Kapitel 5

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„Hey, der hat ja ein Loch am Arsch!", rief Rick auf einmal, der den Frosch in einiger Entfernung umrundet hatte.

„Der hatte bitte was?"

„Komm einfach her und schau es dir selber an. Der hat ein Loch am Arsch. Sieht aus wie eine Art Eingang."

Trotz der merkwürdigen Situation musste ich bei Ricks zweideutiger Beschreibung unwillkürlich lachen. Wir standen hier vor einem silbernen Metallfrosch mit einem Loch im Arsch.

Ich ging zu Rick und verstand sofort, was er meinte. In dem Arsch des Frosches war tatsächlich ein Eingang. Zwei Metalltüren standen weit offen und eine Art Rampe führte in das Innere des Frosches.

„Ich bin mal gespannt, wie der von innen aussieht!", sagte Rick und wollte zu der Rampe laufen. Im letzten Moment schaffte ich es, ihn am Ärmel zu packen. Nur hatte ich dabei wieder mal die geringe Schwerkraft unterschätzt und so landeten wir beide auf dem Boden.

„Hey, was soll das?", beschwerte sich Rick.

„Du kannst doch nicht einfach in das Innere von dem Teil da gehen."

„Ach und wieso nicht?"

Na, wer weiß was da drin ist."

„Keiner und deshalb will ich ja rein. Vielleicht hat es da was zu essen drin."

Ich konnte nicht glauben, dass Rick immer noch ans Essen dachte. Das war wirklich das Letzte über das ich mir gerade Gedanken machte.

Rick war inzwischen wieder aufgestanden.

„Na, was ist?", fragte er, „Kommst du mit?"

Ohne auf meine Antwort zu warten, stiefelte er los in Richtung des Eingangs. Ich überlegte kurz. Doch hier allein draußen sitzen bleiben wollte ich auch nicht. Also stand ich schnell auf und hüpfte meinem besten Freund hinterher in Richtung des Frosches.

Auch wenn Rick gerade eben noch so cool getan hatte, wurde auch er unwillkürlich langsamer als wir die Rampe in das Innere des Frosches nach oben gingen.

„Was glaubst du, ist da drin?", fragte er auf einmal nicht mehr so selbstbewusst.

„Alien, Riesenspinnen, Zombies, ...", zählte ich sarkastisch auf.

„Als ob sich Riesenspinnen einen Frosch bauen würden.", bekam ich als Antwort. Schön, dass das der einzige Fehler war, der Rick auffiel.

Wir überschritten die Schwelle. Im Inneren des Frosches war es ziemlich dunkel. Man konnte nicht sehr weit sehen.

„Sag mal, hast du eine Taschenlampe dabei?", fragte Rick.

„Klar, nehme ich immer mit, wenn wir mal einen kurzen Ausflug zum Mond machen.", entgegnete ich. Kontern konnte ich auch.

„Etwas Licht wäre hier wirklich nicht schlecht.", murmelte Rick.

Kaum hatte er das gesagt, begannen auf einmal überall um uns herum, Lichter anzugehen. Die Deckenbeleuchtung flackerte einmal kurz und blieb dann an.

„Wow!", sagte ich beeindruckend.

„War ich das etwa gerade?", fragte Rick unsicher.

„Naja, versuchen wir es einfach nochmal.", sagte ich, „Licht aus."

Und tatsächlich: überall erloschen die Lichter und wir standen auf einmal wieder in kompletter Dunkelheit, die uns jetzt nach dem hellen Licht, noch dunkler erschien. Nur vom Eingang her fiel etwas Licht in das Innere.

„Licht an.", sagte ich und wieder entflammten alle Lichter, schneller diesmal.

„Das ist ja geil.", flüsterte Rick, „Das Licht scheint auf Stimme zu reagieren."

Prompt gingen wieder alle Lichter aus.

„Man Rick, „motzte ich, „könntest du bitte das Wort LICHT nicht mehr benutzen." Ich betonte das Wort bewusst und die Lichter gingen wieder an.


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