Chapter 2

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Ich war wie erstarrt und ich getraute mich gar nicht mehr zurückzublicken, zu schmerzhaft wären die Blicke der anderen gewesen. Vor allem tat mir Niall leid, weil ich wusste, dass er mich mochte.

Ich war mir nämlich fast sicher, dass ich von der Schule fliegen würde, ich hatte es verkackt. Wieso konnte ich nie meine Klappe halten? Mr. Disoto hatte schon einmal mit mir darüber geredet, ich durfte nicht ständig ausrasten, wenn es um Autorität ging, ich musste mich auch einmal unterordnen können, auch wenn es mir passte oder nicht.

Ich hatte schon ein paar Schritte getan, als ich nachsehen wollte, ob mir Disoto nachlief, aber er hatte das Klassenzimmer nicht einmal verlassen, ich sollte im Lehrerzimmer alleine auf ihn warten- das wollte ich aber nicht. Ich wartete noch einmal eine Weile, und ich fragte mich, was sie da drinnen wohl besprachen. Hatte er etwas dazu gesagt? "Mae, please wait at the school director's office. I'll come later, we have to talk. What you said was disrespectful. Go now." Er hatte zwar nicht seine Fassung verloren, aber er schien irgendwie angepisst, aber ich wollte ihn ja nicht beleidigen und schon recht nicht die Schule. Oh Gott, die Schule. Sie war teuer und weil meine Mutter und ich alleine wohnten, konnte sie sie kaum finanzieren. Und nur war ich kurz davor, von der Schule zu fliegen. Die Schule legte grossen Wert auf Tradition und Ordnung- das perfekte Gegenteil von mir. Ich schaute zu mir herunter. Ich war nicht traditionell: Ich hatte Sneakers an mit verwaschenen Jeans und einem weiteren Bandshirt, ich war nicht traditionell, ich war nicht ordentlich. Ich kämmte mir meine Haare mit meinen Fingern, da fiel mir auf, dass sie zitterten. Ich stand da wie eine Idiotin und ich wollte nicht mehr auf Disoto warten, aber ich wollte auch nicht ins Lehrerzimmer. Ich wurde immer ungeduldiger und meine Hände zitterten immer mehr. Ich konnte das hier nicht mehr. Ich hatte ein flaues Gefühl im Magen, als ich mich an das letzte Elterngespräch mit Disoto erinnerte, seine Worte waren: "Mae should learn how to talk with older people, she won't respect us as her teachers. We know what she went throught and we all know she had tough times, but she can't always be sassy and mean to everybody. This is her last chance to subordinate or we will - unfortunately throw her out of that school."

Ich hatte es satt, zu warten. Meine Tränen füllten sich ein wenig mit Tränen, aber ich konnte es gut zurückhalten. Ich strich mit meinen Fingern durch meine Haare und nahm einen tiefen Atemzug. Ich schritt in das Lehrerzimmer. Doch ich war nicht alleine. 

Vor mir stand ein braunhaariger Junge mit hellen Augen und mehreren Tattoos, die unter seinem weissen Shirt hervorblitzten. Kennt ihr das, wenn ihr eine Person seht, die automatisch die ganze Atmosphäre im Raum ändert? Ich hatte das noch nie erlebt, bis jetzt. Ich war ein wenig irritiert, vor allem, weil ich dachte, dass ich jetzt alleine mit Disoto ein Gespräch führen würde. Wie er mich aus der Schule warf. Ich betrachtete den Jungen genauer. Er hatte schwarze Hosen an und seine Locken fielen ihm so ins Gesicht, dass man seine Stirn gar nicht mehr sehen konnte. Er spielte nervös mit seinem Schlüsselbund herum, aber das war es auch schon, sonst zeigte er gar keine Anzeichen von Nervosität oder Vorfreude. Er sah älter aus, als die meisten Schüler unserer Schule. Ich hätte ihn knapp zwanzig geschätzt. "Can I help you?", fragte er mich ernst. "No", erwiderte ich. Er hatte eine tiefe Stimme. Ich wollte nicht herumrätseln oder noch lange zögern, also kam ich schnell zum Punkt. "What are you doing here?" Ich bekam keine Antwort, er war wohl nicht auf Konversation aus, denn er würdigte mich keines Blickes mehr. Ich hätte nicht herkommen sollen, ich hätte lieber im Gang gewartet und dann wäre Disoto gekommen und wir wären zusammen ins Lehrerzimmer gegangen, er hätte den Jungen aus dem Lehrerzimmer geschmissen, mich aus der Schule geworfen und alles wäre gut gegangen, dachte ich jedenfalls. Ich erschrak ein wenig, als die Tür sich öffnete und Disoto hereinkam. "So", fing er an. "I don't know if you already introduced yourself to Mae, Harry." 

"Hold on, plot twist. That's Harry?" Ich zeigte auf den etwas schlaksigen Jungen und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Der schlecht gelaunte Punk, der mit mir kaum ein Wort gewechselt hatte, war Harry? Er hatte so viele Gerüchte verursacht? Ich konnte es nicht fassen. Disoto runzelte die Stirn und meinte, wir sollen uns hinsetzen. War dieses Gespräch nicht nur für mich bestimmt? Naja. "Mae Mencher, Harry Styles. Harry Styles, Mae Men-" Ich unterbrach ihn. "Yes, I know, we can move on now." Ich drängte Disoto, weil ich vor Ungeduld förmlich platzte und Harry warf mir einen erstaunten Blick zu, als hätte er so etwas nicht von mir erwartet. Für ein paar Sekunden war es still im Raum."Isn't Mencher a jewish name?", fragte Harry mit gespieltem Interesse, als wolle er mich extra mit diesem Thema nerven. Er schien amüsiert. Ich warf ihm einen eisernen Blick zu, der ihm sagte 'Ich weiss was du da versuchst aber es wird nicht funktionieren.'

Disoto stieg dennoch ein. "Yes it is! That was really attentive of you, Mr. Styles. Not many people know about the meanings and influences of their names, even less about other people's names." Er war ernsthaft begeistert. Disoto wurde aber wieder ernst, um das eigentliche Thema zu besprechen. "So, let's move on to the actual topi- "The name Styles has a long Anglo-Saxon heritage. The name comes from a family in the Cheshire area." Ich hatte nicht laut gesprochen und auch nicht besonders deutlich, es war eher eine Anmerkung als eine richtige Aussage, aber es reichte, damit niemand mehr etwas sagte. Harry schien immer noch amüsiert und Disoto starrte mich unweigerlich an, als wäre er in seinen Gedanken versunken. Wieder einmal war es still, ich hasste diese Momente. "You are such a smart person, Mae, so why do you always try to revolt? You have really good grades, so why do you ruin everything with trying to be different?"

"Because I am. I want to care, but I don’t. I look at you and all I feel is tired. I walk through school and all I want to do is leave. I wake up in the morning and don’t know why I’m here. So I don't think I'm really having a problem at school, the problem is me and I can fix that. And I'm also just really good at cursing, that's everything. So if you wanna throw me out of school then you can jus-"

Er unterbrach mich. "Who talked about throwing you out at school? I noticed that you were struggling with something at home and I wanted to give you some help and tell you that you shouldn't be that mean. Why are you always expecting the worst? Give me some trust, let me help you. Do you wanna talk about anything?" Klar würde ich das, ich würde ihm meine ganze Lebensgeschichte erzählen, nur weil er mein Lehrer war

"Surely not, no. I said I can fix that by myself and I will. Was that everything? And why is Harry here?" "You will show him our school. He doesn't know anything and he could need some help.  I thought that you could be good friends because you have a lot in common."

Er deutete auf mein Shirt und dann fiel mir auf, dass Harry einen Schlüsselanhänger in der Hand hielt, an dem genau dasselbe Logo der Band abgebildet war, Iron Maiden. Oh Mann, war das peinlich. 

"That's all I had to say and I hope you're having a good first day at our school. And Mae, please don't stress yourself out that much."  "Cool, thanks."  Harry verabschiedete sich dann auch schon von Disoto und ich war fix und fertig. Ich musste ihm die Schule zeigen, ich musste in der Schule neben ihm sitzen und ich würde sogar neben ihm wohnen. Ich müsste ihm die ganze Zeit über den Weg laufen, ich würde es nicht verhindern können. 

The Final Moons / Harry Styles FFWhere stories live. Discover now