1: I hate Dinner-Time

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Hier mal der erste Part :-)

„Annemieke! Annemieke!“ Ich hörte die hastigen Schritte meiner Mutter die mich mal wieder beim vollen Namen nannte und immer näher an meine Zimmertür kamen, bevor sie aufgerissen wurde.

„Nein, mach dir nur nicht die Mühe zu klopfen…“, murmelte ich sarkastisch, aber Mama schien es nicht zu hören, sie war zu sehr mit hektisch sein beschäftigt.

„Kommst du bitte und hilfst mir?!“ Und da ist es schon wieder; sie stellte mir eine Frage, aber eine Antwort erwartete sie nicht wirklich.

„Kann das nicht, keine Ahnung, Linus machen?“ Und selbstverständlich zählte mein Einwand nicht.

„Nein, ich frage DICH. Also, komm jetzt!“ Murrend legte ich den Laptop weg und folgte ihr in die Küche.

„Wozu eigentlich der Aufwand? Für ein weiteres angespanntes Abendessen?“ Meine Mutter haute auf die Küchenplatte und zischte: „Jetzt reiß dich mal zusammen!“ Und mich nannte sie unausgeglichen, schon klar.

„Sei einfach mal still, machst du das eigentlich mit Absicht…“

„Mama…“

„…ich meine, ihr Teenager seid ja so, aber…“

„Mama…“

„…heißt das, dass du das auch sein musst? Ich meine…“

„MAMA!“ Sie zuckte zusammen und drehte sich abrupt zu mir, geschockt wegen meiner gehobenen Stimme. Ich atmete kurz ein und aus, bevor ich sagte: „Habe ich irgendwas gesagt? Nein. Hab ich dich gebeten weiterzureden? Nein. Du hörst mir ja nicht mal zu, also kannst du dir dein Gebrabbel sparen.“ Sie schnappte nach Luft.

„Was fällt dir eigentlich ein, SO mit mir zureden?!“

„Ich hab doch nur gesagt, wie es ist…“

„LOS! Ab in dein Zimmer, ich will dich vor dem Essen nicht mehr sehen!“ Versteht ihr diese Frau? Erst holt sie mich gewaltsam aus dem Zimmer, nur um mir dann einen Vorwurf zu machen und mich wieder weg zuschicken. Aber mir sollte es recht sein.

In meinem Zimmer setzte ich mich wieder vor meinen Laptop und sah mir ein Video auf YouTube an, bis mein kleiner Bruder ins Zimmer kam. Er war gerade in dieser Phase, in der es ja so cool ist, alle Mitmenschen zu nerven.

„Was machst du da?“

„Geht dich nichts an, verschwinde.“

„Und was wenn nicht?“

Ich biss die Zähne zusammen. „Linus, würdest du bitte mein Zimmer verlassen?“ Aber der Rotzaffe grinste bloß, setzte sich auf meinen Zimmerboden und sagte: „Nö.“

„Linus, ich warne dich, verpiss dich!“

Er grinste weiter. „Du kannst mir nichts-…“

„LINUS! RAUS!“ Ich war aufgesprungen, er auch, erschrocken. Sofort kam Mama an geeilt und rief: „Annemieke! Schrei doch deinen Bruder nicht so an!“ Schon wieder voller Name.

„Er wollte nicht gehen!“

„Das ist kein Grund, ihn so anzubrüllen!“

„Doch ist es und noch ein viel besserer Grund ihm in die Fresse zu schlagen!“

Bei Mamas Gesichtsausdruck bereute ich die Worte sofort. „Annemieke, du kannst nicht einfach so rücksichtslos mit deinen Mitmenschen umgehen. Reiß dich zusammen.“

„So wie du und Papa?“ Linus neben Mama sah mich an, als hätte ich gerade verkündet einen Attentat zu planen. Seine Kulleraugen waren ganz groß und sein Mund weit offen, nach dem Motte: Holy-Sh*t-das-hat-sie-nicht-gesagt! Auch meine Mutter schien schwer mit ihrer Beherrschung zu kämpfen.

„Annemieke“, sagte meine Mutter durch zusammen gebissene Zähne. „hüte deine Zunge, sonst-…“ Sie wurde von meinem Vater unterbrochen, der die Wohnung betrat, man hörte wie der Schlüssel in die Schlüsselschale geworfen wurde. Sie warf mir einen drohenden Blick zu und verschwand dann, vermutlich um Papa zu begrüßen. Mein 9jähriger Bruder zog auch ab und ich warf mich aufs Bett. Ohne es zu wollen, hörte ich meine Eltern durch die dünnen Wände reden:

„…sie war heute wider so vorlaut und sie hat Linus angeschrien!“

„Du hast sie einfach nicht unter Kontrolle!“

„Du hast ja leicht reden, du sitzt den ganzen Tag im Büro und musst das hier nicht ertragen!“

„Ich verdiene hier das meiste Geld! Egal, was gibt’s zum Essen?“

„Salat und Hühnchen.“

„Schön.“

„Schön. Sie hat mir selbst verständlich nicht geholfen…“

„Vielleicht ist es ganz gut, dass wir-…“ Weiter hörte ich nicht, die Stimme meines Vaters wurde von dem Klirren des Bestecks übertönt. Ich hasste es wirklich, wenn meine Eltern über mich sprachen und ich es hörte. Es machte mich immer ziemlich wütend, sie hatten doch gar keine Ahnung wie es mir ging. Als ich gerade beschloss, Musik zu hören, rief meine Mutter zu Tisch. Dort saß bereits mein Vater und durchbohrte mich mit seinem Blick, als ich mich setzte.

„Wie ich hörte hast du dich heute wieder aufgeführt…“ Sein böser Blick verschwand, als Linus an den Tisch kam. Aus zwei Gründen; erstens, Linus ist ja nicht so enttäuschend wie ich. Zwar schreibe ich immer gute Noten und handle mir eigentlich nie Ärger ein, aber trotzdem passt es meinen Eltern nie. Und zweitens, es herrschte das ungeschriebene Gesetz, dass man vor Linus so wie vor all den anderen Gästen, die perfekte Familie heuchelte. Vor Linus streiten Mama und Papa nicht und man machte mir nicht so viele Vorwürfe, es sei denn ich wurde mit Linus verglichen und dabei schlecht gemacht. Zwar wird am Tisch nicht gestritten, aber es herrscht diese unangenehme Atmosphäre, der ich nur in meinem Zimmer oder außerhalb dieser Wohnung entkam.

„Euer Vater und ich, wir haben euch etwas zu sagen…“ Oh bitte, lasst euch endlich scheiden! Der Gedanke erschrak mich selbst. Linus hingegen fragte sich vermutlich, ob er ein neues Spielzeug bekam.

„Ich habe ein Jobangebot bekommen und werde es annehmen.“ Okay, was geht uns das an?

„Der Job ist in den USA, wir werden nach New York City ziehen.“ Shit.

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Ich weiß es ist vermutlich ziemlich langweilig, aber ich wollte den Teil mit den Neuigkeiten zu dem Umzug nicht einfach überspringen... Ich kann versprechen, es wird noch lustiger und wenn sie in NYC ist auch romantisch und so... :-)

Ich freue mich über jeden Vote oder Kommentar! :-)

XOXO NANA

Everybody loves himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt