Am nächsten Tag in der Schule ging ich Henry absichtlich aus dem Weg. Doch seltsamerweise sah ich ihn heute trotzdem öfter als an anderen Tagen. Was hatte das Schicksal bloß gegen mich?
Am Morgen bei den Spinden trat Henry mir in den Weg. "Liv. Kann ich dich dich kurz sprechen?", in seinem Blick lag so viel Aufrichtigkeit, dass es mir beinahe das Herz brach, aber ich könnte jetzt nicht mit ihm sprechen. Nicht nach dem, was er mir im Traum angetan hatte. Also presste ich die Lippen aufeinander, öffnete meinen Spind, nahm meine Hefte und ging ohne ein Wort zu sagen davon.
In der Pause sah ich Henry wieder. Er wollte stehen bleiben, wurde jedoch von der unerbittlichen Schülermenge weitergedrängt. Ich sah die Verzweiflung in seinen grauen Augen, als ich mich zum zweiten Mal wortlos abwandte und weiterlief.
Auch bei Schulschluss versuchte Henry erneut mit mir zu sprechen. Diesmal konnte ich ihn nicht einfach wieder ignorieren, also blieb ihn kurz stehen und sagte mit fester Stimme: "Henry, lass es einfach gut sein." Dabei war es nicht gut. Das wussten wir beide.
Dann ging ich schnell weg, bevor Henry meine Tränen sehen konnte.
"Livvy", war das letzte was ich hörte.
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2016 Adventskalenderbuch
Short StoryBitte lest das erste Kapitel durch :) Gedichte: 1 mein Leben: 2-6, 8 Charaktere über Weihnachten: 7 Silber: 9,10,11,13,14,15 Chats: 12 Sherlock: 14