Kapitel 7

32 4 0
                                    

Ich konnte nicht anders, ich schrie laut und nicht gerade männlich auf. Da hörte ich ein Lachen in meinem Ohr. Ein mir sehr bekanntes Lachen.

„Hahahaha, man Steve hast du dich erschreckt. Wie du aufgeschrien hast!"

Wütend drehte ich mich um. Hinter mir stand Rick und hielt sich vor Lachen den Bauch.

„Jaja, super witzig wirklich."

„Was hast du denn gedacht? Dass ich ein Alien oder so bin?", fragte Rick immer noch lachend.

Ich grummelte etwas unverständlich um zu überspielen, dass das tatsächlich meine erste Annahme gewesen war.

„Los, lass uns weiter."

„Jaja, ist ja schon gut. Es ist nur: wie du geschrien hast."

Erneut fing Rick an, laut zu lachen. Ich stapfte schlecht gelaunt voran und Rick kam immer noch japsend hinter her. Die Angst vor dem komischen Metallfrosch und vor irgendwelchen Außerirdischen war auf einmal wie weg geblasen. Leise musste ich jetzt auch nicht mehr sein. Mein Schrei und Ricks Lachen war laut genug gewesen um selbst die schwerhörigsten Aliens auf uns aufmerksam zu machen. Doch niemand kam. Anscheinend waren wir hier wirklich allein.

Während Rick sich langsam beruhigte, ging mir auf, dass hier alle Gänge und Türen gleich aussahen.

„Gar nicht wahr.", sagte er, als ich ihm das mitteilte, „Du bist wohl ein bisschen arg blind oder? Schau dir doch mal die komischen Zeichen überall an den Wänden an. Das sind immer andere."

Die Zeichen waren mir tatsächlich noch gar nicht aufgefallen. Überall an den Wänden waren merkwürdige Schriftzeichen in unterschiedlichen Farben. Sie sahen wie Wegweiser aus. Nur dass sie nicht aus arabischen Schriftzeichen sondern aus irgendwelchen Hieroglyphen bestanden. Als wir jetzt weiter gingen fiel mir auf, dass sich diese Zeichen auch auf allen Türen befanden.

„Wenn das so weiter geht laufen wir hier ja noch ewig rum. Lass mal eine von den Türen probieren."

Und bevor ich ihn davon abhalten konnte, hatte Rick schon nach der nächstbesten Türklinke gegriffen und sie herunter gedrückt. Er stemmte sich gegen die Tür, doch diese ging nicht auf.

„Verdammt, verschlossen.", sagte er und versuchte es gleich bei der nächsten. Schnell stellte sich heraus, dass alle Türen an denen wir vorbei kamen, verschlossen waren.

Inzwischen hatte Rick die Führung übernommen und bog an den Kreuzungen mal links und mal rechts ab und ging manchmal auch geradeaus weiter.

„Sag mal, weißt du eigentlich wo wir hin gehen?", wollte ich wissen, nachdem er an einer weiteren Kreuzung selbstbewusst links abgebogen war.

„Ja, klar.", antwortete dieser nur.

„Und würdest du mir das vielleicht auch sagen?"

„Wir gehen zu dem grünen Kauderwelsch.", sagte Rick und deutete auf eine der unverständlichen grünen Richtungsweisungen.

Ich schüttelte nur unverständlich den Kopf und fing dann laut an zu lachen, als sich einige Meter weiter heraus stellte, wo das grüne Kauderwelsch hinführte. Wir standen wieder in der Eingangshalle des Frosches. Etwas weiter hinten war der Ausgang zu sehen.

„Sag doch gleich, dass du Schiss hast und hier wieder raus willst!", rief ich lachend, während Rick sich genervt umdrehte und wieder in den Gang zurückging, durch den wir gekommen waren.

Immer noch lachend versuchte ich mit ihm mitzuhalten.

„Und welchen Kauderwelsch nehmen wir jetzt? Den zur Toilette?"

Rick antwortete nicht, sondern bog nach links ab. Schnell lief ich hinter her um ihn nicht zu verlieren.

Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, sagte er: „Wir nehmen den roten. Vielleicht führt der irgendwo hin."

„Du meinst aufs Klo?" Ich konnte mir den Witz einfach nicht verkneifen.

Rick antwortete nichts, sondern lief weiter und probierte auf dem Weg immer wieder ein paar Türen aus. Alle waren verschlossen.

Nach einer Weile begann der Gang anzusteigen und schließlich mussten wir mehrere Treppen nach oben steigen. In diesem Teil des Frosches waren wir auf jeden Fall noch nicht gewesen.

Nach einiger Zeit veränderte sich das Licht im Gang. Es war, als würde von irgendwo her wieder Tageslicht hereinscheinen. Wir bogen um eine weitere Ecke und auf einmal war klar, von wo das Licht hereinkam. Wir befanden uns im Kopf des Frosches und die Wände um uns herum waren komplett aus Glas.

Weltraumfrösche - Auf dem MondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt