Es war ein friedlicher Tag, die Sonne schien und die Vögel zwitscherten, seitdem die Sonne am Morgen aufgegangen war. Alles wäre beinahe perfekt gewesen, wenn die Gewissheit nicht in der Luft liegen würde, dass jeden Moment etwas passieren könnte. Am meisten Harry schien daran zu nagen. Ursprünglich waren die Wochen, die er bisher im Fuchsbau verbracht hatte, die schönsten Ferien seines Lebens gewesen – aber dem war unglücklicherweise nicht so.
Als er an diesem Morgen aufgestanden war, hatte er dasselbe mulmige Gefühl in seinem Bauch gespürt, wie bereits all die Tage zuvor, doch etwas schien anders. Er wusste nicht, was es war, doch nachdem er am Frühstückstisch zusammen mit der Familie Weasley und ihren Gästen gesessen hatte, war es ihm bewusst geworden. Schon bei seiner Ankunft war ihm aufgefallen, dass sich seine beste Freundin sehr merkwürdig verhielt. Anfangs hatte er es nur auf die Müdigkeit zugeschrieben, die vermutlich in ihr geherrscht hatte, schließlich hatte seine Ankunft mitten in der Nacht stattgefunden. Danach hatte er geglaubt, dass sie zu ihm so seltsam war, weil sein Patenonkel vor kurzem den gleichen Weg eingeschlagen hatte wie seine Eltern. Dem war aber nicht so – zumindest waren das nicht die einzigen Gründe. Selbst Ron hatte ihm gegenüber bereits seine Bedenken über Hermines Wohlbefinden geäußert und das grenzte schon beinahe an ein Wunder. Jedoch war ihm nicht entgangen, dass der Rothaarige sich allgemein mehr um ihre gemeinsame Freundin zu sorgen schien als sonst. Vielleicht war ihm ja endlich bewusst geworden, dass er sich in sie verliebt hatte? Dass er zumindest mehr in ihr sah, als nur eine gute Freundin.
Harry hatte schon oft beobachten müssen, wie sein bester Freund reagierte, wenn Hermine etwas tat, was ihm nicht passte und meistens handelte es sich dabei um Situationen, die stark an Eifersucht grenzten – von dem Weihnachtsball in ihrem vierten Schuljahr ganz zu schweigen. Ron wäre damals vor Wut an die Decke gesprungen, hätte Harry ihn nicht mit großer Mühe zurückgehalten.
Trotz allem würde der Auserwählte gerne wissen, was in seiner Freundin vor sich ging, warum sie so abwesend schien. Vielleicht würde er ja später eine Gelegenheit finden, um mit ihr alleine zu reden?
***
Im Garten sitzend, mit einem Buch in der Hand starrte Hermine auf die Zeilen vor sich. Wieder konnte sie sich kein Stück auf das Wesentliche konzentrieren. Ständig schweiften ihre Gedanken in eine Richtung, die sie ursprünglich zu unterdrücken versuchte. Doch sie konnte offensichtlich nicht dagegen ankämpfen, sonst hätte sie sich gewiss nicht vor einigen Stunden in das Zimmer von Ginny Weasley geschlichen, um nach ihrer Notfall-Tasche zu suchen. Sie war zwar fündig geworden, doch das, was sie herausgenommen hatte, sollte sie eigentlich nicht interessieren. Warum tat es sie dann? Wieso erwischte sie sich immer öfters dabei, wie sie darüber nachdachte? Es war zum Verzweifeln.
»Hermine?«
Erschrocken fuhr sie zusammen. Sie war so in ihre Gedanken vertieft gewesen, dass sie nicht bemerkt hatte, wie sich ihr jemand genähert hatte. Schuldbewusst blickte ihr Gegenüber ihr in die Augen: »Tut mir leid, ich hatte nicht erwartet, dass du dich erschrecken würdest.«
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A longing Romance
Fanfic[Dramione Fan-Fiction] [Adventskalender 2016] Ron war in ihrem Leben schon immer ein Fall für sich gewesen, da war sich Hermine sicher. Seit sie ihn damals im Hogwarts-Express kennengelernt hatte, war er oftmals ein Idiot gewesen. Doch jetzt wird ih...