~Kapitel 5~ Unangenehme Fahrt

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~Kapitel 5~ Unangenehme Fahrt

Ich öffnete leicht die Tür und trat in die Dunkelheit, als auf einmal das Licht anging. Erschrocken sah ich zur Treppe, wo Dad stand. Er hatte seine Arme vor der Brust  verdreht und seine Augen waren zu Schlitzen geformt. "Wo warst du?" fragte er gefährlich langsam. "Ich ...." Ich versuchte mir eine Ausrede einfallen zu lassen, doch Dad kam auf mich zu. Er blieb kurz vor mir stehen. Sein schwarzes Haar leuchtete im Mondlicht, welches vom Fenster herreinschien, silber. "Chrys, du weißt wie sehr ich das hasse, wenn du nachts einfach verschwindest!" Er wurde immer lauter und seine Augen blitzen vor Zorn. Ich spürte, wie ich immer kleine wurde. "Also? Wo warst du?" Mir wurde warm. "Ich habe nach Sugar gesehen." log ich. Wenn Dad herrausfinden würse, dass ich bei Zay war, gäbe es riesen Ärger. Es ist viel zu weit weg von uns nachhause und Dad konnte Zay noch nie leiden. Dad beugte sich zu mir runter. "Lüg mich nicht an, Chrys, dass kann ich nicht leiden. " Er richtete sich wieder auf. "Geh auf dein Zimmer, wir reden morgen." zischte er. Mit gesenktem Kopf ging ich auf mein Zimmer.

Ich sah auf die blaue Tür. Sorry Dad, aber das mit dem 'Wir reden morgen' wird wohl nichts. Ich kramte unter meinen Bett einen Rucksack hervor und tat sogleich das rote Notizbuch von Zay rein. Ich öffnete meinen Kleiderschrank und kramte mir ein paar Sachen herraus. Darunter eine Decke. Der Rucksach war nochimmer nicht voll. Schnell ging ich zu meinem Schreibtisch und öffnete die Schublade. Ich nahm mir eine Taschenlampe. Die kann man immer gebrauchen! Schnell steckte ich sie ein und kramte noch ein Seil herraus. Seile sind immer praktisch. Ich sah mich um. Ich hatte das Gefühl etwas vergessen zu haben. " Natürlich!" rief ich aus. Ich schob den kleinen Beistelltisch an der Wand zur Seite und hob eine kleine Decke an. Eine Aussparung war zu erkennen. Ich hob eine kleine Kiste hoch und öffnete sie. Zu sehe waren Schokoladenriegel, Waffeln, Kekse und Wasserflaschen. Ich packte meinen Notfallproviant in den Rucksack und schnürrte ihn zu. Das müsste reichen. Ich schmiss den Rucksack auf das Bett und legte mich ebenfalls hin.

Das Geräuch von Pferdehufen weckte mich. Ich riss die Augen auf. Schnell sprang ich auf. Ich hatte mich gestern extra nicht umgezogen. Hastig schnappte ich mir den Rucksack und sah aus dem Fenster. Eine weiß-goldene Kutsche stand vor unserer Tür. Zwei total weiße Pferde stand vor der Kutsche. Ein Mann mit grauem Haar stand vor unserer Tür und redete auf meine Mom ein. Ich schob das Fenster hoch und schwang mich hinaus. Vorsichtig sprang ich herrunter. Mom und der Mann waren so auf ihr Gespräch fixiert, dass sie mich nicht bemerkten. Der Mann setzte sich auf die Kutsche und Mom stieg hinten ein. Ich setzte mich auf die hintere Eisenstange und stellte den Rucksack neben mich. Auf ins Schloss.

Die Fahrt dauerte länger und mein Hintern tat weh, vom geruckel. Ich betete nur noch, dass wir bald ankommen würden.

Ich sah nach hinten und erkannte das Schloss. Wir kamen in dem Hof an. Viele Leute sahen uns hinterher. Die Kutsche fuhr in ein weiteres Tor. Hier war es ruhiger. Die Kutsche hielt an. Ich sprang von der Eisenstange und versteckte mich hinter einer Scheune, neben der Eingangstür. Die Eingangstür zum Schloss wurde geöffnet und eine Frau mit schneeweißem Haar, blauen Augen und feinen Fältchen kam in einem weiß-silbernem Gewand zum vorscheinen. "Fijonatha." sagte Mom, welche gerade aus der Kutsche stieg. Der Mann wendete die Kutsche und fuhr weg. "Knospe. Hattest du eine gute Fahrt?" "Eine sehr gute. Was ist mein Anliegen?" "Lass uns das drinnen besprechen." Fijonatha öffnete die Tür und Mom trat ein. Auch Fijonatha ging rein. Die Tür schloss sich lanhsam. Ich rannte los und huschte durch die Tür, bevor sie sich schloss. Erleichtert atmete ich aus, staunte aber gleich darauf.

Engel der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt