Kapitel 10

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Niall' POV

Ich lasse mich auf den Platz neben Louis fallen. „Na, alles klar?“ sage ich, ohne eine Antwort zu erwarten. „Mh hm“

Ich verdrehe die Augen und warte das Herr Payne mit dem Unterricht beginnt. Er begrüßt uns und wir antworten mit einem langgezogenem „Guten Moorgen Herr Payne“

Heute fangen wir mit richtigem Unterricht an. Ihr habt die Aufgabe ein Stillleben zu malen. Eure Inspiration kann dabei so gut wie alles sein, wichtig ist nur das ihr die Person / das Tier oder den Gegenstand liebt. Malen könnt ihr mit allem was wir hier haben, Wassermalfarben, Wachskreide, Acrylfarben oder auch einfach mit einem einfachen Bleistift oder Kulli. Das ist vollkommen euch überlassen! Noch irgendwelche Fragen?“

Keiner meldet sich und ich entscheide mich für eine Bleistiftzeichnung. Ich schaue kurz zur Seite was Louis auswählt aber auch er geht nicht nach vorne, sondern kramt auch einen Bleistift aus seinem knallrotem Mäppchen.

Was soll ich bitte zeichnen?

Während ich nur auf meinem Blatt herumkrakel, malt Louis fleissig drauf los.

Was mach ich mir die Mühe wenn ich ein Genie neben mir sitzen hab? Ein Grinsen stiehlt sich auf mein Gesicht. So einfach ist das.

Ich lehne mich zurück und beobachte das Geschehen vorne am Pult. Ein Mädchen namens Mona unterhält sich gerade mit Herr Payne, ich schätze sie auf 21. Sie hat kurze, braune Haare & einen Nasenpiercing der ihr sehr gut steht. Während sie auf ihn einredet streicht sie sich immer wieder die Haare wütend aus dem Gesicht und verdreht die Augen bei seinen Antworten. Referendare lassen echt alles mit sich machen, Frau Griesso wäre bei ihrem Verhalten schon ausgetickt. Jetzt stampft Mona zu ihrem Platz und lässt sich lautstark auf den Sitz fallen. Herr Payne schaut sie mahnend an, sagt aber kein Wort und starrt wieder auf seinen schwarzen Laptop der vor ihm steht. Er sieht verdammt verwirrt aus.

Die ganze Stunde über schaue ich nur alle 5 Minuten auf die Uhr, es soll endlich klingeln, ich bin mir nämlich nicht ganz sicher ob Ansama mir wirklich glaubt. Und aus irgendeinem Grund will ich nicht das sie weiß wie ich bin.

Als es endlich zur Pause klingelt schnappe ich mir meinen Block und laufe mit schnellen Schritten, ohne auf Louis zu warten, aus der Klasse und mache mich auf den Weg in die Cafeteria.

Ich setze mich auf die Bank, auf der ich auch gestern in beiden Pausen mit Ansama und ihren Freunden saß. Apropos Freunde..

Scheiße, scheiße, scheiße. Kat. Entweder ich hab Glück und Kat ist krank oder sie ist einfach nicht in meinem Erdkundekurs und kommt jetzt. Das zweite wäre eher ungünstig.

Ich atme erleichtert auf als ich sehe wie Ansama nur mit Rasan und Justin im Schlepptau lächelnd auf mich zu kommt und sich anschließend neben mich setzt.

Hey!“ rufe ich etwas zu begeistert und Ansama grinst.

Hey Niall.“ sagt sie nur und schaut auf ihre Hände. Ihre Haare fallen ihr ins Gesicht und ich sehe durch 2 Strähnen hindurch das sie lächelt.

Ansama, es ist alles okay oder? Irgendwie glaub ich nicht das du mir glaubst.. & das wäre echt schade weil das einfach nur ein blöder Ausrutscher war“

Ansama antwortet nicht und beißt sich auf die Unterlippe.

Ich weiß. Das kommt echt scheiße, sich gleich am Anfang wenn man neu ist sich sowas zu erlauben“ rede ich weiter. „Und ich weiß auch das Kat deine beste Freundin ist und du nicht einfach normal mit mir reden kannst wenn sie das nicht will. Aber ich verspreche dir, und das kannst du auch ihr sagen, das ich sowas nicht mehr mache. Es tut mir leid. Ehrlich.“

Jetzt blickt sie auf und schaut mich mit ihren durchdringenden grünen Augen an und lächelt leicht. „Bei mir musst du dich nicht entschuldigen“ sagt sie nur leise und wartet auf meine Antwort.

Ich muss mich aber bei Kat entschuldigen. Apropos Kat, wo ist die eigentlich?“

Ja musst du.“ sagt sie ernst und fügt dann hinzu : „Sie ist zu Hause, krank“

Krank. Das ich nicht lache. Die hat nen Kater! Von dem bisschen Alkohol. Peinlich.

Oh nein! Gute Besserung“ versuche ich so mitfühlend wie möglich zu sagen und schaue ihr dabei in die Augen.

Sag ich ihr!“ lächelt sie. „Und ich sag ihr auch das was du zu mir gesagt hast. Sie ist aber etwas nachtragend, also erwarte nicht gleich das sie dir verzeiht.“

Ich bin kurz davor die Augen zu verdrehen, aber verkneife es mir und sage stattdessen : „Kann ich total verstehen, das war ja auch echt kacke von mir, das weiß ich selbst.“

Es klingelt und ich ziehe meinen Stundenplan aus der Tasche. „Ich hab jetzt Deutsch & du?“

Ich auch“ antwortet sie & sie geht vorraus zum Deutschfachraum. Frau Wahlkemp. Klingt ja nicht so toll.

Liam POV'

Ich lehne an meinem schwarzen Auto und warte. Ich stehe eine Straße von der Schule entfernt auf einem öffentlichem Parkplatz und fahre mir immer wieder nervös durch die kurzen braunen Haare. Da ist sie. Mona läuft mit großen Schritten, die Tasche über der Schulter, auf mich zu und bleibt vor mir stehen ohne mir einen Kuss zu geben.

Also Liam. Es geht so nicht weiter.“ fängt sie an und starrt die ganze Zeit auf den Boden. „Ich kann verstehen das wir nicht Hand in Hand durch die Schule laufen können. Ich kann verstehen das du gerade mal Referendar bist und deinen Job durch mich verlieren könntest. Aber das wir uns nicht mal bei mir treffen können versteh ich nicht.“ Ihre Stimme zittert. „Ich mein versetze dich mal in meine Lage! Alle meine Freundinnen planen schon den Einzug in eine neue Wohnung mit ihren Freunden.. und ich? Ich darf nicht mal meiner besten Freundin erzählen das ich den tollsten Mann auf der Welt getroffen hab.“ Bei ihren Worten muss ich lächeln.

Mona. Ich liebe dich, ich liebe dich über alles“ beginne ich. „Aber wenn wir uns bei dir treffen würden und deine Mutter würde uns sehen.. was glaubst du was sie..“

Garnichts würde sie sagen!“ ruft sie. „Weil sie dich nicht kennt! Du bist neu & zu Elternsprechtagen geht sie nicht mehr seid ich 12 bin.“

Mona, ich bin dein Lehrer. Bis zu deinem Abi bin ich dein Kunstlehrer. Wenn das irgendwer herrausfindet ist nicht nur dein Abi versaut, sondern ich kann meinen Job vergessen.“

Sie verdreht die Augen und sagt. „Jaja! Die alter Leier, weiß ich alles. Trotzdem. Nochmal, meine Mam kennt dich nicht. Sie fragt jeden Mittwoch, wenn ich bei dir bin, wo ich war. Und ich sag jedes mal das ich bei Rasan war und es ist nur eine Frage der Zeit bis Rasan mal zu mir kommt und meine Mam sie fragt was das soll. Ich bin volljährig, aber ich wohne trotzdem bei ihr und ich würde ihr einfach gerne sagen das ich einen Freund hab. Nicht nur Rasan, sondern auch meiner Mam. Meine Mam kennt dich nicht also geht das eh klar & zu Rasan sag ich einfach irgendwas von Fernbeziehung & das ich halt jeden Mittwoch zu dir fahre. Dann kann sie das decken. Dann muss dich auch meine Mam nicht sehen. Obwohl dann muss ich es nichtmal meiner Mam sagen. Aber bitte, bitte lass es mich Rasan erzählen. Wir erzählen uns alles. Ich lüg sie ja immer noch an, aber irgendwie.. ist das ne bessere Lüge als wenn ich sage das ich noch nie einen Freund hatte.“

Ich seufze und denke über ihre Wort nach. „Okay Mona. Sag es Rasan, die hab ich ja auch nicht im Unterricht. Aber wenn du dich verplapperst weißt du hoffentlich was das für mich bedeuten kann.“

Liam, ich bin 20. Gerade mal 5 Jahre jünger als du. Du weißt das ich kein unreifes Ding bin, sonst hättest du dich wohl kaum in mich verliebt oder?“

Natürlich weiß ich das. Ich mach mir halt nur Gedanken..“

Sie unterbricht mich in dem sie ihre Lippen auf meine drückt.

Trottelstory. ( Niall Horan )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt