Er beugte sich nach vorn und faltete die Hände auf seinen Knien und Aleine hätte schwören können etwas Metallisches aufblitzen zu sehen.
„Ich möchte dass du jemanden für mich ortest." „Na wenn es weiter nichts ist, möchtest du nicht stattdessen mal ein bisschen Spaß haben?"Diese Frau sprach zwar durch die Blume doch misszuverstehen war sie keineswegs. Aleine verschluckte sich fast an dem Schluck Wein, aber blieb still. Er verzog keine Miene im Anbetracht dieser resoluten Frage.
Sie konnte sich nur fragen wie ein Mensch sich so dermaßen unter Kontrolle haben kann. War er überhaupt ein Mensch?Die Frau lachte lauthals und lächelte sie sichtlich amüsiert an. „Ach Kleines du bist wirklich zum vernaschen!" Aleine hob kurz den Blick angesichts der Bemerkung, doch bemerkte sie auch seinem vielsagenden Blick auf sie. Sie fühlte sich mies und wollte hier weg. Sie wusste auch nicht wie sie sich verhalten soll. Das hatte er sich bestimmt nicht so vorgestellt. „Ich hole mal eben meine Karten. Lauft nicht weg meine Süßen!"
Sie spürte, wie er sie anstarrte und hätte sich am liebsten irgendwo verkrochen. „So, na denn! Möchtest du, dass sie im Raum bleibt oder dass sie geht?" Aleine stand sicherheitshalber schon mal auf. „Nein! Sie bleibt bitte hier!" Wie unter Zwang plumpste sie in den Sessel zurück. Ihr war eh ein wenig schwindelig wie sie bemerkte. Madame L'Amour mischte schon ihre Tarotkarten und konzentrierte sich wieder nur auf Farin.
Aleine überlegte eifrig ob sie vielleicht seinen richtigen Namen schon wusste und beließ es dann erstmal. Fasziniert starrte sie auf die Hände der Frau währenddessen sie immer wieder an ihrem Wein nippte. Sie legte sie in Form einer Pyramide auf den Tisch vor ihr und schloss dann kurz die Augen.Aleine überlegte, wie die Brüste dieser Frau eigentlich jeden Moment aus dem Körbchen springen müssten wenn sie sich ständig vorbeugte, aber es passierte nicht. Sie überprüfte, ob ihm wohl Ähnliches durch den Kopf gehen könnte, aber nichts Dergleichen machte den Anschein, dass es so sei.
Leise ist er schon die ganze Zeit und formell. Reglos blickte er auf seine Hände und seine dichten Wimpern schattierten hohe Wangenknochen im Schein der einzigen Kerze. Sie fing an jede Menge Details an ihm zu sehen und verurteilte jedes Einzelne. Sie lenken ihre Aufmerksamkeit auf ihn und das öfter als unbedingt nötig.
Madame L'Amour fragte ihn nach wem sie suchen soll und erst da erhob er den Blick zu ihr. „Bitte suche nach meiner Schwester." „Okay, aber ich brauche etwas von dir Darling!" Ohne zu zögern rupfte er sich ein Haar aus und lag es der Frau auf den Tisch. „Danke." Aleine hob die Augenbraue und dachte an Schwarze Magie.
Sie lächelte ihn an und hob dann die Hände über die Kartenpyramide, schloss die Augen und psalmodierte dann unverständliche Worte. Aleine lauschte den in trance-versetzenen Worten und wäre fast eingenickt. Madame Lamour ließ ihre Hände kreisen und blieb nach kürzester Zeit über einer Karte stehen. Sie öffnete wieder die Augen und bat ihn das Gleiche zu tun. Er schloss die Augen und ließ seine Hand über die Karten schweben. Auch er stoppte und öffnete dann wieder seine Augen. Sie wirkten dunkler, wahrscheinlich nur Einbildung. „Wollen wir mal sehen wo die Kleine sein kann." Aha also handelt es sich um seine kleine Schwester. Wie alt sie wohl sein mag?
Sie nahm die anderen Karten vom Tisch und drehte dann die beiden ersten Karten um und fing an sie zu deuten. Ein paar Minuten vergingen, sie lehnte sich entspannt zurück zündete sich eine neue Zigarette an und inhalierte tief bevor sie sprach. „Deine Schwester habe ich im südlichen Gebiet von England spüren können. Sie wird aber nicht gefangen gehalten. Ich konnte einen Blick auf sie erhaschen, es geht ihr erstaunlicher Weise gut. Sie lag in einem großen Bett und schlief. Schätzungsweise würde ich sagen dass sie sich im ersten Quadranten des Feindesgebietes befindet. Mehr konnte ich nicht herausfinden."
„Danke das genügt vollkommen! Wir werden dich nun nicht länger stören. Schönen Abend noch Madame L'Amour!"Er erhob sich und schaute zu Aleine, gab ihr stumm zu verstehen das Gleich zu tun. Miss L'Amour hingegen sagte, dass es noch nicht Zeit sein muss zu gehen. Sie stellte das leere Glas auf den Tisch und stand auf. Sie schwankte und er stützte sie am Arm. „Auf Wiedersehen und danke nochmals für den köstlichen Wein!" sagte Aleine. „Ohja es wäre entzückend dich wiederzusehen!" Sie stand auf Farin das ist klar, ihre Blicke sagen wieder nichts anderes aus. Sie begleitete die beiden zur Tür.
Als sie schon fast aus dem Raum waren, nahm die Frau Aleines Hand und drehte sie zu sich herum. Noch bevor Aleine wusste wie ihr geschah küsste die Frau sie auf den Mund und verabschiedete sich dann bevor sie endgültig die Tür schloss.
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Tadaaa der 5. Kapitel ^^
Viel Spaß beim Lesen!
Eure Kaye
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Phönixkind
ParanormalCover made by me "Aleine Evelyn Rubin ist 20 Jahre alt und lebt jetzt seit ca. 6 Jahren in einer Stadt umgeben vom Walde und Meer. Relativ abgeschieden lebt sie ihr Leben überdurchschnittlich normal und doch echt kompliziert. Der Alltag als junge F...