Kapitel 14 - Verzeih mir!

1.1K 51 3
                                    

Der nächste Tag kam und ging. Draco verbrachte diesen hauptsächlich in seinem neuen Zimmer. Niemand kam und störte ihn beim Nichtstun und auch sonst geschah nichts Aufregendes. Lediglich einmal kam sein Vater vorbei, um ihm mitzuteilen, dass am folgenden Tag wieder ein Treffen stattfinden sollte, und dass er dabei auch anwesend zu sein hatte. Der Slytherin hatte dies mit einem knappen Nicken quittiert, und Lucius Malfoy war wieder verschwunden.

An diesem Tag war er viel zum Nachdenken gekommen, vor allem über die Tatsache, dass es weitaus schwieriger werden würde, irgendwelche Informationen nach außen zu tragen, als er anfangs angenommen hatte. Er stand unter ständiger Beobachtung, das hatte Lucius ihm am Vorabend ja nur allzu deutlich zu verstehen gegeben.

Wie, in Salazars Namen, sollte er es nur schaffen, Hermine, Harry und Ron irgendetwas mitzuteilen, ohne dass sein Vater ihn vierteilen würde? Es schien hoffnungslos. Severus kam ihm ins Gedächtnis, doch er bezweifelte, dass dieser so mir nichts dir nichts zu dem goldenen Trio spazieren würde, um ihnen den Aufenthaltsort der Todesser zu zeigen. Genauso wenig nahm er an, dass die drei dem verhassten Tränkemeister und dazu noch Todesser in irgendeiner Weise Glauben schenken würden. Es war einfach zum Verrückt werden!

Als der Abend heran brach, war Draco schon beinahe ein nervliches Wrack. Was hatte er sich nur dabei gedacht, so einfach hier herein zu spazieren? Er hatte fast schon unverschämtes Glück gehabt, dass er um das Verita-Serum herum gekommen war, doch wie viel Glück würde er noch brauchen? Sein Vater vertraute ihm in keinster Weise und er hatte das mulmige Gefühl, dass das Verhör nicht die letzte Probe aufs Exempel gewesen war. Und er sollte Recht behalten, denn schon bereits am nächsten Tag bei der Versammlung traf ihn ein weiterer Tiefschlag.

„Nun, meine treuen Freunde, ich freue mich euch mitteilen zu dürfen, dass sich unsere Reihen erweitert haben. Den ersten Neuzugang brauche ich euch wahrscheinlich nicht vorstellen. Draco Malfoy!" Leises Gemurmel ging durch die Reihen der Anwesenden, die, wie bei Dracos Ankunft, alle um den großen Tisch versammelt waren.

„Der Zweite, der sich entschlossen hat auf die richtige Seite zu wechseln, kann heute leider nicht persönlich anwesend sein. Er fungiert künftig als Spion für unsere Seite und wir haben durch ihn ein wertvolles Mitglied dazu gewonnen. Zu gegebener Zeit werdet ihr seine Identität erfahren, doch noch nicht heute", setzte Lucius Malfoy seine Anfangsrede fort. Wieder erhob sich aufgeregtes Flüstern, doch schon schnell verstummten die Todesser. Draco wunderte sich nicht darüber, dass keiner besonders scharf darauf war, die Identität dieses geheimnisvollen Spions zu erfahren, denn dieser Todesserclub war seiner Meinung nach so oder so seltsam.

Keiner wusste hundertprozentig, wer genau alles nun mit ihm hier am Tisch saß. Manche kannten sich sicherlich untereinander, doch er bezweifelte schwer, dass es jemanden außer seinem Vater gab, der wirklich wusste, wer genau eigentlich alles mit von der Partie war. Das war eine Art Schutzmaßnahme und Draco verstand auch gut, wieso dies so sein musste.

Zu viele Todesser hatten bereits vor dem Zaubergamot aussagen müssen und natürlich hatten sie dem Gericht auch die nötigen Informationen gegeben, um nicht den Dementoren ausgesetzt zu werden. ‚Feiges Pack', ging es ihm durch den Kopf. Er dachte lange über die Todesser nach und die Besprechung zog mehr oder weniger an ihm vorbei. Hier und da schnappte er allerdings ein paar Sachen auf.

Ein maskierter Todesser verließ den Raum, weil ihm angewiesen wurde, eine bestimmte Person zu beschatten. Es handelte sich hierbei anscheinend um eine Mitarbeiterin des Ministeriums. Zwei andere vermummte Gestalten bekamen den Auftrag jemanden zu töten, doch Draco hatte keine Ahnung wer dieser arme Hund war, doch er bekam immer mehr das Gefühl, in einem schlechten Film gelandet zu sein - ohne Aussicht auf ein Happy End.

„...und das machst du Draco! Damit kannst du mir gleich mal deine Treue unter Beweis stellen." Der Malfoyerbe wurde aus seinen Gedanken gerissen. Zuerst ärgerte er sich, dass sein Vater nicht auch so ein Geheimnis um seine Identität machte, zumal er eigentlich auch nicht erkannt werden würde, denn an diesem Morgen hatte er seine eigene Garnitur Todesserroben erhalten, in der er nun brav neben Lucius' Seite stand, doch im nächsten Moment machte er sich ganz andere Gedanken. Was hatte sein Vater da eben erzählt, sollte er machen? Ihm fiel nichts Anderes ein, als sofort heftig zu nicken, denn er hatte keinerlei Bedürfnis danach, schon beim ersten Treffen Lucius' Zorn zu spüren zu bekommen.

Wie Feuer und Eis - Das Drama einer FeindschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt