~Kapitel 2~ Diskusion

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~Kapitel 2~ Diskusion

Ich wollte gerade Richtung Tür gehen, als Mom die Tür öffnete. Eine Frau mit schneeweißem Haar und feinen Fältchen im Gesicht sah Mom grimmig an. "Knospe" sagte sie. Mom wirkte ebenfalls kühl. "Sera." sagte sie zu der Frau. Sera trat einfach ein. Mom schloss die Tür. Mir entgang nicht, dass sie ihre Augen verdrehte. "Was ist los?" seufzte Mom. Sera kniff die Augen zusammen. "Fijonatha verlangt nach dir. Du sollst übermorgen zu ihr." Mom schnaubte verächtlich. "Ich kann nicht." Seras Blick war eisig. Sie funkelte Mom wütend an und trat ein stück auf sie zu. "Knospe, du magst eine Adlige sein, aber du musst trotzdem alle Regeln befolgen. Somit wirst du zu Fijonatha gehen, verschtanden?" knurrte sie. Mom schnaubte. "Was ist hier los?" Dad kam aus der Küche. Er sah verwundert zwischen Mom und Sera hin und her, dann ruhte sein Blick auf mir. Mom verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Ich werde gezwungen zu Fijonatha zu gehen." Dad stellte sich neben Mom. "Wieso? Wann?" fragte er Sera. Sie sah ihn an. "Übermorgen." "Und wieso?" Mischte ich mich ein. Dads und Seras Blicke lagen auf mir. Mom wendete den Blick nicht von Sera ab. Sie hatte ihre Hände zu einer Faust geballt. "Chrys, geh auf dein Zimmer" presste sie zwischen zusammengebissenen  Zähnen hervor. "Aber, Mom ..." "Chrysantheme Xenia, geh sofort auf dein Zimmer!" schrie sie nun schon fast. Ich hatte Mom nur selten so gehört. Ich sah hilfesuchend zu Dad. "Chrys, geh lieber." sagte er. Schnaubend ging ich die Treppen hoch.

Kurz bevor ich oben ankam, drehte ich mich um. Ich ging ein Stück die Treppe runter und versteckte mich hinter der Säule. Sera sagte etwas was ich nicht verstand. "Ich bin doch nicht euer Eigentum!" schrie Mom. Sera lachte kurz auf. Ich verstand einfach nicht, was Sera sagte. "Das ist doch unfug!" schrie Mom. Dad versuchte sie zu beruhigen. "Knospe. Ganz ruhig ..." er wollte noch etwas sagen, doch Mom unterbrach ihn."Ich bleibe nicht ganz ruhig! Ich bin kein Gegenstand, verdammt!" Sera sagte etwas und ich hörte die Tür ins Schloss fallen. Sie war weg. Schnell sprang ich auf und rannte nach oben.

Als ich mein Zimmer betrat setzte ich mich im Schneidersitzt auf das Bett. Ich sah auf die Dunkelblaue Wand. Sie schimmerte und auf ihr waren kleine Schmetterlinge in verschiedenen Farben. Ich musste lächeln. Dad hatte sie angezeichnet, als ich acht war. Wir hatten sie zusammen bemalt. Ich weiß noch genau, wie er mich auf die Schulter genommen hatte und ich die Schmetterlinge bemalt hatte. Ich wurde durch den Knall einer Tür aus meinen Erinerrungen geholt. Ich stand auf und tappte zur Tür. Leise öffnete ich sie. Stimmengewirr war von unten zu hören. Ich schlich nach draußen und ging die Treppen leise runter. "Wieso fällst du mir in den Rücken?" hörte ich Moms aufgebrachte Stimme. "Das tu ich doch garnicht. Du reagierts einfach nur über!" Ich schlich zu der Tür, aus der die Stimmen kamen. "Du hast ja keine Ahnung, Silber! Du weißt wie ich dazu stehe!" Dad seufzte. Der Streit war heftig. Bisher gab es zwischen den Beiden nur zweimal solche heftigen Streiterein. Worum es ging, weiß ich nicht mehr genau. Ich war zu jung. "Das weiß ich, Knospe. Ich finde trotzdem, du solltest zu ihr gehen. Wer weiß, was sie will." Mom schnaubte. "Ja, wer weiß. Ich bin doch eh nur eine Marionette!" Es knallte im Zimmer und ich versteckte mich unter der Treppe. Mom kam aus dem Zimmer, dicht gefolgt von Dad. " Knospe! Knospe, warte!" Ich sah ihnen nach. Besorgt kroch ich aus der Treppe hervor.

Engel der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt