33

9.2K 597 87
                                    

[Louis]

Ich löste mich aus der Umarmung mit ihm und sah ihn an, wischte mir schnell die Tränen weg und atmete tief durch.
Der Lockenkopf sah mich aufmerksam an und lächelte ganz sanft.

"Es tut mir leid was ich gesagt habe und wie ich reagiert habe. Du warst wirklich die einzige Person die ehrlich zu mir war und ich habe dir nicht einmal geglaubt. Das war falsch."
Harry nickte und senkte den Blick. "Es hat wehgetan. Aber ich konnte dich verstehen. Was mehr weh tat war der Anruf." erklärte er mir.

Ich dachte kurz darüber nach und nahm seine Hand in meine. "Mit Zac ist nicht einmal etwas passiert. Er wollte einfach nicht gehen und ich habe mich in meinem Schlafzimmer eingeschlossen. Dann war dieser Traum von dir....dieser so verwirrende Traum und alles was ich wollte war dich anrufen." erläuterte ich leise meine Sicht der Dinge und er streichelte meinen Handrücken. Gerade wollte er etwas sagen als die Kellnerin uns die Flasche Wein und die Austern brachte. Sie nahm mein Glas in ihre Hand und schüttete Wein hinein, reichte es mir und ich nahm es dankend. Innerlich könnte ich sie in den Wind  schießen weil ich deshalb Harry's Hand loslassen musste.
Harry lächelte ihr dankend zu,  ham ebenfalls sein Glas uns sah mich an.

"Darauf, dass wir uns endlich aussprechen können?" fragte er. Ich nickte und stieß mit ihm an, trank einen Schluck Wein und summte zufrieden. "Gut?"

"Sehr gut." antwortete ich und stellte das Glas ab.
"Also...erzählst du mir von dem Traum?" fragte er und ich nickte und lehnte mich zurück. "Ich war alleine irgendwo auf einem Berg. Und plötzlich warst du da. Ich habe dir gesagt ich vermisse dich, genieße die Zeit mit dir allein. Und dann warst du plötzlich wieder weg. Dann bin ich aufgewacht und hab dich so vermisst, auch wenn ich sauer war. Und dann habe ich dich eben angerufen."

Harry nickte und musterte mich. "Also lag er nicht schlafend neben dir ?"
"Natürlich nicht!" gab ich sofort entrüstet von mir und er schmunzelte. "Das ist ungefähr das was ich mir ausgemalt habe. Und deshalb bin ich wütend geworden." erklärte er mir und ich nickte verstehend. "Ein reines Missverständnis also..." stellte ich fest und Harry nickte.
"Meine Gefühle zu dir sind kein Missverständnis." gab er trocken von sich und mein Magen verkrampfte sich. Mit großen Augen sah ich ihn an und er beugte sich vor zu mir. Langsam nahm er meine Hände in seine, streichelte meinen Handrücken sanft.

"Ich weiß, nur Affäre. Aber trotzdem Lou, ich hab mich wirklich ernsthaft verliebt in dich. Und du glaubst nicht wie beschissen die Zeit ohne dich jetzt war. Dich hier zu sehen macht mich glücklich. Zumindest jetzt, wo du nicht mehr weinst und ich die Wahrheit weiß." sprach er und es fühlte sich an als würden Millionen von Bienen durch mich hindurch fliegen. Ich blickte in seine grünen Augen die so schön funkelten.
"Naja, ganz egal bist du mit schließlich auch nicht." sprach ich schmunzelnd und er lachte leise auf. "Ach so?" fragte er, ließ mir aber keine Zeit zu antworten sondern zog mich an sich und verband unsere Lippen miteinander.
Der Kuss war sanft und ich erwiderte ihn nur zu gern.
Und in diesem Moment wurde mir bewusst dass er mir wirklich nicht egal war. Dass ich ganz eindeutig etwas für ihn fühlte.
Ich hatte mich genauso im ihn verliebt wie er sich in mich und ich realisierte es jetzt erst. Ich löste mich, sah ihn mit großen Augen an und er schmunzelte. "Was ist los?" fragte er amüsiert.

"Ach...ich...nichts." stammelte ich und seufzte. Wieso war das so schwer? Er würde mich schließlich nicht zurückweisen, sondern sich freuen!

"Dann würde ich sagen jetzt gibt's Austern!" schlug er vor und ich nickte und ärgerte mich darüber dass ich so ein Feigling war.
"Wie isst man die denn?" fragte ich und er grinste. "Ich zeige es dir!"

Er nahm eine Auster in die Hand und zeigte mir die Innenseite. "Man kann die verschiedensten Saucen auf das Austernfleisch machen. Ich bevorzuge die rote, scharfe Sauce. Aber die meisten tröpfeln Zitrone darauf! Wenn du das gemacht hast..." er unterbrach sich und tröpfelte eine rote Sauce auf die Auster. "...setzt du sie an deinen Mund an und  legst den Kopf in den Nacken, so dass das Fleisch quasi in deinen Mund fällt. Vornehme Leute nehmen einen Austernlöffel...glaub mir: diese Variante ist besser!" erklärte er mir, zwinkerte mir zu und demonstrierte mir sein eben Erklärtes.
Verstehen nickte ich, schnappte mir eine Auster und ein Stück Zitrone. Behutsam und konzentriert träufelte ich die Zitrone auf das Fleisch, setzte die Auster an und legte den Kopf in den Nacken. Im nächsten Moment spürte ich wie das Fleisch in meinen Mund gelangte und verzog das Gesicht. So ungefähr hatte ich mich bei meinem ersten Blowjob gefühlt.

Harry lachte und hielt mir eine Serviette hin. "Was ist los? Nicht lecker?" hakte er nach und ich kaute und schluckte schließlich. "Es ist okay. Nicht meine Präferenz, aber okay." erklärte ich ihm und zwinkerte ihm zu.
Er schmunzelte und sein Blick wurde etwas dunkler. Schnell trank ich einen Schluck Wein und spürte wie die Röte mir in das Gesicht schoss.

"Ganze der Alte, hm?" sagte Harry und ich sah zu ihm. "Ich weiß nicht was du meinst." sagte ich unschuldig und er grinste.
Das süffisante Grinsen blieb und er beugte sich zu meinem Ohr. "Gibt es eigentlich meinen versauten Lou noch?" hauchte er und ich bekam sofort Gänsehaut und lehnte mich ihm entgegen.
"Babyboy..." raunte er und biss sanft in mein Ohrläppchen, was mich aufkeuchen ließ.

Viel zu schnell löste er sich von mir, legte aber seine Hand auf meinen Oberschenkel und streichelte mich. "Ich esse mal die Austern für uns auf, möchtest du etwas anderes?" fragte er mich und ich schüttelte den Kopf. "Nein." sagte ich mit definitiv rauer Stimme und er lachte leise und nickte.
Ich beobachtete wie er die Austern aß und seufzte innerlich. Er war so unglaublich sexy.
Irgendwann war er endlich fertig und sah zu mir. "Lou..willst du mit zu mir?" fragte er mich und ich nickte ohne auch nur zu überlegen.

"Was ist das für eine Frage?" sagte ich scherzhaft und er lachte, während er die Rechnung unterschrieb.
Langsam stand er auf und reichte mir seine Hand die ich nur zu gern nahm. Kaum berührten sich unsere Hände war dieses Gefühl wieder da und ich musste breit lächeln als wir gemeinsam das Restaurant verließen und nach unten auf die Straße gingen.

"Mein Wagen wartet hier." sagte er mit dunkler Stimme und führte mich zu einem schwarzen Chevrolet.

Meet Me, Fuck Me ∆ L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt