Koriakin führte uns durch einige Gänge seines Schlosses, während Lucy ihn fragte: ,,Ihr habt gesagt, das ihr sie zu ihrem eigenen Schutz unsichtbar gemacht habt. Was habt ihr damit gemeint?" ,,Das schien mir der beste Weg zu sein, sie zu beschützen", antwortete der Zauberer, ,,Vor dem Bösen!" ,,Ihr meint den Nebel", riet Edmund. ,,Er meint das, was dahinter liegt!", gab ich zurück. Wir kamen endlich in einer seiner riesigen Bibliotheken an, wo sich die Schriftrollen von selbst in den Regalen verstauten. Er nahm eine der Rollen wieder aus dem Regal und rollte sie auf dem Boden aus. Dort verwandelte sich die 2D-Zeichnung sofort in eine 3D-Landkarte. Am unteren Rand gab es ein bewegtes Bild noch aus der goldenen Zeit, wo die Armee Narnias mit Peter an der Spitze gegen die weiße Hexe in den Kampf zog. ,,Das sieht wunderschön aus!", meinte Eustachius, korrigierte dann aber zu: ,,Für eine Fantasielandkarte von einer Fantasiewelt!" Ich musste unwillkürlich grinsen. Linsey hätte bestimmt das gleiche gesagt. Koriakin schlenderte ein Bisschen über die Landkarte, dessen Bild sich bewegte, zeigte schließlich auf eine kleine Insel und erklärte: ,,Das ist euer Problem!" Während er den anderen diesen Vortrag über die sieben Schwerter und die Insel des Sterns hielt, den ich schon aus dem Film kannte, schlenderte ich ein Bisschen durch den Raum und sah mir ein paar der Schriftrollen an. Es waren alles Aufzeichnungen aus alten Zeiten. Auch Aufzeichnungen vom Kampf gegen Miraz waren dabei und ich entdeckte die Zeichnung, wo ich Peter und Kaspian wegen ihrer ständigen Streiterei zusammen geschrien hatte. Das ließ mich schmunzeln. Und ich fand auch die Rolle, wo wir alle zurück nach England gingen, doch als sich die anderen zum gehen wandten, legte ich die Rolle zurück ins Regal und rannte den anderen schnell nach.
14 Tage lang wurden wir schon mit der Morgenröte herumgewirbelt, so wie die armen Pfannkuchen, wenn dad sich mal wieder dran versuchte. Es regnete in Strömen und keiner hatte noch die Lust oder auch die Motivation dazu irgendwas zu machen. Irgendwann riss der Wind so heftig am Segel, dass Drinian Befehl gab, dass Segel einzuholen, also machte ich mich auch mal nützlich, kletterte den Mast hoch (wobei ich ziemlich oft fast abrutschte) und zog schließlich das Segel an. Ich hielt mir schützend eine Hand vor die Augen, während ich mich mit der anderen krampfhaft am Mast festhielt, und versuchte irgendwo den blauen Stern zu erkennnen. Ich wusste zwar, dass es noch dauern würde, bis wir ihn sehen würden, aber man darf sich ja schließlich Hoffnungen machen, nicht? Irgendwann hatte ich dann die Schnauze voll und flüchtete mich in Lucys, Gaels und meine trockene Kabine, natürlich nicht, ohne vorher nochmal meine Haare auszuwringen. Mit dem, was an Wasser aus meinen Haaren kam, hätte man die gesamte Mannschaft für drei Wochen mit Wasser versorgen können! ,,Wie ist die Lage draußen?", fragte Lucy mich hoffnungsvoll. ,,Echt beschissen", antwortete ich, ,,Wir sind alle unmotiviert und bis auf die Knochen durchnässt und noch ist nirgendwo Land in Sicht!" ,,Oh", meinte Lucy dann entschuldigend, ,,Das klingt ja wirklich nicht gut! Das erinnert mich an einmal, als ich mit meinen Geschwistern auf der Kristallpracht unterwegs war, da hat es auch richtig übel angefangen, zu stürmen und nirgendwo war Land in Sicht! Irgendwann ist dann sogar das Ruder abgebrochen, aber als der Sturm vorbei war, waren wir tatsächlich zurück an der Küste vor Cair Paravel!" Ich lächelte angesichts ihres Versuchs, die Stimmung etwas aufzuheitern. In der Nacht schlief ich erstaunlich gut und ich wurde auch zum Glück nicht irgendwie vom grünen Nebel angegriffen. Dann endlich rief jemand vom Deck: ,,Land in Sicht!" Ich raste richtig nach draußen und musste mich erstmal selbst davon überzeugen, doch tatsächlich: Der Sturm hatte sich gelegt und die Vulkaninsel kam in Sicht. Ich gesellte mich zu Kaspian, Edmund und Drinian und sagte sofort: ,,Wir gehen definitiv an Land und suchen die ganze Insel nach was essbarem ab!" Drinian wollte mir schon sagen, dass Kaspian das Kommando hat, aber Kaspian funkte dazwischen und meinte: ,,Ihr zu widersprechen, ist sinnlos und es würde für alle Beteiligten kein gutes Ende nehmen! Wir machen es so, wie Emberly es gesagt hat!" In diesem Moment spürte ich Stolz in mir aufwallen. Als wir uns dann jedoch auf den Weg zu den Booten machten, fragte Edmund mich: ,,Wie hast du es geschafft, dir seinen Respekt zu verdienen?" ,,Muss damit zu tun haben, dass ich ihn und Peter hier vor drei Jahren zusammen geschissen habe", antwortete ich nur und grinste ihn schelmisch an. Die Mannschaft wurde in zwei kleine Mannschaften unterteilt und diese beiden kleinen Mannschaften (darunter auch ich) ruderten nun rüber zu dieser vulkanischen Insel. Kurz vor der Insel angekommen erklärte Kaspian: ,,Alles klar. Drinian, ihr werdet mit den anderen Männern nach Proviant suchen, während wir vier uns hier etwas umsehen!" ,,Ihr meintet sicher wir fünf", warf Eustachius ein, ,,Ich bitte euch, schickt mich nicht zu der Ratte rüber!" ,,Das habe ich gehört!", gab Reepicheep zurück. ,,Mieser kleiner Nager!", nuschelte Eustachius. ,,Das habe ich auch gehört!", kam es von Reepicheep. An Land angekommen ließ ich mich erstmal kurz in den Sand fallen und murmelte: ,,Meine Güte, dass sind mal krasse Sommerferien! Da werden Linsey und ich in der Schule einiges zu erzählen haben!" Edmund lachte sein umwerfendes Lachen und zog mich wieder auf die Füße.
Nach dem wir eine Weile umhergewandert waren, stießen wir endlich auf den Zugang zu dieser Grotte mit dem komischen Goldsee. ,,Glaubt ihr, die anderen Lords waren schon hier?", fragte Lucy und deutete auf das Seil, dessen Ende in die Höhle hing. ,,Finden wir es raus!", antwortete Kaspian und Edmund kletterte als erster runter. Ich erklärte mich jedoch bereit, oben zu warten, da ich die folgende Szene wirklich hasste. Also ließ ich mich auf einem nahegelegenen Stein nieder und fischte mein Handy aus meiner Hosentasche. Zum Glück hatte es den Regen aus Ozeanen überlebt! Bringt schon was, wenn man sich eine wasserdichte Hülle zulegt. Ich entsperrte und las ein Bisschen was von dem Schrott, der in der Klassengruppe stand. Ihr wollt nicht wissen, was da stand! Glaubt mir!
Nach einer ganzen Weile perverses Zeug aus der Gruppe lesen und mich fragen Wieso seid ihr so verdorben? kamen endlich Lucy, Edmund und Kaspian mit einem weiteren magischen Schwert aus der Höhle und es ging zurück an den Strand, wo Lucy dann fragte: ,,Wo ist Eustachius?" ,,Ich nehme an, er ist nicht hier und hilft uns NICHT, dass Boot zu beladen!", kam die Antwort von Reepicheep. ,,Ich geh ihn suchen", meinte Edmund missmutig. ,,Ich komme mit dir", erklärte Kaspian und sah dabei auch nicht gerade gut gelaunt aus. Während Drinian mit Lucy und den anderen schon zurück zum Schiff ruderte, setzte ich mich in den Sand und wartete noch auf die beiden Jungs. Als die beiden dann kamen, wirkten beide so richtig schön frustriert. Sie hatten halt nur Eustachius' Klamotten gefunden und hielten ihn deshalb für tot. Edmund reichte mir das magische Schwert, was ich schon mal ganz vorsichtig ins Boot legte und als wir dann gerade alle ins Boot klettern wollten, stürzte sich Drache Eustachius auf uns und schleppte Edmund mit sich. ,,Edmund!", rief Kaspian ihm nach. ,,Alles gut!", gab ich darauf nur zurück, ,,Der Drache ist in Wirklichkeit Eustachius! Der Trottel hat sich nur von einem Drachenschatz verführen lassen!"
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Die Chroniken von Narnia Meine Reise auf der Morgenröte
FanfictionEndlich geht es in die Karibik! Eigentlich hatte sich Emberly richtig darauf gefreut, aber da ist ja immer noch Linsey mit ihrer Abneigung gegen Emberly... Wird dieser eine Ausritt am Strand alles verändern? Kommt Emberly wieder nach Narnia und sieh...