~Beherrschung~

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Völlig benommen stand sie vor der nun verschlossenen Tür und wurde wieder von den Kotzbrocken neben ihr ausgelacht und aufgezogen.

„Damit hat das Mäuschen wohl nicht gerechnet was?!" brüllte der ganz vorn Sitzende. Ihr Begleiter legte seinen Arm um ihre Taille, um sie von dort wegzuschieben. Sie schaute sich über die Schulter um und sah den Mann an, der ihr zum Abschied eine Kusshand zuwarf. Noch bei der Entfernung roch sie die übelriechende Farne des Betrunkenen. Angeekelt zeigte sie ihm den Mittelfinger. Als Antwort landete Spucke hinter ihr auf dem Fußboden. Sie war kurz vorm platzen, aber ließ sich ohne wirklichen Gewissens über Farins Hand auf ihr ohne eines weiteren Blickes oder Wortes aus diesem Schuppen führen.

Endlich draußen zog sie die frische Luft in ihre brennenden Lungen und atmete mehrmals tief ein und aus. Sie spürte noch immer seinen Arm um ihre Taille und sprang fast zur Seite. Zum ersten Mal an diesem kuriosen Abend schaute er sie verärgert an. „Was denkst du dir eigentlich dabei ein Glas Wein mal eben so anzunehmen? Da hätte Gift oder was drin sein können." Sie fühlte sich wieder wie eine 15-Jährige und sie dachte an ihren Vater. Hätte sie wegen Alkohol damals nicht angefangen Leute zu schlagen hätte sie ihn jetzt geschlagen. Tränen stiegen ihr in die Augen.

Die Luft kühlte zwar ihre nun vom Wein erhitzten Wangen und linderte die leichte Benommenheit, aber sie war zu müde, um überhaupt irgendetwas ernsthaft wahrzunehmen. Sie blickte zu Boden und wollte an ihm vorbei gehen, aber da stellte er sich ihr in den Weg und sie stieß gegen seine Brust. „Was hast du?" Ein Schluchzen entring sich ihr und sie hielt sich die Hand vor den Mund. Übertönte es mit einem Husten   sagte es sei wohl ein wenig zu spät schon für Wein gewesen.

Er schreckte etwas zurück, wusste nicht wirklich was er nun tun sollte, aber irgendwie erinnerte sie ihn gerade an seine kleine Schwester, die auch gerne so ihr weinen überspielte. Er legte leicht die Arme um sie und gab ihr einfach kurz die Zeit, die sie brauchte, um nicht gesehen zu werden. „Ich sie finden. Sie ist alles was ich habe an Familie. Sie hat sich auch bestimmt verletzt oder schlimmeres!" Nun fing sie an hysterisch zu werden und selbst das kannte er nur zu gut. „Beruhige dich, du wirst sie finden!" Sie versuchte sich zu lösen doch er hielt sie noch fester. Er drückte ihren Kopf minimal an seine Brust. Sein Atem fegte ihr langsam übers Haar. Sie hörte auf sich zu verkrampfen. Minutenlang standen sie so da. Sie hörte nur noch das stetige Wummern seines Herzens und vergaß für einen kurzen Moment wo sie war.

Seltsam still wurde sie und er wollte sie von sich schieben als sie jedoch sofort in seine Arme zurück fiel. Sie brauchte ihn. Er ging in die Knie und lehnte sie an seinen Schoss. Sie schien in Ordnung zu sein aber bewusstlos und er konnte sich auch denken wieso. In dem Wein war zum Glück nichts außer dem Alkohol, den sie nicht sonderlich vertrug, doch der Abschiedskuss dieser Frau. Aleine wusste natürlich nicht womit sie es zu tun hatte und er konnte es nicht mehr rechtzeitig verhindern.

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, wann der Zauberkuss wirken würde. Diese Madame L'Amour ist genauso unmenschlich wie er doch das würde Aleine leider noch früh genug rausbekommen, wenn sie es nicht doch unterbewusst schon bereits wusste.

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auch ein etwas kürzerer Kapitel muss mal sein! Viel Spaß <3

Eure Kaye

PhönixkindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt