*Knack*
Ich hörte einen Ast hinter mir brechen und drehte mich, mit meinem gespannten Bogen und Pfeil in der Hand, in die Richtung des Geräusches. Ich blickte in die strahlend blauen Augen eines Zwergenmannes. Es war kein mir unbekannter Zwerg. Es war kein Geringerer als Thorin Eichenschild, der König unter dem Berge. Dem Berge, den er nicht besitzte, sondern der Drache, Smaug.
Ich mochte ihn nicht. Man hörte nur schlechtes von dem Zwergenkönig. Arogant sollte er sein und so kam er auch rüber. Außerdem hasste er Elben und dies war ich zur Hälfte. Wir hatten also keine Gemeinsamkeiten. Ich sah aus wie eine zierliche Elbin, auch besaß ich die magischen Kräfte meiner Mutter und die Fähigkeiten im Kampf. Das einzige was mich mit meiner Herrkunft als Zwerg verband, ist meine väterliche Seite, der eiserne Kampfgeist und der Hass auf Orks. Aber diese Gemeinsamkeit teilte ich mit jedem, mir bekannten Wesen. Also auch mit Thorin. Er musterte mich mit erhobenen Händen. Ich hielt meinen Bogen immer noch gespannt in seine Richtung. "Was wollt Ihr hier, an einem so düsteren Ort ?", fragte ich ihn. Er nahm seine Hände langsam herunter und antwortete sanft : "Das gleiche könnte ich euch auch Fragen. Was macht eine so schöne Gestallt, wie Ihr, an so einem Ort ?". Ich sah ihn finster an.
Was denkt er eigentlich? Das Schmeicheleien ihn Sympatischer machen? Idiot.
"Nun ich habe euch zu erst gefragt, nun antwortet !", sagte ich bedrohlich und ging einen Schritt auf Ihn zu. Er lächelte. "Nun gut, ich bin Thorin Eichenschild, Sohn des Thrain, Sohn des Thror. Ich bin auf der Suche nach meinem Vater. Habt ihr Ihn gesehen?", fragte er ernst.
"Ich weiß wer Ihr seid. Ich habe hier schon lange niemanden gesehen und wenn hier jemand wäre, dann wüsste ich es. Nun geht, bevor ich euch noch umbringe" sagte ich, bevor ich mich umdrehte und fort lief. "He, wartet doch", hörte ich den Zwerg rufen und drehte mich zu ihm um. "Wer seid Ihr? Verratet mir eurer Namen? Woher kennt ihr mich? Und was macht ihr hier ?" fragt Thorin aufgeregt.
"Ihr seid nicht unbekannt, König unter dem Berge. Ich bin Dailya, Tochter eines Zwergen und einer Elbin. Mehr braucht ihr nicht zu wissen.Doch dies ist kein Ort für Leute wie euch, also geht, sofort!" sagte ich streng, ging zu meinem Pferd, dass an einem Ast festgebunden war und stieg auf. "Aber sagt mir, warum ist es ein Ort für euch?", Thorin stand immer noch neben mir und blickte mich mit einem durchdringenden Blick, tief in meine Augen, an. Er hatte wunderschöne Augen, die schönsten, die ich jeh sah. Das Blau seiner Augen glitzerte, wie das Meer an einem schönen Sommertag und wirkten dennoch kühl wie ein Eisberg. Sie waren umrandet von einer dicken schwarzen Linie. So etwas habe ich noch nie gesehen. Sie wirkten so besonders.
Ich darf mich nicht ablenken lassen.
Wortlos drehte ich meinen Kopf weg und ritt, so schnell es mein Pferd zuließ, davon. Als ich zurück blickte sah
ich den Zwergenmann nurnoch in weiter Ferne. Er stand nur da und schaute hinter mir her.
Gleich bin ich da, gleich wird er mich nicht mehr sehen oder jemals finden können, denn das können nur Wesen, mit reiner Seele,
ging es mir durch den Kopf, als ich meine Schutzmauer durch ritt. Es war damals ein ausgeklügelter Zauber, um mein Haus zu schützen. Diesen Zauber zeigte mir meine Mutter, als sie noch lebte. Er sollte mich vor bösen Wesen schützen, egal wo ich war. Sie hatte mir viel beigebracht, sie war meine Lehrmeisterin. Ihren Tod konnte ich immer noch nicht verkraften. Oft genug weinte ich mich in den Schlaf. Damals vor 100 Jahren wurden wir gefangen genommen. Mein Vater Tesin, meine Mutter Dimeloê und ich. Orks waren unsere Entführer. Darunter auch der bekannteste von allen, Arzog, der Schänder. Ich war damals noch sehr klein und konnte mich kaum noch an die Zeit erinnern. Ich wollte es auch nicht, Schon lange versuchte ich diese Zeit zu vergessen. Meine Eltern wurden vor meinen Augen hingerichtet. Ich sah ihre Köpfe rollen, als Arzog sie, mit seinem Schwert, von ihren Hälsen trennte. Noch nie sah ich so viel Blut. Das war das schlimmste Erlebnis für mich. Von da an trainierte ich die Kampfkunst. Verschiedenste Techniken erlernte ich, von verschiedensten Kriegern. Nur um eins zu können, Arzog ,für seine Tat, vernichten.Ich hatte mir damals, als ich in den Düsterwald gezogen bin, eine kleine Holzhütte in einer Baumkrone errichtet. Sie war nicht groß, hatte ein Schlafzimmer, einen Waschraum mit einer Badewanne, Toilette und Waschbecken und ein Wohn- und Esszimmer, mit einer Küche. Aus der Haustüre führte eine Holztreppe nach unten, wo ein Unterstand für mein Pferd stand. Es reichte für uns beide. Für uns war es wunderschön.
Dieser Schutzzauber war eine Art unsichtbare Kuppel und lag über dem ganzen Baum. Man konnte von außen nur den Baum sehen, doch von innen, sah man mein Reich. Es war also eine Art optische Täuschung. Nicht jeder konnte die Mauer durchdringen. Es konnten nur ehrliche Kreaturen, mit ehrlichem-Herzen und Absichten.
Ich ging die Treppen zu meinem Haus hinauf und trat ein. Alles war voller Blätter und Grüner Pflanzen. Ich liebte die Natur und mochte sie stets bei mir haben. Das Grün wirkte so beruhigend und friedlich, aber auch geheimnisvoll und mysteriös. Meine Hütte sah gemütlich aus und war sehr einladend gestaltet. Die offene Küche und ein Esstisch standen rechts im Raum und links eine altes rotes Sofa, das in Richtung meines riesigen Fenster zeigte. Ein Panoramafenster. So konnte ich von hier oben fast den ganzen Wald überblicken. Eine wunderschöne Aussicht, über den Wolken. Es waren noch zwei weitere Türen in dem Raum zu sehen. Hinter einer verbarg sich mein Schlafraum, mit einem riesigen Himmelbett und hinter der anderen mein Badezimmer. Ich ging zu dem alten Sofa und setze mich. Ich ließ meinen Blick durch die Umgebung schweifen.Ein toller Ausblick. Ich bin so erschöpft. Es war immer wieder komisch auf ein Wesen, meines Gleichens, hier zu treffen.
Mein Pferd stand unter meinem Haus in seiner Hütte und aß sein Heu. Es war mein treuer Begleiter. Sein Name war Nachtschatten. Ein Verwandter des Großen Schattenfells, der Fürst der Pferde. Doch Nachtschatten war schwarz, wie die Nacht und nicht weiß, wie sein Vetter. Er war ein Einzelgänger wie ich. Als wir uns das erste mal begegneten spürte ich eine tiefe Verbindung zu diesem Tier und freundete mich mit ihm an. Nun konnte uns keiner mehr trennen, wir waren eng mit einander verbunden.
In Gedanken versunken blickte ich noch immer aus dem Fenster. Da erblickte ich Thorin kämpfend mit einem Ork.
Komisch, was macht ein Ork hier? Vorallem alleine ? Sie sind nie alleine.
Wo ist seine Schar?
Und schon sah ich den Zwerg unter dem Ork liegen. Als dieser gerade seinen Dolch rausholte, schwung ich mich aus meinem Haus, direkt auf Nachtschattens Rücken und ritt mit meinem Schwert in der Hand los. Mein Pferd lief, so schnell es konnte, auf den Feind zu und ich spießte Ihn geschickt mit meinem Schwert auf. Er zappelte nur einen Augenblick und faselte wirre Worte, die ich nicht verstand, dann war er ruhig.
Ich hielt mein Pferd an, sprange von ihm und fing an meine Wut raus zu schreien:
"Ich habe euch gesagt, dies ist kein Ort für euch!" Doch Thorin reagierte nicht, er war Bewusstlos.
Zu dem Zwerg komme ich später, der wird mir nicht weg rennen, erst muss ich mich um den Ork kümmern. Diese scheußliche Kreatur hat nichts in MEINEM Wald zu suchen. Wenn dieser hier ist, müssen andere hier auch irgendwo sein.
Ich stieg wieder auf Nachtschatten und ritt mit dem Ork davon.
Ich ritt einige Stunden und brachte die Leiche des Ork an einen Ort außerhalb des Waldes. Ich setzte den Toten Ork ab und kniete mich zu ihm nieder.
Was machst du nur hier? Niemand soll jemals deinen Körper finden. Nichts darf sie zu mir führen, sonst würden sie wieder versuchen meine Kräfte zu stehlen.
Ich machte ein Feuer und warf den Leichnam hinein. Es dauerte nicht lange, bis er verbrannt war. Dann löschte ich es wieder und verwischte meine Spuren. Nachdem ich noch ein paar Stunden den Wald absuchte und keine anderen Orks auffand, ritt ich nach hause. Thorin lag immer noch da. Er hatte viele offene Wunden und viel Blut verloren.
Mist, was mach ich jetzt nur mit ihm?Er ist schwer verletzt, ich muss mich um ihn kümmern, er kann ja schlecht hier liegen bleiben, obwohl er es bestimmt verdient hätte.
Ich sollte nicht so denken. Ich kenne ihn doch gar nicht richtig. Vielleicht ist er ja ganz nett ?
"Nachtschatten, komm her mein Junge und lege dich zu ihm." Mein Pferd gehorchte auf mein Wort und legte sich ab. Ich nahm Thorin an den Armen und schleifte ihn halb auf den Rücken meines Pferdes.
Warum ist er so schwer? Isst er so viel oder sind es Muskeln? Wohl kaum. Nun rauf, auf Nachtschatten mit ihm und schnell nach Hause.
Ich hiefte den Zwerg mühselig auf mein Pferd und lief mit den beiden in mein sicheres Zuhause.-
So das erste Kapitel ist nun zu Ende, ich hoffe es hat euch gefallen, es wird bald weiter gehen. Wenn ihr Tipps habt Nehm ich sie gerne an, es ist mein erstes Buch :)
~Sofie
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I lost my way, twice. (Thorin FF)
FanfictionDailya ist die Tochter einer Elbenfrau und eines Zwergen. Sie ist eine wunderschöne tapfere Kriegerin, die im Düsterwald wohnt und ihn schützt, bis sie eines Tages auf den herumirrenden Zwergenkönig Thorin Eichenschild trifft und ihn vor einem Ork r...