Chapter 6

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Leicht genervt von der ganzen Situation stieg ich aus und lief zu meiner Mum. Diese bemerkte mich sofort und zog mich vor sie, ihre beiden Hände dabei auf meinen Schultern.

"Darf ich Ihnen vorstellen? Das ist mein Sohn Yoongi." stellte sie mich stolz vor.

"Hallo, es freut mich sie kennen zu lernen." sagte ich etwas desinteressiert und monoton und verbeugte mich.

"Voller Lebensfreude, der Junge!" kommentierte er sarkastisch, woraufhin ich meine Augenbrauen leicht zusammenzog. Er bemerkte es wohl, denn er wechselte sofort das Thema: "Also, ich denke ihr solltet euch auch meiner Familie vorstellen, sobald ich alle zusammen getrommelt habe. Bitte kommen Sie doch rein."

Er war also doch unser Gastgeber.

Wir folgten ihm in das große Haus. Innen angekommen blieben wir in einer Art Eingangshalle stehen. Rechts und Links gingen zwei gebogene Treppen in das zweite Stockwerk und vor uns in der Mitte stand eine große Couch mit Tisch. Es sah irgendwie wie das typische Statussymbol-Haus von Reichen aus.

Überwältigt von all dem lief ich ein paar Schritte weiter als meine Mum und blieb schließlich an der Couch stehen. Kurz überlegte ich, Probe zu sitzen, entschied mich aber dann doch dagegen, da ich nicht zu unhöflich sein wollte.

"Schatz, Kinder! Kommt mal bitte alle runter! Unsere neue Mitbewohner sind da!" rief der Anglertyp die Treppen hoch.

Zuerst kam eine Frau mit kurzen blonden Haaren die Treppe runter, dann ein Junge -ich schätzte ihn jünger als ich- und dann...

Jimin.

Als ich ihn sah, setzte mein Herz für einen kurzen Moment aus und meine Augen weiteten sich. Er hatte mich noch nicht bemerkt, sondern starrte auf den Display seines Handys. Am liebsten wäre ich aus dem nächsten Fenster gesprungen, doch ich blieb wie angewurzelt stehen. Meine Muskeln verkrampften sich leicht und mein Herz pochte nun wie verrückt.

"Yoongi, alles ok?" fragte meine Mum leise zu mir und sah mich besorgt an. Sie musste wohl ein paar Schritte auf mich zugekommen sein, als ich mit Jimin beschäftigt war.

Nachdem Mum meinen Namen ausgesprochen hatte, blickte Jimin hoch, direkt in meine Augen. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, doch dafür hatte ich im Moment auch gar keine Zeit. Er sah mit seinen leicht verstrubbelten Haaren so unglaublich gut aus, so viel besser als mit seinen hin gekämmten Haaren in der Schule. Und auch mit Jogginghose und Hoodie statt der Schuluniform sah er gleich ganz anderst aus.

Ich sah, wie sich die Familie vor uns in eine Reihe stellten, hörte aber nicht was sie sagten, da ich ganz in Gedanken war.

Erst der Stoß in meinen Rippen, der meine Mum mit ihrem Ellbogen verursachte, brachte mich aus meiner schönen Traumwelt raus.

Und jeder starrte mich an.

My Little Puppy || m.yg + p.jmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt