Die Wahrheit

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Viviana PoV


Nach dem ich fast den ganzen Vormittag bei Tom verbracht hatte beschloss ich mich bei ihn zu verabschieden und gab ihn einem zärtlich Kuss auf den Mund, denn er erwiderte. Ich war so überglücklich. Endlich war mein Traum in Erfüllung gegangen und Helen konnte auch nichts mehr daran verändern. Wahrscheinlich würde ich ihr erst mal nichts davon erzählen. Ich machte mich auf den Weg nach Hause, denn es war Mittagszeit. Zu Hause angekommen stand Katrin in der Küche und war fleißig dabei Schnitzel zu Braten. Gleich erzählte ich ihr alles und sie war begeistert. Da ich Hunger hatte setzte ich mich schon mal an den Tisch und wartete gespannt bis das Essen fertig ist.

Etwas später kam Helen zur Tür herein. Sie sah nicht gerade glücklich aus. Hoffentlich hatte sie nichts von meinem Gespräch mit Katrin mitbekommen. Sonst würde mich Helen bestimmt umbringen.

"Setzt dich Helen, dass Essen ist gleich fertig. Heute gibt es Schnitzel mit Kartoffeln Pilze und Blumenkohl", sagte Katrin freundlich.

Katrin war auch bestimmt aufgefallen, dass Helen irgendwie anders war als sonst. Sie war immer so ein fröhlicher Mensch, aber heute war sie das komplette Gegenteil. Helen setzte sich neben mich und schwieg die ganze Zeit. Komisch. Entweder sie wolte nicht mit mir reden oder sie war wirklich einfach nur schlecht gelaunt.

Nach etwa zehn Minuten war das Essen auch schon fertig und wir begannen zu essen. Helen hatte sehr wenig gegessen. Dies war auch ziemlich komisch, da sie sonst immer ziemlich viel aß.

"Alles gut bei dir Helen?" Fragte ich etwas besorgt.


"Hauptsache dir geht es gut. Ich bin dir doch völlig egal", sagte sie eiskalt.


Dann wurde mir alles klar. Helen hatte alles mit angehört. Scheiße was mache ich denn jetzt? Mir kann doch Helen eigentlich egal sein. Helen war immer so böse zu mir und ich sollte nett zu ihr sein? Nein, so nett würde ich nicht sein. Ich würde jetzt nur noch an mich denken.

Nach dem ich mit dem essen fertig war ging ich gleich nach oben in mein Zimmer. Ich wollte nicht länger bei Helen bleiben. Oben in meinem Zimmer angekommen merkte ich, dass irgendwas nicht stimmte. War jemand in mein Zimmer gewesen? Es war zwar alles so wie vorher, doch irgendwie hatte ich so ein komisches Gefühl. Ich schaute ob etwas fehlte, doch es war alles noch da. Es war schon etwas komisch. Jemand war in meinem Zimmer gewesen, hatte aber nichts mitgenommen. Vielleicht hatte derjenige etwas gesucht. Aber was? Ich hatte doch nichts wertvolles. Es könnte bloß Helen gewesen sein, die in meinem Zimmer war. Irgendwie war das komisch. Aber sie hat ja nichts geklaut, also war es ja nicht ganz so schlimm. Dennoch blieb diese Frage in meinem Kopf zurück, was sie wohl hier wollte.

Ich schnappte mir meine Tasche und machte mich erneut auf den Weg zu Tom. Seit dem wir wieder zusammen waren, wollte ich einfach jede Sekunde bei ihn sein. Ich vermisste ihn so sehr, wenn ich nicht bei ihn war. So sehr wie ich Tom liebte hatte ich noch nie einen Jungen geliebt. Er hatte einfach etwas, was die anderen Jungs nicht hatten. Diese mysteriöse Aura um ihn herum hatte mich schon von Anfang an angezogen. Er war ein so toller Mensch und einfach in meinen Augen perfekt. Und zuvor hatte ich noch nie jemanden als perfekt gesehen.

Ich ging die Treppe herunter und verabschiedete mich bei meiner Tante. Sie hatte sich sicherlich gewundert, als ich erneut, nach so kurzer Zeit das Haus verließ. Ich ging aus der Haustür, schnappte mein Fahrrad und fuhr zu Tom. Irgendwie hatte ich so ein Gefühl, dass mich jemand verfolgte. Ich kannte nur eine Person die so etwas machen könnte. Helen. Aber die war mir egal.

Völlig egal.

~

Tom PoV


Als Viviana gegangen war, machte ich mir schnell etwas zu Essen. Da ich nicht wirklich großen Hunger hatte kochte ich mir ein paar Nudeln und die passende Tomatensoße. Nachdem ich alles fertig zubereitet hatte begann ich zu essen. Allein machte das Essen keinen Spaß, aber vielleicht würde ich nicht mehr lange allein sein. Vielleicht würde Viviana irgendwann bei mir einziehen. Da wir zusammen waren könnte ich sie ja mal irgendwann fragen. Nachdem ich aufgegessen hatte räumte ich alles wieder ordentlich auf. Danach setzte ich mich auf mein Sofa und dachte nach. Ich hatte mir Gedanken gemacht über meinen Plan. Sollte ich Viviana sagen, dass ich ihre Eltern umgebracht hatte und das ich sie eigentlich auch umbringen wollte? Wenn ich ihr das sage würde sie mich sicherlich hassen, sie würde mir das nicht verzeihen können und sie würde endgültig Schluss machen. Aber irgendwann müsste ich es ihr erzählen. Sie hatte mich zu einen besseren Menschen gemacht. Jetzt würde ich nie mehr einen Menschen umbringen wollen. Sie würde mir bestimmt nicht glauben. Ich würde ihr es trotzdem sagen. Egal was passiert, dann hätte ich kein schlechtes Gewissen mehr. Vielleicht könnte sie mir verziehen, wenn sie mich wirklich liebte. Aber sie weiterhin anlügen, dass würde ich nicht aushalten.

Mitten in meinem Gedanken riss mich das Türklingeln heraus. Wer könnte das wohl sein? Schließlich stand ich auf und machte mich auf den Weg zu Tür. Dann sah ich sie. Sie war wie immer unglaublich hübsch. Meine Freundin Viviana. Ich machte die Tür auf und bat sie freundlich herein. Ich umarmte sie und hab ihr einen Kuss auf den Mund. Wir setzten und auf das Sofa. Ich nahm ihre Hand und hielte diese fest.

"Willst du etwas trinken?" Fragte ich sie.


"Oh ja, hast du vielleicht etwas Wasser?" Antwortete sie.


"Klar, ich bin gleich wieder bei dir mein Engel", sagte ich.


Vorsichtig ließ ich ihre Hand los und ging in die Küche. Ich machte den Kühlschrank auf und holte eine Falsche Wasser heraus. Dann holte ich zwei Gläser und schenkte etwas Wasser hinein. Danach ging ich wieder zu Viviana und gab ihr das Glas. Ich nahm wieder Ihre Hand. Sie war so weich. Am liebsten würde ich diese nie wieder los lassen.

"Vielen Danke." sagte sie und trank gleich einen Schluck von dem Wasser.


"Ich muss dir etwas sagen." sagte ich.


"Okay, ist etwas passiert?" fragte sie etwas besorgt.


"In meiner Vergangenheit war ich ganz anders. Ich war sehr böse, habe geklaut und andere schlimme Sachen gemacht. Das Schlimmste was ich getan habe ist, dass ich deine Eltern umgebracht habe. Ich habe so einen großen Fehler gemacht und ich weiß, wenn du mich nicht mehr leiden oder so kannst. Aber ich wollte dir einfach die Wahrheit über meine Vergangenheit sagen. Weißt du ich habe es alles sehr bereut. Aber es gibt noch etwas schlimmeres. Ich hatte so einen Plan gemacht wen ich alles umbringen wollte. Ganz oben standest du", erzählte ich ihr.

Langsam schaute ich auf und sah ihr ins Gesicht. Sie entzog mir ihre Hand und schaute mich entgeistert an.

Mord am FriedhofWo Geschichten leben. Entdecke jetzt