19. Kapitel

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Feyas Sicht:
Skylar und Miles sahen sich immer noch an und hatten seit fünf Minuten den Blickkontakt nicht unterbrochen. Langsam wurde Connor zappelig und es sah nicht nur einmal so aus als wolle er wieder auf Miles losgehen. Evan bewegte sich ein bisschen von mir weg und legte Miles eine Hand auf die Schulter. Dieser beendete den Blickkontakt mit seiner neuen Schwester und sah meinen Mate an. Mein Mate... Das hörte sich schön an... Ohne es bemerkt zu haben war ich ihm gefolgt und stand nun wieder dicht neben ihm. Verwundert drehte Evan sich um, als meine Schulter ihn streifte. Doch als er mich erkannte, lächelte er mich an und legte einen Arm um meine Taille. Ich zuckte bei dieser ungewohnten Berührung leicht zusammen, doch ich blieb neben ihm stehen. Lilian und Aiden hatten Evans Arm ebenfalls bemerkt und grinsten mich an. Ich lächelte zurück und wie um zu zeigen, dass er das auch konnte legte Aiden Lilian auch einen Arm an die Taille und zog sie eng an sich. Sie kicherte und sah verliebt zu ihm auf. Würde ich Evan jemals so ansehen? Das tust du bereits. Was? Nein! Oh doch. Skylar war nun wieder zu Connor zurückgekehrt und  kuschelte sich wieder an ihn. Nathan hielt Hope wieder in den Armen und sie wirkte rundum zufrieden. Während er sie umarmte drückte er ihr immer wieder kleine Küsse in den Nacken, was sie zum Kichern brachte. „Nathan, Jake, Miles. Kommt mit, wir werden nochmal die Runde drehen.“, sagte plötzlich Evan neben mir und alle drei wandten ihm die Köpfe zu. Auch wenn Nathan nur knurrend von Hope abließ. „Hör auf zu meckern, Nathan. Du wirst sie ja wiedersehen. Komm jetzt!“ Während Nathan zu ihm ging murmelte er ziemlich laut: „Nur weil deine Mate sich sperrt!“ Dabei guckte er mich provozierend an. Ein tiefes Knurren ertönte in Evans Kehle und ehe ich's mich versah hatte er Nathan ins Gesicht geschlagen. Dieser taumelte zurück und rückte mit einem Knacken seine schiefe Nase wieder zurecht. Hope sah erschrocken zu Evan. Ich empfand nur tiefe Genugtuung. „Sie hat Zeit. Ich werde sie nicht einfach so markieren damit sie dann so wird wie Hope!“, zischte Evan Nathan wütend ins Gesicht. Miles und Jake liefen bereits nach draußen und Nathan folgte ihnen schlecht gelaunt. Evan drehte sich noch einmal um und sah mich an. Ich nahm meinen Mut zusammen und ging auf ihn zu und umarmte ihn. Seine Arme schlangen sich fest um meinen Körper und ich fühlte mich noch kleiner als sonst. Dann ließ er mich wieder los, lächelte mich noch einmal an und lief dann den anderen hinterher. Ich sah ihm hinterher bis er durch die Tür verschwunden war. Dann drehte ich mich um und entdeckte Hope, sie ein wenig verloren auf dem Sofa saß. „Er hat dich also ohne deine Zustimmung markiert?“, griff ich Evans Behauptung auf, als ich mich neben sie setzte. „Ich wusste nicht mal, dass er ein Werwolf war. Ich bin ein Mensch, so wie du. Aber Nathan hielt es nicht für nötig mir das zu offenbaren. Stattdessen hat er mich von einer Party entführt und gebissen. Jetzt im Nachhinein kann ich ihm nicht böse sein, denn ich liebe ihn ohne ihn vorher gekannt zu haben.“ Entsetzt starrte ich sie an. Das hatte sie nicht wirklich gesagt. Das konnte er doch nicht machen! „Seit wann weißt du, dass alle die hier wohnen Werwölfe sind?“, fragte ich neugierig. „Er hat es mir direkt nachdem ich wieder aufgewacht bin erzählt. Das war vor drei Tagen.“ Langsam nickte ich. „Bist du nicht müde?“, fragte Hope auf einmal und schlagartig wurde mir bewusst wie müde ich eigentlich war. „Wie spät ist es denn?“, gähnte ich. Sie lachte leise und erwiderte mit Blick auf die Uhr: „Etwa 1 Uhr morgens.“ „Lil. Kann ich hier schlafen? Wenn ja, wo?“, fragte ich müde. Die Angesprochene hob den Kopf und sah mich an. Dann schien sie meine Frage zu verstehen und erwiderte: „Natürlich kannst du hier schlafen. Allerdings nur wenn es dir nichts ausmacht bei Evan zu schlafen. Ich kann ihn aber auch auf die Couch schicken, wenn dir das lieber ist.“ „Nein, schon ok. Ich werde ihn schon rausschmeißen wenn er zu sehr schnarcht.“, versuchte ich zu scherzen, was aufgrund der Müdigkeit allerdings eher weniger funktionierte. „Ich zeige dir das Zimmer und gebe dir Klamotten von mir zum Schlafen.“ Dankbar nickte ich und folgte ihr dann die Treppe hinauf. Sie führte mich in ein geräumiges Zimmer, in dessen Mitte sich ein großes Bett befand. An der Wand stand ein Schrank und das war's. Nicht sehr persönlich. Egal. Lilian stand plötzlich mit einer Jogginghose und einem großen T-Shirt neben mir. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie gegangen war. „Das Shirt ist von Evan, aber ich hoffe das stört sich nicht. Das Bad ist den Flur runter zweite Tür links. Eine frische Zahnbürste kannst du dir aus dem Schrank über dem Waschbecken nehmen.“ Ich nahm ihr dankend die Klamotten ab und folgte ihrer Wegbeschreibung bis ins Bad. Dort putzte ich mir die Zähne und zog mich um. Dann ging ich zurück in Evans Zimmer. Dort legte ich mich auf das große Bett und schlief fast zeitgleich ein.
 

Des Rudels Luna Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt