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Der nächsten Tag war ziemlich unspektakulär. Den Vorfall der vorherigen Nacht hatte ich ganz gut weggesteckt und nach einem Kaffee, den ich das erste in meinem Leben trank, war ich außerdem hellwach. Danach schwor ich mir nie wieder in meinem Leben welchen trinken, weil er grauenvoll schmeckte.

Am darauffolgenden Tag gingen Hermine, Lottie und ich Schlittschuhlaufen. Hermines Eltern fuhren uns zu einer Einhalle, die extra dafür gemacht war, weil es zu warm für natürliches Eis war. Glücklicherweise waren außer uns nur eine Handvoll anderer Leute da, denn Lottie und ich sahen sicherlich ziemlich erbärmlich aus, während wir versuchten auf den nur wenige Millimeter breiten Kufen das Gleichgewicht zu behalten. Hermine fuhr währenddessen entspannt kleine Kreise in unserer Nähe und beobachtete uns grinsend.

Es dauerte etwas, bis ich es schaffte, ohne mich an den Rand der Bahn zu klammern, halbwegs sicher vorwärts zu kommen. In der Zwischenzeit war ich einige Male hingefallen und hatte schon recht nasse Klamotten, aber ich hatte mir in den Kopf gesetzt das hinzubekommen und deshalb gab ich nicht auf.

Es lohnte sich wirklich nicht aufzugeben, denn mit der Zeit wurde ich noch sicherer und schließlich konnte ich mehrere Runden auf der Bahn zu drehen, ohne ein einziges Mal das Gleichgewicht zu verlieren. Es machte unglaublich viel Spaß und als wir nach mehreren Stunden mit geröteten Wangen und nassen Sachen die Halle verließen war ich einfach nur glücklich.

Auf dem Rückweg wurden Lottie und ich wieder zu Mary gebracht, wo wir erstmal heiß duschten. Der Abend bestand danach nur noch daraus zu essen und unsere Koffer auszuräumen. Während Lottie dabei war ihre Zähne zu putzen schrieb ich noch schnell einen Brief an Harry und Ron, in dem ich mich nach ihren letzten beiden Tagen erkundigte. Dann machte ich mich ebenfalls bettfertig und schnappte mir ein Buch, in dem ich noch eine Weile las. Lottie schlief direkt ein, so müde war sie vom heutigen Tag.

Der Rest der Ferien verging ziemlich schnell. Hauptsächlich, weil ich mir fast jeden Tag irgendetwas vornahm. Unter anderem traf ich mich mit Alec und mit Harry und Ron, half bei den Silvestervorbereitungen und verbrachte Zeit mit Lilja und Lottie.

Am vorletzten Ferientag ging ich beispielsweise mit Lottie zum Frisör. Sie hatte Mum früher häufiger angebettelt, damit sie ihr erlaubte sich Strähnchen machen zu lassen. Mum hatte dann aber nur gesagt, dass sie es dürfe wenn sie zehn sei. Da sie dieses Versprechen nicht mehr einlösen konnte tat ich es für sie. Und Lotties strahlendem Gesicht zu entnehmen, war es eine gute Idee gewesen.

Sie verließ den Frisör mit einer Handvoll lilaner Strähnen, die nahezu perfekt mit ihren dunkelbraunen Haaten harmonierten. Auf ihre Forderung hin, der ich spaßeshalber nachgegangen war, hatte ich mir ebenfalls Strähnen machen lassen. Da ich mich nicht für eine Farbe entscheiden konnte, hatte ich der Frisörin die Wahl überlassen, die auf Schwarz gefallen war. Ich fand, dass es total cool mit den immer noch recht kurzen Haaren und im Kontrast zum Blond aussah und war mehr als zufrieden.

Viel schneller, als mir lieb war endeten die Ferien wieder und ich wurde aus der gemütlichen Routine gerissen, die ich mir angewöhnt hatte. Aber daran konnte ich nichts ändern, also stand ich früh auf, um pünktlich am Gleis 9 3/4 zu sein.

Wie auch schon auf der Rückfahrt vor den Ferien schaffte ich es recht einfach Hermine zu überreden, dass wir zusammen mit Harry und Ron ein Abteil besetzten. Sie redete zwar kein einziges Wort mit Ron, aber das erwartete ich auch nicht von ihr. Ich war einfach nur froh, dass es wenigstens ein klein wenig wie früher war. Wir erzählten, diskutierten, lachten und die Fahrt verging relativ schnell.

Als wir das Schlossgelände betraten legte sich ein Lächeln auf meine Lippen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich so sehr freuen würde wieder hier zu sein, aber Hogwarts war einfach ein Zuhause für mich, egal was hier passiert war.

Einige Minuten später betraten wir auch schon die große Halle. Ich ging mit Hermine, Ron und Harry an den Gryffindortisch, aber bleib erstmal stehen.
"Ich geh nur schnell Alec 'Hallo' sagen und komm dann wieder.", entschuldigte ich mich kurz darauf. Hermine warf mir einen vielsagenden Blick zu und grinste. Ich verdrehte nur lächelnd meine Augen und ging zum Ravenclawtisch, wo Lilja und auch Alec mit einigen Anderen zusammensaßen.

Dracos P.O.V.
Das erste Mal, dass ich Isabelle wiedersah war am Gleis 9 3/4 als sie zusammen mit Granger auf irgendjemanden wartete. Sie stand mit dem Rücken zu mir und das erste, was mir auffiel waren ihre Haare. Dass sie nur noch auf Schulterlänge waren war schon vor einigen Wochen gewesen, aber jetzt waren einige Strähnen schwarz gefärbt.

Es war ein seltsames Gefühl sie so zu sehen. Ihre Haare waren immer lang und blond gewesen, solange ich sie kannte. Mich ließ das Gefühl nicht los, dass es irgendetwas mit mir zu tun hatte und ich fühlte mich schlecht. Ich wusste genau, wie sehr es sie verletzt hatte, als sie erfahren hatte, dass ich zu den Todessern gehörte und wie wütend sie danach gewesen war.

Einige Stunden später saß ich zusammen mit Blaise, Goyle und Crabbe in der großen Halle. Wir redeten nicht, aber damit hatte ich kein Problem, weil ich wenigstens einigermaßen meine Ruhe hatte. Von meinem jetzigen Platz aus fiel mein Blick immer wieder auf Isabelle. Vorhin im Zug hatte ich es geschafft meine Gedanken an sie zu verscheuchen, indem ich mir Pansys Gerede über ihre Ferien angetan hatte, aber jetzt, wo ich sie die ganze Zeit sah, war es nicht so einfach.

Isabelle stand einen Moment lang bei Granger, Weasley und Potter drehte sich dann aber um und ging zum Ravenclawtisch, sodass ich ihr Gesicht sehen konnte. Zuerst wunderte ich mich, was sie da wollte, aber dann fiel mir ein, dass eine Freundin von ihr in Ravenclaw war. Ich hatte recht und sie setze sich zu einer Gruppe, bei der auch ihre Freundin saß. Sie sagte irgendetwas, lächelte und setzte sich. Dann umarmte sie einen Typen, der neben ihr saß. Meine Miene verfinsterte sich und ich erkannte ihn wieder. Das war der Typ, der zusammen mit ihr bei Slughorns Weihnachtsfeier gewesen war. Insgeheim fragte ich mich, woher die Beiden sich kannten. Ich war mir sicher, dass sie vor dieser Feier noch nie etwas miteinander zu tun gehabt hatten.

Isabelle strich sich, mit einer mir nur allzu vertrauten Geste, eine Strähne aus dem Gesicht und lächelte. Ich konnte ihr ansehen, dass sie dieses Lächeln nicht nur aufgesetzt hatte. Sie sagte etwas zu dem Typen neben ihr, woraufhin er antwortete und ihr Lächeln noch breiter wurde.

Eine Weile beobachtete ich die Beiden dabei, wie sie sich unterhielten und lachten. Obwohl es weh tat konnte ich nicht wegschauen. Es tat weh, dass sie mich so schnell ersetzt hatte, dass sie ohne mich so glücklich war, während es mir immer schlechter ging. Ich brauchte sie jetzt mehr denn je, aber für sie war es anscheinend ganz einfach ohne mich zu leben.

Hey:)
Mit diesem Kapitel geht eine kleine Ankündigung einher. Ich habe mich dazu entschieden ein kleines Projekt zu starten, in Form eines Buches, bei dem ich jeden Tag im Januar ein Kapitel hochladen werde, indem ich einfach schreibe worauf ich Lust habe (Storytimes, Kurzgeschichten etc.). Es würde mich sehr freuen, wenn ihr vorbeischauen würdet. Es ist ab jetzt unter dem Titel "Januar" (kreativ af, ich weiß) auf meinem Profil zu finden:) Diese Story geht übrigens trotzdem normal weiter, keine Sorge:D.

Und jetzt möchte ich euch allen noch einen guten Rutsch ins neue Jahr und einen schönen Jahresanfang wünschen. Danke an euch alle dafür, dass ihr mein 2016 so toll gemacht habt:)

Eure little_angel_forever<3

My Destiny in Hogwarts (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt