Staunend betrat Rick den Raum. Die Sicht von hier oben aus über den Mond war wirklich atemberaubend. Doch Rick war mal wieder an etwas anderen interessiert.
„Guck mal, die ganzen Schalter und Knüppel hier. Wofür die wohl da sind?"
Glücklicherweise hatte sich diesmal zurückhalten können und noch keinen der Knöpfe gedrückt. Offenbar verstand auch er, dass das hier kein Spiel war, indem man einfach mal alles ausprobieren konnte. Dachte ich zumindest. So lange, bis er rief: „Guck mal, unter dem roten Knopf hier steht Power!" und prompt darauf drückte.
Der Frosch, den wir vorher für tot gehalten hatten, erwachte zum Leben. Irgendwo in seinem Inneren hörte es sich an, als würden schwere Motoren anspringen und in dem fast kreisrunden Kopf, indem wir standen, begannen die unterschiedlichsten Tafeln und Schalter zu leuchten.
„Rick verdammt, was hast du getan?"
„Keine Ahnung.", antwortete dieser total verdattert. Offenbar hatte er nicht erwartet, dass tatsächlich etwas passieren würde, wenn er auf den Knopf drückte.
„Ladevorgang aktiviert.", meldete sich plötzlich eine weiblich Computerstimme zu Wort.
„Ladevorgang? Was für ein Ladevorgang?", fragte ich leicht panisch.
„Woher soll ich denn das wissen.", antwortete mir Rick.
„Na immerhin hast du auf den Knopf gedrückt."
„Ja, aber nur auf den für Power. Nicht auf einen für Ladevorgang."
„Laden abgeschlossen. Scanne Raumschiff.", meldete sich die Computerstimme erneut zu Wort.
„Scanne was bitte?"
Ich riss die Augen auf und starrte Rick ungläubig an. Hatte diese Computerstimme gerade wirklich etwas von einem Raumschiff gesagt? Sollte das etwa heißen, wir standen gerade in einem? War der Frosch wirklich ein Raumschiff?
„Wenigstens wissen wir jetzt, was das Metallding hier wirklich ist.", sagte Rick bewusst emotionslos. Ich wusste, dass er innerlich auch fast ausflippte, doch er zeigte es nicht so wie ich.
Ich hingegen war kurz vor dem Ausrasten: „Sag mal ist dir Schlauberger vielleicht auch mal der Gedanken gekommen, dass auch irgendwer das Raumschiff hier her gebracht haben muss?"
„Was glaubst du, Aliens?", fragte Rick gekonnt cool.
„Na was glaubst du denn?"
Ich werde wohl nie erfahren, was Rick in diesem Moment glaubte, denn gerade als er zu einer Erwiderung ansetzte, meldete sich die weibliche Stimme erneut: „Zwei neue Frösche gefunden. Keine Erfahrung vorhanden. Indiziere Aufladung."
Und mit diesen Worten fuhren aus der Wand neben uns wie aus dem Nichts zwei große metallene Greifarme. Einer davon packte Rick, der andere quetschte mich fast zusammen. Das alles ging so schnell, dass wir überhaupt keine Zeit hatten, uns zu wehren. Die Arme fuhren zurück auf die Wand zu und das war der Moment an dem ich genug hatte: „Rick, Hilfe! Was passiert hier? Was macht das Teil mit uns? Rick!"
Doch da hatte mich die Wand schon verschluckt. Ich hatte erwartet unsanft gegen die Metallverkleidung zu prallen, aber stattdessen war ich hindurch geglitten. Es hatte sich wie ein warmer Wasserfall angefühlt und nicht wie eine stabile Metallwand. Verwundert schaute ich mich um. Ich befand mich in einem komplett anderen Raum. Es hatte etwas von einem Operationssaal. In der Mitte stand eine Art Bett, von dem Schläuche und andere Gerätschaften herabhingen. Bevor ich richtig schalten konnte, hatte der metallene Greifarm mich auf dem Bett abgesetzt.
Moment, was passierte hier? Sollte ich etwas operiert, gar umgebracht werden.
Schnell wollte ich mich von dem Bett rollen, doch da waren sie seitlichen Gerätschaften auch schon wie von Geisterhand zum Leben erwacht. Etwas packte mich hinten im Nacken und drückte meinen Kopf auf eine merkwürdige Unterlage. Ich merkte, wie auch um meine Beine ein Strick gelegt wurde. Das war der Moment, indem ich rebellierte. Ich schlug gegen die Schläuche, die auf mich zugeschwebt kamen, dann riss ich an dem komischen metallenen Etwas, das in meinem Nacken saß. Es ließ tatsächlich von mir ab und schnell setzte ich mich auf und machte mich daran, den Strick um meine Beine zu lösen. Was sich als gar nicht so einfach herausstellte, denn er bestand aus einem merkwürdig glitschigem Material. Zudem kamen mir auch jetzt wieder die Schläuche in den Weg, die sich wohl nicht so einfach geschlagen gaben. Ich wehrte einen Schlauch mit einem Schlag ab und versuchte derweil mit der anderen Hand, den Knoten um meine Füße zu lösen, als mich ein weiterer Schlauch mit Schwung in der Magengegend traf. Ich keuchte auf und hielt mir den Bauch. Das hatte wehgetan. Doch viel Zeit, um den Schmerz abklingen zu lassen blieb mir nicht. Schon kam ein neuer Schlauch auf mich zu geschossen. Ich druckte mich, wich ihm aus und versuchte erneut den Strick um meine Füße zu lösen, der sich anscheinend wieder fester gezogen hatte, kaum hatte ich ihn nicht mehr berührt.
Aus dem Nichts traf mich ein weiterer Schlauch an der Schläfe und ich fiel mit dem Oberkörper halb vom Bett. Nur meine fest gebundenen Füße hinderten mich daran, komplett den Halt zu verlieren.
Ich hielt mir den Kopf und hatte das Gefühl, etwas Flüssiges im Gesicht zu spüren. Blutete ich?
Ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, denn ein weiterer Schlauch traf mich schmerzhaft am Arm. Ich war durch den schmerzenden Bauch und die Schläfe so abgelenkt gewesen, dass ich ihn nicht hatte kommen sehen.
Doch anders als die anderen Schläuche zog der sich nach dem Schlag nicht sofort wieder zurück. Es war, als krallte er sich in meinen Pulli und dann spürte ich auf einmal, wie etwas Spitzes in meine Haut dran.
Verdammt, dieser Schlauch hatte eine Spritze vorne dran. Noch ehe ich nach ihm greifen konnte, spürte ich, wie etwas unter meine Haut gespritzt wurde. Wütend riss ich den Schlauch heraus, doch es war schon zu spät. Das Zeug wirkte augenblicklich. Ich merkte, wie ich müde wurde und mein Blick sich trübe.
„Verdammte Aliens.", war das Letzte, das ich flüsterte.
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Weltraumfrösche - Auf dem Mond
FanfictionWeltraumfrösche gehören wohin? Na in den Weltraum natürlich! Was sie dort alles spannendes erleben? Lest selbst! Nicht ganz ernst zu nehmen :)