(Ein bisschen dirty, ok? Aber ihr werdet es überstehen, traut mir haha. Dieses Kapitel ist der schönen @Nussknackerprincess gewidmet für das schöne Cover! Ich hoffe ihr habt das neue Bild bemerkt, ich denke es ist ihr wirklich gelungen.)
Der Barmann, Liam, nickte mir als Begrüssung zu, während er dem Tresen putzte und ich war froh, dass es so warm war. Die Luft war stickig und roch nach Bier und Zigaretten, aber es schien mich nicht im Geringsten zu stören, weil mir der Geruch vertraut war. Ich war nur drei Mal im meinem Leben betrunken und ich machte mir selber das Versprechen, dass es diesmal nicht zum vierten Mal kommen würde. Das "Duke of Argyll" war ein typisches Pub in meiner Gegend und ich war zu erschöpft um noch weiter zu laufen. Ich bestellte mir ein Bier und als Liam es mir wortlos an den Tresen stellte, schämte er sich nicht und fragte mich, wie es mir ging. Ich hoffte inständig, dass meine verweinten Augen nicht gesehen hatte und ich wischte mir mit dem Ärmel meiner Jacke über meine Augen. Ich bemerkte, dass er den Blick noch immer nicht von mir abgewandt hatte, er wartete auf seine Antwort. Ich dachte nicht lange nach, ich sagte nur: "I don't know. I'm fine, I guess, I'm just tired and I don't wanna go home because my mum left me again." Seine Augen weiteten sich, zu gross für sein Gesicht. Seine braunen Augen starrten mich verwundert an, geschockt und neugierig. "Oh", konnte ich von ihm vernehmen. Meine Finger fingen automatisch an, das Etikett von meinem Bier abzupulen. Er hatte den Job im Duke of Argyll, weil er sein Studium bezahlen musste, und ich kannte ihn nur durch seinen Vater. Vielleicht könnte ich ein Spiel daraus machen, Liam noch mehr kennenzulernen. "I'm sorry", fing er sich, "that really sucks man. Where are you going then?" Es folgten mehrere Sekunden der Stille, weil ich keine Antwort auf seine Frage hatte. Er bemerkte das und setzte sich ohne Vorwarnung zu mir. Musste er nicht weiter arbeiten? Er beantwortete meine nicht gestellte Frage sofort. "I'm finished anyway." "Oh, okay", fing ich an, "I thought about going to my friend's house but I'm not sure yet. I just don't wanna be at home alone, everything is messed up and dirty." Ich zwang mich zu einem verzweifelten Lächeln und obwohl mein Satz kein bisschen lustig war, lachte Liam mit. Der Schmerz in meinen Augen entging ihm nicht, und so nahm er meine Hand und murmelte meinen Namen. Er streichelte mit seinem Daumen meine Hand und für einen Moment dachte ich, er würde sie küssen, doch er hob sie nur hoch, um sie auf den Tresen zu legen und die zweite Hand um meine schlingen. Ich fand es amüsant, dass ich zuerst erwartet hatte, dass er sie küssen würde, doch es war mir recht, dass er das nicht tat. Liam hatte manchmal eine etwas merkwürdige und beängstigende Art. Mir war nicht weinen zumute, doch egal was sich in mir aufgestaut hatte - Liam hatte es gelöst. Die letzten vier Stunden lasteten immer noch schwer auf meinen Schultern, das peinliche Zusammentreffen mit Harry Styles, wie ich fast aus der Schule geschmissen wurde und schlussendlich das Antreffen der leeren Wohnung. Der Feueralarm! Es fiel mir wieder ein, siedend heiss, wie immer. Hatte die Schule keine Kameras eingerichtet? Und suchten sie noch immer den Schuldigen? Falls sie es herausfinden würden, würde nur Harry eine Strafe bekommen? Was wäre passiert, wenn der Feueralarm aber gar nicht losgegangen wäre? Hätten wir uns geküsst? Hätte er wieder seine Hand wieder auf meine Hüfte gelegt und nahe genug an sich ran gezogen? Hätte ich wieder Gänsehaut bekommen? Ich hätte mit der Hand in seine Haare fassen können und er hätte den Rauch wieder langsam ausgeatmet und gelächelt. Ich mochte es, wie spontan Harry war und wie er roch. Nur hasste er mich wie die Pest und ich hatte auch nicht viel für seinen Charakter übrig. Doch wieso ging er mir nicht mehr aus dem Kopf? Wieso wollte ich, dass wir weitermachten? Ich spürte, wie sich mein Bauch beim Gedanken an Harry zusammenkrampfte. Und ich muss wohl auch ein Geräusch gemacht haben, denn Liam setzte sich noch weiter auf und fragte mich, an was ich wohl gedacht hatte. Ich schüttelte nur den Kopf. "Do you wanna sleep at my house? I don't wanna be alone." Ich war von Liams Worten entsetzt, bis ich realisierte, dass sie zu meinem Mund gehörten. Meine Stimme klang jedoch fremd. Viel zu hoch und zu piepsig, viel zu spielerisch und drängelnd. Ich tönte bedürftig, etwas das ich normalerweise nie vermitteln wollte. Sie passte ganz und gar nicht zu meiner tiefen und ernsten Stimme, die ich sonst hatte. War ich betrunken? Ich merkte, wie jetzt schon fünf leere Bierflaschen vor mir standen, eins hatte Liam getrunken. Wann hatte ich vier Bier bestellt? Liam war wohl nicht halb so überrumpelt von meinen Worten, wie ich es war, denn ohne mit der Wimper zu zucken, nickte er mir zu und nahm seine Jacke mit. Mein Kopf pochte und mir wurde heiss, denn ich kannte Liam so gut wie gar nicht. Die Wohnung war noch immer in einem schlimmen Zustand, würde das Liam etwas ausmachen? Und wo würde er schlafen? Als ich Liam ängstlich ansah, wurde mir bewusst, dass es ihm darum ging, mir beizustehen und ich redete mir immer wieder ein, dass es eine gute Idee war, dass er die Nacht bei mir verbrachte, obwohl in meinem Gehirn die Alarmglocken läuteten. Wir stiegen wortlos in sein Auto, es roch da nach Männerdeo, aber nicht so wie bei Niall, sondern es war es beissender, aufdringlicher Duft, der mich zu stören schien. Es waren kleine Details, die mich eigentlich dazu bringen sollten, das Auto zu verlassen und alleine nach Hause zurückzukehren, doch ich tat es nicht. Ich tröstete mich im Glauben, dass ich viel zu paranoid war. Es würde mir ja Nichts passieren. Als ich Liam wieder anblickte, schien er völlig auf die Strasse konzentriert zu sein. "Turn right", gab ich ihm die Anweisung. Zwei Wege weiter in der Nähe des Blocks hatte wir noch immer Nichts gesagt, doch er setzte an, ohne den Blick von der Strasse zu wenden. "You walked all the way to the bar?" Er schien verwundert und es war schon langsam dunkel geworden. "Urm, yes. Well, I wanted to go to that coffee shop down the hill but I decided that I wanted to get some beer instead." "Oh, we're already there, just turn left there and it's that blue buliding." Er gab mir ein müdes Okay und ich merkte, dass die Konversation wieder verloren ging- doch der Alkohol sprach für mich. "It's really messy so I hope you don't mind." "Sure, I just need a quick shower", lächelte Liam nervös. "Oh", entgegnete ich. Wir betraten die Wohnung beide wohl etwas angetrunken und ich fragte mich, wie es wäre, wenn es Harry wäre statt Liam. Ich spinnte wohl völlig! In den merkwürdigsten Situationen stellte ich mir vor, wie Harry's Kopf Liam's überdeckte und wie er roch. Wie er Zigarettenrauch in meinen Mund hauchte, wie er meine Hüfte berührte. Wenn die Sprenkleranlage nicht angegangen wäre. Wenn ich mich von ihm hätte mitnehmen lassen. Was wäre passiert? Wäre jetzt alles anders? Ich hörte Liam von der anderen Seite des Zimmers reden. "It's quite messy, but I guess I'll help you later with that. Can I have a towel?" Das Angebot, mir mit dem Aufräumen zu helfen, lehnte ich dankend ab und ich suchte nach einem frischen Badetuch, um es dann Liam lächelnd auszuhändigen. "Thanks", sagte er langsam und eigentlich dachte ich, es wäre dann alles erledigt und er würde ohne ein weiteres Wort in die Dusche steigen, doch er fing mich an meinen Gesichtsausdruck zu mustern. Ich spürte einen ekligen Geschmack in meinem Mund, wohl noch vom vielen Bier. "You don't need to act like you're okay, Mae Aliénor, I know it's not. Don't hide yourself." Gänsehaut erfüllte meinen Körper, zum einen weil er meinen zweiten Namen genannt hatte und zum zweiten, weil er mir so tief in die Augen schaute, als könne er direkt durch mich hindurchsehen. Mein Herz pochte wie wild und ich fühlte mich dreckig, verschwitzt und durcheinander. Liam war am meisten daran schuld. Ehe ich mich versah, berührten sich fast unsere Nasen und ich atmete durch. Ich spürte noch immer die heissen Backen wegen des Alkohols, ich konnte nicht mal Bier gut vertragen. Ist es falsch gewesen, Liam hier her zu bringen? Bekanntlich kannte mein betrunkenes Ich keine Grenzen, ich hauchte gegen seine Lippen: "Kiss me, Liam. Please, I need you." Ich packte ihn zärtlich an seinem Kragen, ohne seine Lippen aber vollständig zu berühren, ich wollte, dass er das machte. Er liess sich die Worte nicht zwei Mal sagen und erwiderte meinen Kuss, die Augen geschlossen. Seine Lippen waren warm und weich auf meinen - nur ganz sanft und dennoch hatten sie genug Wirkung. Meine Hand, die ich in seinen Nacken gelegt hatte, fingen an zu zittern. Mein Herz rannte gerade den Marathon seines Lebens und kaum hatte ich mich versehen, sass ich in seinem Schoss. Ich bewegte mich weiter, ein Stöhnen entfuhr mir und einen kurzen Moment später lag er auf der Couch, ich hatte seine Hüften zwischen meinen Beinen. Der Kuss wurde sinnlicher und wilder und ohne dass ich es beabsichtigt hatte, fragte ich mich nun: Würde es das sein? War es dieses Gefühl, die alle Liebesfilme und Sexszenen zu vermitteln versuchten? War es das? Heisse, verschwitzte Körper, ein Kribbeln im Bauch? Seine Zunge fuhr die Form meiner Lippen nach und er zog mich näher an sich heran. Er zog mir mein Shirt über meinen Kopf und knetete sanft meinen Busen. Mir wurde heisser und irgendwie schlecht, doch ich wollte das Ganze noch nicht beenden. Ich küsste ihn härter als ich es bisher getan hatte, übernahm die Oberhand, er hatte noch immer nicht seine rechte Hand von meiner vollen Brust abgewandt. Er stöhnte und ich spürte seine Erektion in meinem Schritt. "I want to fuck you so badly, Mae."
Warte! Ich löste mich von seinem Griff und taumelte hilflos zurück. Hätte ich fast mit Liam Sex gehabt? Mein erstes Mal? Wäre es das gewesen? "What have I done wrong?", fragte er und packte mich noch einmal an den Oberschenkeln, um mich hochzuheben. "Let me", drängte er mich und in diesem Moment schienen alle meine Adern zu gefrieren. Ich knallte mit dem Rücken gegen die Tür. Ich stöhnte noch immer, zum einen wegen dem Schmerz und zum anderen wegen den Verlangens, das ich nun in meinem Schritt spürte. Es war ein pochendes und schmerzhaftes Verlangen, das ich bisher noch nie gespürt hatte, aufregend und verboten, doch ich wollte, dass es aufhörte! "Liam, I can't." Er hatte inzwischen schon seine Hose geöffnet und drängte mich mit wippenden Bewegungen weiter an die Wohnungstür, nur noch zwei Schichten Kleidung trennten uns: meine Unterhose und seine. Er hatte mich gehört! Ich wollte nicht mehr! Mein Kopf tat weh und alles schien sich zu drehen. "Liam, I-" "Shut up", stöhnte er weiter, doch ich wollte das alles nicht mehr hören. Seine Bewegungen wurden schneller und taten mir weh, meine Handgelenke waren fest von seinen Händen umschlungen. "I'm a virgin, Liam", versuchte ich es noch etwas sanfter. Er liess mich langsam fallen und fluchte vor sich her, bis er einen meiner Stühle kickte. Er war nur in seinen Boxershorts bekleidet. Ich atmete tief durch, strich mir eine Strähne aus den Gesicht und machte einen Schritt auf ihn zu. "Liam, I am sorry, I just-" "No, it's okay. Well, I mean it's not okay but uhm", stammelte er wütend und stürmte auf die Couch zu, um seine Hose zu holen. "I should have known better!", schrie er weiter und sein Unterkiefer spannte sich an. I should have known better too, flüsterten meine Gedanken.
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The Final Moons / Harry Styles FF
FanfictionMae ist glücklich wie noch nie, als ihre Liebe mit dem stillen und mysteriösen Harry beginnt. Jedoch verschliesst er sich immer wieder, wenn es um seine Vergangenheit geht und Mae fragt sich, was er zu verschweigen hat. Als er sich mit anderen Jungs...