Ein immenses Unbehagen ergriff sie, sodass es ihr egal war, dass sie sich gerade hinter einen genauso Fremden verbarg. Er blieb stehen und fast wäre sie in ihn hineingelaufen. In einer Ecke sah sie eine Frau sitzen, die überhaupt nicht, ihres Erachtens nach, hier hinein passte. Sie war bildschön, gepflegt und überaus elegant, aufreizend gekleidet. Dann fiel ihr auf, dass der Blick dieser Schönheit, einzig und allein auf ihren Vordermann manifestiert war.
Aleine stellte sich auf die Zehenspitzen, als sie ihm zuflüstern wollte, dass er beobachtet wird. Er schaute kurz hinüber und die Frau zwinkerte ihm zu. Ein Schnauben entrang sich Aleine und sie fragte sich, warum sie überhaupt so reagierte. Gut anzusehen war der Mann vor ihr alle Male, also sollte sie sich nicht wundern, dass er auch anderen, weitaus hübscheren Frauen, ins Auge fiel.
Als könnte er ihre Gedanken wahrnehmen, zog er sie am Arm zu sich herum. Nichts Beunruhigendes, wenn er sie wieder hätte losgelassen, was er aber nicht tat. Sie fühlte sich auf einmal schwer und träge und ihr war als verschlechterte sich ihre Sicht. „Nah mein Schöner was kann ich für dich und deine kleine, reizende Freundin tun?"Sie musterte die Frau von Kopf bis Fuß und vernahm auch bei ihr den leicht anhimmelnden Blick auf ihn, wie bei jeder hier anwesenden Frau. „Ich würde gerne mit jemandem sprechen, der sich hinter Ihnen in dem Raum da befindet, wenn es recht wäre versteht sich." Aleine und die Frau mussten über seinen überaus vornehmen Ton schmunzeln. „Alles klar mein Hübscher! Tretet ein!" Die Frau betonte die letzten Worte und deutete einen Knicks an, woraufhin die Männer in der Runde neben ihr grölend anfingen zu lachen. Wut erfasste Aleine und sie schaute die Männer böse an die ihr daraufhin einen Kuss zuwarfen.
Der Griff um ihren Arm verstärkte sich, erst jetzt bemerkte sie, dass sie auf diesen Haufen Saufsäcke drauf zuging. Die Frau trat beiseite und schloss hinter den beiden die Tür. Dunkel war es in diesem Raum und nur der Schein vereinzelter Kerzen erleuchteten ihn. Dicke Vorhänge fraßen jedes Licht, welches durchs Fenster hätte kommen können und alte reich bestickte Teppiche lagen auf dem Boden. Zu ihrer Rechten glimmte das Feuer noch im Kamin und eine Gruppe Sessel standen davor. Auf der anderen Seite stand eine Kommode und haufenweise Papiere stapelten sich auf ihr. Die Hälfte auf dem Boden verteilt und eine Spur legend führten sie in die hinterste Ecke des großen Raumes. Sie sah nur den Rauch aufsteigen als jemand dort das Licht anknipste.
„Was wollt ihr hier?" Eine raue Stimme erklang, sie war die einer Frau die wahrscheinlich schon viele Jahre rauchte. „Ich erbitte deinen Dienst Madam L'Amour!" „Wenn das mal keine Überraschung ist!"
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Die Frau stand auf und kam auf sie zu. Ihre Erscheinung war definitiv die einer sehr femininen und erotischen Frau und leider doch der einer wessen Liebe man sich bestimmt kaufen könnte, solange man genug Geld dabei hatte. Absätze mindestens zehn Zentimeter höher, knallroter High Heels klackerten dumpf über den alten Dielenboden. Strapsen und ein auffallend erotisches Dessous kleideten ihren schlanken Körper. Ein Negligee aus schwarzer schimmernder Seide trug sie und ihre Haare lagen wüst auf ihren schmalen Schultern. Sie stolzierte auf ihn zu. Diese Frau hatte ein sehr starkes Selbstvertrauen, was sie gut zur Show trug. Aleine ließ endlich seine Jacke los und trat einen Schritt zurück, das alles wurde ihr dann doch etwas zu intim.
Sie versuchte sich abzulenken und betrachtete weiter den Raum. Sie roch das Parfüm der Frau und schmeckte es auf ihrer Zunge. Beißend süß und intensiv hüllte sie der Geruch ein. Sie konnte nicht anders, sie schaute wieder die beiden vor sich an. Die halbnackte Frau stand dicht vor ihm und lag ihm die Hände auf die Brust als sie sagte: „ Was für ein seltener Besuch! Hast du mich vermisst Darling?" „Ich bin lediglich hier um meine Schuldbegleichung einzulösen." Sie kicherte und lud die beiden ein sich zu setzten. „Wollt ihr einen Schluck Shantous? Ist auf's Haus!" fragte sie als sie zu einem Schrank ging. „Gerne." Aleines Kehle brannte von den ganzen intensiven Gerüchen und der trockenen Luft, sie brauchte etwas zu trinken. „Oh, das junge Fräulein kann ja auch sprechen! Ich bin erfreut!" Sie kam mit zwei Gläsern Wein zurück und sank dann in einen Sessel.
„Bitte, auf uns!" Sie stieß aus Höflichkeit mit ihr an und befeuchtete erst einmal ihre Lippen um zu kosten. Der Wein war trocken aber fruchtig süß und linderte angenehm das Kratzen in ihrem Hals. Sie nahm einen Schluck und stellte das Glas ab, fuhr sogar mit der Zunge über ihre Lippen um den Geschmack noch einen Moment länger zu kosten. Ein durchdringender Blick erhaschte sie von ihm und sie schaute beschämt weg. „Also nun zu dir. Was möchtest du denn von mir?"
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so liebe Leser, endlich habe ich es geschafft den 4. Teil hochzuladen!
Danke an alle die gespannt gewartet haben! Solange wird es nicht nochmal dauern!
Peace out *-*
Eure Kaye <3
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Phönixkind
ParanormaleCover made by me "Aleine Evelyn Rubin ist 20 Jahre alt und lebt jetzt seit ca. 6 Jahren in einer Stadt umgeben vom Walde und Meer. Relativ abgeschieden lebt sie ihr Leben überdurchschnittlich normal und doch echt kompliziert. Der Alltag als junge F...