Kapitel 15 - Der Spion

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„Harry?"

„Hmhmm?"

„Schau mal, der Brief den wir Hermine geschickt haben ist zurückgekommen. Sie hat ihn nicht beantwortet. Er ist noch versiegelt", murmelte Ron nachdenklich, während er Hedwig die Pergamentrolle abnahm und sich zu Harry an den Küchentisch der Weasleys setzte, an dem der Angesprochene gerade die neuste Ausgabe des Tagespropheten studierte und auf Ron's Worte hin verwundert aufblickte.

„Wieso das denn? Eigentlich nehmen doch ihre Eltern ihre Post entgegen, wenn sie nicht zu Hause ist...", überlegte er.

„Sind die nicht auf irgendeinem Zahnklempner-Treffen?", wollte Ron wissen.

„Ärzte."

„Hä?"

„Das heißt Zahnärzte, Ron", verbesserte ihn Harry. „Stimmt, aber Hedwig weiß normalerweise, dass sie zum Hotel fliegen muss, wenn Hermine nicht zu Hause ist", wunderte er sich.

In diesem Moment verfiel seine hübsche Schleiereule in einen lautstarken Protest, während sie zu ihm hinüber geflogen kam und sich unsanft auf seiner Schulter nieder lies.

„Willst du damit sagen, dass du dort auch warst?", fragte Harry sein Haustier. Ron schüttelte nur den Kopf. Wäre Pig doch nur halb so intelligent, wie Harrys Eule. Aber Pigwidgeon war einfach nur eine Katastrophe mit zwei Flügeln, dachte er. Hedwig stattdessen knabberte sanft an Harrys Ohr, was wohl bedeuten sollte, dass ihr Herrchen richtig geschlussfolgert hatte.

„Ron, irgendetwas stimmt hier nicht. Lass uns mal ins Muggel-Inn apparieren und nach dem Rechten sehn."

****

„Hermine Granger? Also die hat sich, soweit ich weiß, Anfang dieser Woche krank gemeldet", antwortete Malcom auf Rons Frage nach Hermine. „Irgendein Zaubervirus oder so. Die Arme – ich schätze sie liegt zu Hause im Bett mit Fieber und Schüttelfrost."

Daraufhin beschlossen die Beiden, zunächst einmal zum Haus der Grangers zu apparieren und dort nach dem Rechten zu sehen.

„Ron?"

„Ja?"

„Da ist eindeutig was faul. Bei Merlin, ich hoffe wirklich, dass Hermine mit Fieber in ihrem Bett liegt, denn wenn sie das nicht tut, dann haben wir ein ernsthaftes Problem", meinte Harry während die beiden jungen Zauberer das Muggel-Inn verließen.

Natürlich trafen sie Hermine zu Hause ebenfalls nicht an und langsam aber sicher machte sich bei den zwei Gryffindors eine leichte Panik breit.

„Harry? Was meinst du, was passiert ist?", krächzte Ron. Er war ziemlich weiß im Gesicht geworden und kaute nervös auf seiner Unterlippe herum. Harry stattdessen fasste innerhalb weniger Sekunden einen Entschluss. Dies hätten sie schon lange tun sollen und nun war der Zeitpunkt gekommen, an dem es so weit war.

„Wir werden jetzt ins Ministerium apparieren und dort die zuständigen Leute informieren. Und dann wird es Zeit, endlich etwas gegen dieses Pack zu unternehmen. Bei Godric Gryffindors Arsch, ich hab die Schnauze so was von voll, Ron!"

Mit einem entschlossenen Ausdruck im Gesicht machten sich die beiden jungen Männer auf den Weg ins Zaubereiministerium.

****

„Harry, Ron, jetzt hört mal zu. Ich verstehe ja, dass ihr euch Sorgen um eure Freundin macht, aber so lange wir noch keine Beweise haben, dass ihr Verschwinden etwas mit den ehemaligen Todessern zu tun hat, können wir in der Sache auch noch nichts unternehmen." Andrew McLarren, der Vorsitzende des Aurorenrates und gleichzeitig Ausbilder von Jungauroren, fuhr sich seufzend durch die kurzen Haare.

Wie Feuer und Eis - Das Drama einer FeindschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt