"Die habe ich immer noch, aber ich benutzte ja nicht immer dieselben. Du sollst dir was aussuchen können." Sie wüsste schon wonach sie Ausschau halten würde. Einen Dolch. "Ich gehe davon aus, dass du dann mit deinem Gewählten auch weißt auszukommen und umzugehen." Sie sah in an, konnte sich selbst nur schwer einschätzen.
"Ich denke mal, dass ich das was ich nicht wissen oder verlernt haben sollte, du mir beibringen könntest." Sie lächelte ihn an. "Ich werde mein Bestes geben dir vom Nutzen zu sein." Aleine fragte sich, warum er gerade solche Wörter benutzte. Vom Nutzen sein. Sie wusste genau, was er damit eigentlich sagen wollte. Sie hatte die seltene Fähigkeit zu wissen, was Menschen eigentlich sagen wollen, auch wenn sie sich nicht dementsprechend ausdrücken. Sie schluckte die Bitterkeit herunter, die ihr in den Mund kam. Farin sah sie ruhig an. Währenddessen überlegte sie ihn in diesem Moment gleich darauf anzusprechen, dass er wahrscheinlich eigentlich was anderes denkt und fühlt, als das was er so sagte. Sie sah dies als Dreistigkeit von ihr an, wenn sie Leute darauf ansprach. Es kostete sie Mut, dass sie ihn damit konfrontierte."Farin, es geht nicht darum, ob du mir oder jemand Anderem vom Nutzen sein wirst, du musst du selbst sein. Es geht mir einzig und allein darum unsere Familien wiederzufinden. Du bist nützlich, warst doch auch von Anfang an für mich eine große Hilfe. Es geht jetzt an mich dir auch eine Unterstützung zu sein und mir nicht selber im Weg zu stehen." Sie brach ab. Atmete tief ein und aus. "Danke für deine Hilfe, für deine Fürsorge. Ich muss noch sagen, dass ich deine Eigenart mag, aber nicht wie du dich ausdrückst. Nicht sonderlich, so wie eben." "Was meinst du habe ich eben besser sagen können liebe Aleine?"
Er verstand was sie meinte. Wärme breitete sich in ihr aus und ein unbekanntes Gefühl erfasste sie. Ihr Blick wurde weicher. Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel als sie sprach. "Es steht mir nicht zu deine Worte in Frage zu stellen, zumal es mit die Ersten sind die du mit mir wechselst. Ich hoffe wir können lange genug zusammen sein, damit zu herausfinden wirst, ob du mir und dir von Nutzen sein wirst." Eine andere Aura umgab sie als bisher. Sie strahlte Etwas in diesem Moment aus, etwas Autoritäres. Er verspürte das Bedürfnis ihr zu dienen und sie zu ihren Zielen zu führen. Er stand auf und ging zu ihrem Sessel hinüber, er streckte ihr seine Hand entgegen, als er vor ihr stand. Er wusste wirklich was sie meinte. Er soll er selbst sein. Sie merkte, wenn sich Menschen hinter Masken verstecken. Sie verstand auch ihn. Er wirkte riesig. Sie schluckte und hob die Hand, wobei sie den Blick von seinem Gesicht nicht lösen konnte.
Er ergriff ihre Hand, drückte ihre Finger ein wenig und wärmte sie damit. "Aleine, deine Finger sind mit das Weicheste, was ich je berührt habe, warte ich komme etwas herunter." Er kniete sich vor ihre Beine. Aleine streckte den Rücken durch. "Das war nicht nötig, ich hätte auch aufstehen können." Er hielt ihre Hand immer noch und sie spürte die Wärme bis in ihren Arm kriechen und etwas Anderes verspürte sie ebenso. Sie wartete ab, was er als Nächstes sagen würde. "Möchtest du aufstehen Aleine?" Sie stand auf und er ging für sie einen Schritt zurück. Sie standen sich trotzdem sehr nah gegenüber.
Seine Körperwärme strahlte ihr entgegen, umfing sie. Sie schloss die Augen und merkte, wie Etwas von ihr Besitzt ergriff. Er drückte ihre Hand fester, sodass sie ihn wieder ansah. Er umschloss sie mit beiden großen Händen und hielt sie vor seinem Mund. Er hauchte in seine Hände und wärmte ihr damit die Hand. "Ich habe so gut wie immer kalte Hände. Für den Moment ist es jedoch sehr angenehm." "Nur das zählt Aleine. Nur der Moment indem soviel Ungewohntes passieren kann."
Er drehte ihre Hand und öffnete sie, sodass er sie sehen konnte, erst dann legte er sie auf seine Brust. Ihr Arm spannte sich an. Ihr Blick war fest auf ihn gerichtet, ruhte auf ihn und er sah sich in ihren Augen gespiegelt. Ihr Körper wich jedoch ein wenig zurück. Er wollte sie umarmen und ihr versprechen, dass er sie beschützen würde, wenn sie ihn ließe. "Farin, ich möchte dein Herz nicht länger so spüren können, dass ist sehr intensiv und intim." Er nahm die Hände von ihrer Hand und sie ließ sie sinken, wobei ihre Fingerspitzen länger als nötig über seine Brust nach unten strichen. Ein Schauer ging ihm über den Rücken. Sie ließ sich in den Sessel fallen und er tat es ihr in dem gegenüber gleich. Sie zog die Beine an und nahm die Decke die über der Lehne lag herunter, breitete sie aus und deckte sich damit zu. Sie roch den Weichspüler, er kitzelte ihr etwas in der Nase. Farin ließ die Beine über die Armlehnen baumeln und verschränkte die Arme hinterm Kopf.
"Aleine ich mache dich um neun Uhr wach, falls du noch schlafen solltest, also sieh das bitte mehr oder weniger als eine Vorwarnung. Ich hoffe mal, dass du dich nicht erschreckst und dann ausschlägst." "Also ich sehe mich als vorgewarnt. Danke. Ich sollte zu der Zeit wach sein denke ich." Er sah sie an und lächelte. "Wir werden ja sehen. Es steht dir wie gesagt frei zum Schlafen ins Bett zu gehen." Aleine sah zu dem großen Bett hinüber, es sah einladend im Dunklen aus wegen dem Himmeltuch. "Danke, aber ich bleibe im Sessel. Gehst du auch Schlafen?" Er stützte sich auf die Unterarme auf. "Ja ich würde dann jetzt in mein Bett gehen." Schelmisch grinste er sie an. Sie kniff die Augen etwas zusammen. Er schien mit ihr zu schäkern. "Gute Nacht Farin." Er setzte sich auf und streckte sich bevor er aufstand. "Gute Nacht Aleine, schlaf gut." Sie zog sich die Decke mehr ins Gesicht und hatte die Augen schon geschlossen. Sie hörte das Tapsen seiner nackten Füße über dem Boden und ein leisen Knarzen, als er ins Bett stieg. Sie machte es sich noch etwas gemütlicher, suchte die beste Position in dem doch recht großen Sessel. Sie schlief schon bald ein und auch Farin hatte seitdem keinen Mucks mehr gemacht.
Am sehr frühen Morgen wurde Aleine wieder wach. Ihr Rücken beschwerte sich doch über die ungewohnte Schlafposition. Sie sah zum Bett hinüber und hörte Farin leise atmen, so still war es hier. Sie streckte sich ausgiebig und entschied dann zu ihm hinüber zu gehen. Das Bett ist so groß, wenn sie sich ans Fußende legte würde das doch okay sein. Sie wird schon darauf achten, dass sie sich nicht berühren. In der Decke eingewickelt konnte sie sich an der Seite hinlegen und ihr Rücken bedankte sich augenblicklich bei ihr. Ihr ganzer Körper entspannte sich und es dauerte so auch nicht lange bis sie wieder eingeschlafen war. Farin machte ihr noch etwas mehr Platz. Er träumte in dieser Nacht von einer großen Blumenwiese die vom Feuer verbrannt wurde.
Als Aleine wach wurde, war Farin bereits im Bad zu schaffen. Die Decke war aufgeschlagen und halb über sie rüber gelegt. Sie hatte ein Kissen unter dem Kopf. Ihr fiel auf, dass sie richtig im Bett lag. Sie musste sich im Schlaf automatisch so hingelegt haben. So nah an ihn ran. Sie entschied noch kurz liegen zu bleiben. Passiert ist nichts zwischen ihnen, daran würde sie sich erinnern. Sie wollte diesen Moment der Ruhe noch ganz kurz festhalten. Sie dachte über Karin nach. Wo könnte sie sich aufhalten? Wohin ging sie zuerst, kam sie überhaupt irgendwo an? Aleine setzte sich auf und hielt die Decke um sich geschlungen. Sie wollte nach draußen sehen, als ihr wieder einfiel, dass hier keine Fenster sind. Aleine schloss ihre Augen und hörte, dass Farin sich duschen müsste. Kurz darauf schon hörte sie, wie er aufstand und das Rascheln von Sachen.
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Dankeschön, dass nun mehr Leute schon in meiner Geschichte gelesen haben! Das macht mich sehr glücklich :)!!!
Kaye<3
Vielen Dank auch natürlich für die zusätzlichen Stimmen :D!!!
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Phönixkind
ParanormalCover made by me "Aleine Evelyn Rubin ist 20 Jahre alt und lebt jetzt seit ca. 6 Jahren in einer Stadt umgeben vom Walde und Meer. Relativ abgeschieden lebt sie ihr Leben überdurchschnittlich normal und doch echt kompliziert. Der Alltag als junge F...