Kapitel 2

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Die Sache mit dem Sauerstoff hatten wir zwar immer noch nicht geklärt, doch dafür hatten wir inzwischen herausgefunden, dass die anderen physikalischen Gesetze offenbar noch in Kraft waren. Vor allem das der Schwerkraft. Die auf dem Mond um einiges geringer war als auf der Erde.

So hüpften wir eine Weile ziellos und laut lachend herum. Doch langsam hatten wir den Dreh raus.

„Hey Rick, guck mal!", rief ich, sprang hoch in die Luft und drehte mich einmal um meine eigene Achse, um dann ganz entspannt wieder zur Mondoberfläche zu segeln.

„Wie geil, ich wollte immer schon mal einen Salto können."

Rick nahm, soweit das eben hüpfend ging, Anlauf und sprang ab. Nur wollte sein Körper leider nicht so wie er und so segelte er Kopf voraus wieder zurück zum Boden.

Ich kugelte mich vor Lachen. „Jetzt kannst du zumindest einen Handstand."

„Das ist echt nicht witzig, du Wixer. Jetzt hilf mir gefälligst."

Doch ich konnte einfach nicht. Es sah zu witzig aus wie er sich im Handstand immer wieder vom Boden abstieß, wild mit Armen und Beinen ruderte nur um dann wieder in genau derselben Position zurück zum Boden zu gleiten.

Er sah aus wie ein Fisch, der plötzlich das Schwimmen verlernt hatte.

„Man, jetzt hilf mir endlich."

Mein Bauch tat weh vor Lachen als ich mit zwei großen Sprüngen bei ihm war und ihm half, wieder mit den Füßen auf dem Boden zu landen.

Er revangierte sich, indem er einen kleinen Stein auf hob und nach mir warf. Der Stein verließ seine Hand und schwebte träge in meine Richtung. Ich musste noch mehr lachen.

Dem Stein, der nach einer halben Ewigkeit bei mir ankam, auszuweichen, war nicht sonderlich schwer. Vor allem da er 10 Sekunden gebraucht hatte um den Meter zwischen Rick und mir zu überbrücken.

„Sag mal, wolltest du mich gerade abwerfen?", fragte ich lachend, während ich dem Stein hinter her sah, der gerade ganz entspannt an meinem Kopf vorbei schwebte.

Rick schaute mich böse an. Und dann, bevor ich reagieren konnte, machte er einen Sprung in meine Richtung und riss mich von den Füßen. Wir schwebten hoch, drehten uns langsam zur Seite und näherten uns dann wieder dem Untergrund, auf den ich leicht aufkam und wieder abfederte.

Rick ließ mich los und hüpfte von mir weg.

„Na warte."

Ich hüpfte ihm hinterher, um ihn nun ebenfalls von den Füßen zu bekommen und so entstand eine hüpfende Jagd über die Mondoberfläche.

Für einen Außenstehenden musste das sicher witzig aussehen, wie wir da wie in Zeitlupe durch die Gegend hüpften. So als würde man in einem Video aus einer Hüpfburg die Geschwindigkeit verlangsamen.

Völlig außer Puste ließ Rick sich schließlich auf einem breiten Felsen nieder.

Ich nahm das als Zeichen des Friedens und hüpfte zu ihm, um mich neben ihn zu setzen. Was sich als gar nicht so leicht heraus stellte. Offenbar hatte ich zu viel Schwung gehabt, denn ich hüpfte einfach am Felsen vorbei. Jetzt war es an Rick laut los zu lachen.

Ich wendete und ging nun mit kleineren Hüpfern zurück zu dem Felsen.

Ich wollte mich gerade setzen als Rick mir auf einmal einen Stoß verpasst und ich, aufgrund der geringen Schwerkraft zur Seite flog und mich dabei drehte. Ich kam einen Meter neben dem Stein auf dem Rücken auf. Es tat nicht weh, hatte doch etwas von einem hilflosen Käfer wie ich da auf dem Rücken lag. Rick lachte noch lauter.

„Man du Spast, jetzt lass mich doch auch mal hinsetzen."

Ich rollte mich etwas umständlich auf den Bauch und kroch, weil ich keine Lust mehr auf das Hüpfen hatte, zu Ricks Stein.

Diesmal ließ er zu, dass ich mich setzte.

Ich gab ihm meinerseits einen kleinen Stoß, doch er hatte sich mit seinem Bein vorsichtshalber im Stein festgehakt, so dass nur sein Oberkörper zur Seite kippte.

Schnell war der wieder in der Senkrechten.

„Und was machen wir jetzt?", fragte ich Rick erschöpft.


Weltraumfrösche - Auf dem MondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt