versucht das mal mit Handschellen! Und schon fingen die Gebote an. Es fing direkt bei 40 an und ich war mir nicht sicher, ob ich das als Beleidigung oder als Kompliment auffassen sollte... Als das Endgebot von 120 gesprochen wurde, wurde mir ein Schild mit der Aufschrift verkauft um den Hals gehängt und ich wurde von der Bühne geschubst. Beim Anblick des Typen, der mich "gekauft" hatte, musste ich einen Brechreiz unterdrücken, um ihm nicht in seine hässliche Visage zu kotzen! So ging dann das Bieten bei Lucy weiter und mit Eustachius fing es gar nicht richtig an, da Reepicheep von Drinians Kopf unter der Kapuze aus der Menge rief: ,,Ich nehm ihn dir ab! Ich nehm sie dir alle ab!" In diesem Moment ließ er die Kapuze fallen und in der Menge zogen einige ihre Schwerter. Der Typ, der mich "gekauft" hatte, versuchte mich festzuhalten, doch ich drehte mich blitzschnell um und rammte meine gefesselten Fäuste volle Kanne gegen seine Nase. Drinian warf mir meinen Dolch zu und im selben Moment kamen Edmund und Kaspian angestürmt. Edmund kam sofort zu mir, nahm mich schützend in den Arm und flüsterte: ,,Geht es dir gut?" Als Antwort küsste ich ihn kurz, was er ganz richtig als Ja deutete. Er lächelte zu mir runter und ich lächelte zu ihm hoch. Dann ging es mit der restlichen Mannschaft zur Morgenröte zurück, wobei wir ein neues Besatzungsmitglied anwarben. Gaels Vater. Kurz bevor wir jedoch an Bord der Morgenröte gehen konnten, kam dieser eine Lord vorbei (ich konnte mir die Namen von denen noch nie merken) und drückte Kaspian eines dieser magischen Schwerter in die Hand, welcher es an Edmund weiter reichte, der wiederum über beide Ohren strahlte. Dann gingen wir auch endlich mal an Bord der Morgenröte und als ich reflexartig an meinen Hals griff, bemerkte ich, dass ich immer noch Edmunds Mondalinkette trug. Ich musste wieder an Linsey und den grünen Nebel denken, als plötzlich aus dem Off Nothing like us von Justin Bieber ertönte. Ja ich war Justin-Bieber-Fan! Ich griff nach meinem Handy und erkannte mit Schrecken, dass mum mich anrief. Ich tippte auf den grünen Hörer und machte mich schon auf das schlimmste gefasst. Hier der Dialog:
ICH: Hey mum!
MUM: WO! ZUR! HÖLLE! STECKT IHR!?
ICH: Ganz ruhig mum! Allen geht es gut, es gibt keinen Grund zur Sorge!
MUM: EMBERLY FRANCESCA LUCIANA AMELIA QUEENS! DU SAGST MIR JETZT SOFORT, WO IHR SEID!
ICH: Mum, wenn du weiter so mit mir schimpfst, besiegen wir den grünen Nebel nie im Leben und wenn wir den nicht besiegen, dann können wir auch Linsey nicht retten! Oh, übrigens: Sie weiß jetzt auch endlich mal bescheid!
MUM: SAG MIR BITTE, DASS ES NICHT DAS IST, WAS ICH DENKE, DASS ES IST!
ICH: DOCH IST ES! UND ICH MUSS JETZT VERDAMMT NOCH MAL RUHE BEWAHREN KÖNNEN, DAMIT WIR NICHT ALLE DRAUF GEHEN!
Ich kochte innerlich vor Wut und legte auf. Dieser Tag war wirklich ein absoluter Albtraum!
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Die Chroniken von Narnia Meine Reise auf der Morgenröte
FanfictionEndlich geht es in die Karibik! Eigentlich hatte sich Emberly richtig darauf gefreut, aber da ist ja immer noch Linsey mit ihrer Abneigung gegen Emberly... Wird dieser eine Ausritt am Strand alles verändern? Kommt Emberly wieder nach Narnia und sieh...